Es besteht die Tendenz, den Standort zu Zeiten der Globalisierung als immer unwichtiger werdenden Faktor zu sehen. Unternehmen können von überall Kapital, Waren und Technologien beziehen und ihre Produktionen an jenem Standort platzieren, der ihnen den höchsten Kostenvorteil bietet. Doch dies entspricht nicht der Realität.
Erfolgreiche und wettbewerbsfähige Unternehmen sind alles andere als weit verbreitet. Ebenso wenig ist ihr Standort von geringer Bedeutung. Einige Regionen beherbergen weitaus mehr wettbewerbsfähige Unternehmen als andere; dieser Unterschied ist auch bei Regionen zu sehen, die nah beieinanderliegen. Seit einiger Zeit findet ein Begriff, der dieses Phänomen zu erklären versucht, immer mehr Beachtung.
Sogenannte Cluster, wörtlich übersetzt „Traube“ oder „Haufen“, scheinen in den Blickpunkt vieler Wirtschaftsmagazine und wirtschaftsgeographischer Autoren gerückt zu sein. Das Schlagwort „industry cluster“ konnte seit 1990 immer öfter in Zeitungsartikeln entdeckt werden. Laut einer Suche von Claas van der Linde in mehreren Fachdatenbanken stieg die Zahl der Artikel über das Phänomen der Cluster von vier Artikeln im Jahre 1990 auf 105 im Jahre 1996 und schließlich auf über 400 Artikel im Jahre 2011. Auch Michael Eugene Porter, Professor für Wirtschaftswissenschaften an der Harvard Business School, beschäftigte sich mit der Clustertheorie und veröffentlichte in diesem Zusammenhang sein Diamanten-Modell. In seinem Werk „Nationale Wettbewerbsvorteile“ (PORTER 1991) stellt er eine Theorie auf, die die höhere Wettbewerbsfähigkeit verschiedener Unternehmen und die Entstehung von Clustern mit Hilfe des Porter’schen Diamanten zu erklären versucht. Aufbauend auf seinen ersten Veröffentlichungen schrieb er später weitere Artikel, wie einen Beitrag im „Oxford Handbook of economic geography“ (PORTER 2000). Neben Porters Publikationen sollen in dieser Hausarbeit verschiedenste Texte aus Fachzeitschriften, Lehrbüchern und Sammelbänden genutzt werden, um ein Gesamtbild des heutigen Standes der Clustertheorie aufzuzeigen.
Neben Wirtschaftswissenschaftlern und Geographen beschäftigen sich heutzutage immer mehr Politiker mit diesem Thema, da die Clusterförderung zu einer „Schlüsselgröße in der Wirtschaftspolitik“ geworden ist (vgl. LINDE 2005). Aus diesem Grund widmet sich das letzte Kapitel dieser Arbeit der clusterorientierten Wirtschaftsförderung.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Der Porter'sche Diamant
- Neue Ansätze der Clustertheorie
- Definition des Clusterbegriffs
- Identifikation von Clustern
- Clusterarten und Clusterdimensionen
- Die Bildung von Clustern
- Voraussetzungen
- Die Schritte der Clusterbildung
- Vor- und Nachteile von Clustern
- Clusterorientierte Wirtschaftsförderung
- Schlussbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit dem Konzept der Clustertheorie und ihrer Bedeutung für die Wirtschaftsentwicklung. Sie untersucht den Ansatz von Michael Eugene Porter sowie neuere Entwicklungen in der Clusterforschung. Dabei wird die Entstehung, Bedeutung und Bedeutung der Cluster im Kontext der Globalisierung betrachtet.
- Das Cluster-Konzept nach Michael E. Porter
- Die Entstehung und Entwicklung von Clustern
- Die Bedeutung von Clustern für die Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen und Regionen
- Clusterförderung als Instrument der Wirtschaftspolitik
- Aktuelle Entwicklungen und Trends in der Clusterforschung
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Diese Einleitung erläutert die Relevanz der Clustertheorie im Kontext der Globalisierung und stellt die wichtigsten Themen der Arbeit vor.
- Der Porter'sche Diamant: Dieses Kapitel erläutert das Porter'sche Diamanten-Modell und dessen Bedeutung für die Erklärung der Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen und Regionen. Es stellt die vier zentralen Einflussfaktoren des Modells vor und beschreibt deren Wechselwirkungen.
- Neue Ansätze der Clustertheorie: Dieses Kapitel befasst sich mit verschiedenen Definitionen und Ansätzen der Clustertheorie. Es analysiert die Identifikation von Clustern, die verschiedenen Clusterarten und Clusterdimensionen sowie die Prozesse der Clusterbildung.
- Vor- und Nachteile von Clustern: Dieses Kapitel beleuchtet die Vor- und Nachteile von Clustern und untersucht deren Auswirkungen auf die Wirtschaftsentwicklung.
- Clusterorientierte Wirtschaftsförderung: Dieses Kapitel analysiert die Rolle der Clusterförderung in der Wirtschaftspolitik. Es beleuchtet die verschiedenen Instrumente der Clusterförderung und deren Einsatzmöglichkeiten.
Schlüsselwörter
Clustertheorie, Michael E. Porter, Porter'scher Diamant, Wettbewerbsfähigkeit, Clusterbildung, Clusterförderung, Wirtschaftsentwicklung, Globalisierung, Standortfaktoren, Branchenkonzentration, regionale Entwicklung.
- Quote paper
- Anonym (Author), 2011, Das Cluster-Konzept nach Michael Eugene Porter und neuere Ansätze, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/335551