Was ist der Mensch? Diese Frage beschäftigte Philosophen seit Beginn der Menschheit und tut es auch heute noch. Arnold Gehlen hat in den vierziger Jahren des letzten Jahrhunderts den Versuch gewagt, eine Typologie des Menschen zu erstellen, eine Definition, die den Menschen in seiner Gesamtheit umfaßt. In seinem Werk Der Mensch. Seine Natur und Stellung in der Welt, das er im Laufe der Jahre überarbeitet, aber nie grundsätzlich verändert hat, erstellt er ein Menschenbild, das den Menschen nicht nur im Verhältnis zu sich selbst, sondern vor allem auch im Umgang mit anderen und mit der Gesellschaft beschreibt. Dieses Menschenbild sowie seine Konsequenzen für die moderne Pädagogik werden in der vorliegenden Arbeit näher vorgestellt.
In einem ersten Teil erläutere ich Gehlens Bild vom Menschen und gehe dabei nacheinander auf seine Mängelwesentheorie, sein Verständnis vom Menschen als handelndes Wesen, die Theorie der Reizüberflutung und Entlastung sowie des Antriebsüberschusses und des Ursprungs menschlicher Moral ein.
Der zweite Teil befasst sich mit den Konsequenzen des erarbeiteten Menschenbildes für die Pädagogik. Hier werde ich zuerst die Voraussetzung für Erziehung als solche, die Mittel der Erziehung und darauffolgend die Ziele von Erziehung und Pädagogik erläutern. Im letzten Kapitel dieses zweiten Teiles werde ich die wichtigsten Punkte zusammenfassen, um dann ein abschließendes Fazit zu ziehen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Zum Menschenbild Gehlens
- Der Mensch als Mängelwesen
- Unspezialisiertheit
- Weltoffenheit
- Menschliches Handeln
- Reizüberflutung und Entlastung
- Kultur
- Institutionen
- Fantasie
- Antriebsüberschuss
- Die Wurzeln der Moral
- Ethos der Gegenseitigkeit
- Physiologische Tugenden
- Humanitarismus
- Institutionenmoral
- Zusammenfassung
- Der Mensch als Mängelwesen
- Zu den erziehungswissenschaftlichen Konsequenzen
- Voraussetzungen für Erziehung
- Mittel der Erziehung
- Individuelle Erziehung
- Institutionelle Erziehung
- Kooperative Erziehung
- Ziele der Erziehung
- Für den Menschen als Individuum
- Für den Menschen als Teil der Gesellschaft
- Zusammenfassung
- Kritisches Fazit
- Literaturangaben
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit dem Menschenbild Arnold Gehlens und dessen Konsequenzen für die Pädagogik. Sie analysiert Gehlens Theorie des Menschen als Mängelwesen und erörtert die daraus resultierenden Konsequenzen für die Erziehungspraxis.
- Das Menschenbild Arnold Gehlens als Grundlage für die Pädagogik
- Die Mängelwesentheorie und ihre Bedeutung für die Erziehung
- Die Rolle von Kultur und Institutionen im menschlichen Leben
- Die Bedeutung von Antriebsüberschuss und Moral für die Erziehung
- Die erziehungswissenschaftlichen Konsequenzen von Gehlens Menschenbild
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einführung in das Thema und stellt die zentrale Fragestellung vor: Was ist der Mensch? Anschließend wird Gehlens Menschenbild als Mängelwesen erläutert, indem die Unspezialisiertheit und Weltoffenheit des Menschen hervorgehoben werden. Darüber hinaus werden Gehlens Theorien zu Reizüberflutung und Entlastung sowie zum Antriebsüberschuss und dem Ursprung menschlicher Moral dargestellt. Die Kapitel beleuchten die Rolle von Kultur, Institutionen und Fantasie im menschlichen Handeln. Abschließend wird eine Zusammenfassung der Kernaussagen von Gehlens Menschenbild präsentiert.
Im zweiten Teil der Arbeit werden die erziehungswissenschaftlichen Konsequenzen des erarbeiteten Menschenbildes beleuchtet. Die Kapitel befassen sich mit den Voraussetzungen für Erziehung, den verschiedenen Mitteln der Erziehung und den Zielen der Erziehung und Pädagogik. Die Arbeit schließt mit einem kritischen Fazit und Literaturangaben.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den zentralen Themen der Anthropologie, Pädagogik und Philosophie. Die wichtigsten Schlüsselwörter sind: Menschenbild, Mängelwesen, Unspezialisiertheit, Weltoffenheit, Reizüberflutung, Entlastung, Antriebsüberschuss, Moral, Kultur, Institutionen, Erziehung, Pädagogik.
- Quote paper
- Marion Klotz (Author), 2003, Das Menschenbild Gehlens und die pädagogischen Konsequenzen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/33536