Effektiv recherchieren, korrekt zitieren, logisch argumentieren: Das Verfassen einer wissenschaftlichen Arbeit ist eine komplexe Angelegenheit, die gerade Studienanfänger/innen oft überfordert. Wie organisiere ich mich vor Schreibbeginn? Wie formatiere ich sauber und zeitsparend? Und was ist überhaupt „wissenschaftlicher Stil“?
Das LektorInnenteam des GRIN Verlags beantwortet diese und alle weiteren Fragen rund um das Thema „Wie schreibe ich eine Hausarbeit?“. Der umfassende und praxisorientierte Leitfaden richtet sich an Studierende aller Fächer. Schüler, Studenten, Absolventen und Doktoranden erhalten wertvolle Strategien und Tipps, was es beim Schreiben einer wissenschaftlichen Arbeit zu beachten gilt – Schritt für Schritt, von der Themenfindung bis zur letzten „Schönheitskorrektur“.
Der Aufbau des Buches entspricht dabei den Arbeitsschritten beim Schreiben einer wissenschaftlichen Arbeit – egal ob Facharbeit in der Schule, Seminararbeit im Studium oder Masterarbeit und Dissertation. Die einzelnen Kapitel können unabhängig voneinander gelesen werden. Während sich der erste Teil unerlässlichen Vorarbeiten – wie Arbeitsplanung, Literaturrecherche etc. – sowie methodischen und inhaltlichen Aspekten widmet, behandeln die letzten beiden Kapitel Orthographie, Kommasetzung und Formatierung. Die Verfasserinnen und Verfasser von „Wie schreibe ich eine Hausarbeit?“ verfügen durch ihren akademischen Hintergrund und ihre Tätigkeit im GRIN Verlag über langjährige Erfahrung im Umgang mit wissenschaftlichen Arbeiten.
Vorwort
Während des Studiums bist du immer wieder mit dem Verfassen von Hausarbeiten, Seminararbeiten oder Abschlussarbeiten konfrontiert. Hier reicht es nicht, gelerntes Wissen einfach wiederzugeben: Du gewinnst neue Erkenntnisse, die du dem Leser logisch strukturiert und nachvollziehbar vermitteln musst.
Doch wie schreibst du eine gute wissenschaftliche Arbeit?
Als erfahrene Lektoren des GRIN Verlags mit über 180.000 Titeln kennen wir die Probleme, die viele Studenten beim Schreiben ihrer Hausarbeiten haben. Mit diesem Buch möchten wir dir daher einige Strategien und Tipps an die Hand geben, wie du in einfachen Schritten ein Thema findest, passende Literatur entdeckst und dein Wissen gut strukturiert und überzeugend in deiner Arbeit präsentierst.
Dabei beschränken wir uns jedoch nicht auf das Schreiben der Arbeit an sich. Denn: Je besser du dich organisierst, desto mehr freie Zeit bleibt dir von deinen Semesterferien. Eine gute Arbeitsplanung ist daher das A und O und wer sich mit der Literaturrecherche in Bibliotheken auskennt, spart viel Zeit, die er auf wichtigere Dinge verwenden kann.
Unser Buch mag im ersten Moment vielleicht sehr umfassend wirken. Doch der Aufbau der Kapitel entspricht den Arbeitsschritten, die du beim Hausarbeiten schreiben durchläufst. So kannst du dich also Schritt für Schritt an deine erste Arbeit heranwagen und immer nur den Teil lesen, der gerade für dich interessant ist. Hast du dich außerdem für deinen ersten eigenen Text erst einmal gut eingelesen, werden dir alle weiteren Hausarbeiten wesentlich leichter von der Hand gehen.
Wir hoffen, du findest in unserem Buch wertvolle Tipps und wünschen dir viel Erfolg beim Schreiben deiner Hausarbeit!
Inhaltsverzeichnis
Vorwort ...3
1 Arbeitsplanung – Wie organisiere ich mich? ...9
2 Themenfindung ...15
2.1 Ideen für Themen identifizieren ...15
2.2 Arbeitentypen oder Wie soll das Thema untersucht werden? ...16
2.3 Checkliste Themenfindung ...18
3 Literaturrecherche ...19
3.1 Hinweise zur Literaturrecherche ...19
3.2 Methoden der Literaturrecherche ...20
3.3 Literaturquellen ...21
3.3.1 Formen der Sekundärliteratur ...22
3.3.2 Kataloge und Datenbanken ...23
3.3.3 Beschaffung ...26
3.4 Zitieren im Text ...28
3.4.1 Wörtliche Zitate ...28
3.4.2 Indirekte Zitate ...30
3.5 Quellenbeleg ...30
3.6 Zitierstile ...31
4 Inhalt der Arbeit ...35
4.1 Grundlagen des wissenschaftlichen Schreibens ...35
4.1.1 Wissenschaftliches Schreiben und Argumentieren ...35
4.1.2 Wissenschaftlicher Stil – Was ist das? ...38
4.1.3 Gendern oder nicht gendern? ...39
4.2 Das Deckblatt ...40
4.3 Inhaltsverzeichnis ...42
4.3.1 Formuliere prägnante Überschriften ...42
4.3.2 Gliederungsebenen und Nummerierung ...43
4.3.3 Was gehört ins Inhaltsverzeichnis? ...43
4.3.4 Wie erstelle ich ein Inhaltsverzeichnis? ...44
4.4 Abkürzungsverzeichnis ...46
4.5 Einleitung ...48
4.5.1 Der perfekte Zeitpunkt ...48
4.5.2 Der perfekte Einstieg ...49
4.5.3 Der perfekte Aufbau ...49
4.5.4 Die These ...50
4.5.5 Methoden ...51
4.5.6 Themeneingrenzung ...52
4.6 Methodik ...52
4.7 Der Hauptteil ...55
4.7.1 Inhaltliche Gliederung des Hauptteils ...55
4.7.2 Querverweise und Überleitungen ...60
4.8 Der Schluss ...62
4.9 Literaturverzeichnis ...63
4.10 Abbildungs- und Tabellenverzeichnis ...66
4.11 Eidesstattliche Versicherung ...68
5 Der letzte Schliff ...69
5.1 Kurzer Überblick: Rechtschreibung ...69
5.1.1 Getrennt- und Zusammenschreibung ...69
5.1.2 Groß- und Kleinschreibung ...71
5.1.3 Schreibung mit Bindestrich ...73
5.2 Kommaregeln ...74
6 Formatierung ...81
6.1 Grundlagen und Allgemeines – Eine Übersicht für Eilige ...81
6.2 So formatierst du deine Hausarbeit ...84
6.2.1 Seitenformat und Ränder festlegen ...84
6.2.2 Automatische Seitenzahlen ...85
6.2.3 Das Deckblatt erstellen ...86
6.2.4 Fett, Kursiv & Co ...87
6.2.5 Absätze, Einzüge und Abstände ...88
6.2.6 Automatische Fußnoten und Endnoten setzen ...93
6.2.7 Ein automatisches Inhaltsverzeichnis erstellen ...94
6.3 Komplexere Hausarbeiten ...97
6.3.1 Listen, Listen, Listen ...97
6.3.2 Tabellen erstellen ...106
6.3.3 Bilder, Grafiken und Diagramme einfügen ...108
6.3.4 Automatische Beschriftung für Tabellen, Bilder und andere Objekte ...119
6.3.5 Automatische Abbildungs- und Tabellenverzeichnisse erstellen ...122
6.3.6 Formeln einfügen ...124
6.3.7 Abschnittswechsel, Querseiten und Umbrüche ...127
6.3.8 Kopf- und Fußzeile einfügen ...131
6.4 Extras ...135
6.4.1 Formatierung und Formatvorlagen ...135
6.4.2 Ein automatisches Literaturverzeichnis erstellen ...144
6.4.3 Querverweise richtig einsetzen ...147
6.4.4 Einen Index anlegen ...149
6.4.5 Hilfsfunktionen, Kommentare und Änderungsnachverfolgung ...151
6.4.6 Formatierungsfehler beseitigen ...154
6.5 Druckvorbereitung ...155
6.5.1 Druckeinstellungen ...155
6.5.2 PDF-Export ...156
6.6 Eine Dokumentvorlage erstellen ...157
6.7 Hilfreiche Tastaturkürzel in Word ...158
7 Literaturverzeichnis ...161
8 Checkliste für das Verfassen deiner Arbeit ...163
1 Arbeitsplanung – Wie organisiere ich mich?
Um eine erfolgreiche Hausarbeit zu schreiben, ist die Planung essentiell. Denn eine gute Arbeit schreibt sich nicht von selbst und nur selten innerhalb weniger Tage.
Vorgaben klären
Viel Stress und Ärger lässt sich vermeiden, indem man sich so früh wie möglich mit den Vorgaben vertraut macht, die für die Hausarbeit gelten:
- Wann ist der Abgabetermin?
- Gibt es weitere Termine, z.B. für den Themenvorschlag oder ersten Entwurf?
- Wie viele Seiten oder Wörter soll die Arbeit umfassen?
- Gibt es Themenvorschläge vom Kursleiter oder darfst du dir selbst ein Thema suchen?
- Gibt es konkrete formale Vorgaben? Zum Beispiel:
x Angaben über Seitenränder, Schriftart, Schriftgröße oder Zeilenabstand
x Formatvorlagen
x Zitierweise
x Vorlagen für Deckblatt oder Eidesstattliche Erklärung
Außerdem notieren solltest du dir:
- die Öffnungszeiten der Bibliothek
- die Sprechzeiten des Kursleiters
- die Öffnungs- und Bearbeitungszeiten der nächsten Copyshops (bei Abschlussarbeiten)
Manchmal halten der Kursleiter oder das Institut spezielle Richtlinien für das Erstellen von Hausarbeiten bereit, die sich je nach Fachbereich stark unterscheiden können. Auch Fachschaften können oft mit Tipps und Beispiel-Arbeiten helfen.
Vergiss nicht: Diese Menschen sind dazu da, um dich zu unterstützen. Es kann sein, dass dir die Hausarbeit anfangs wie ein großes Ungetüm vorkommt, das du besiegen musst. Doch es erwartet niemand von dir, dass du dies allein und unvorbereitet tust. Nimm die Hilfe, die du von der Uni bekommst, in Anspruch und tausche dich auch mit deinen Mitstudenten aus – denn die sitzen im selben Boot wie du!
Arbeitsumfeld schaffen
Sind die äußeren Bedingungen geklärt, geht es an die Selbstorganisation: Schaffe dir ein Umfeld, in dem du konzentriert arbeiten kannst und nicht abgelenkt wirst. Für die einen ist das die Bibliothek, für die anderen der Schreibtisch zu Hause, wieder andere setzen sich in ein Café oder in den Park. Probiere aus, was für dich am besten funktioniert!
In jedem Fall sollte deine Aufmerksamkeit aber voll und ganz der Arbeit gelten. Vermeide unbedingt Produktivitätskiller wie Facebook, Messenger und Katzenvideos.
Am Computer geht das am besten, indem du bestimmte Websites aus deinem Browser „verbannst“. Es gibt dafür spezielle Add-ons, wie z.B. LeechBlock, bei denen du genau einstellen kannst, welche Websites zu welchen Zeiten gesperrt sein sollen.
Für das Handy gilt, auch wenn es schwer fällt: Schalte es aus und packe es weg. Smartphones sind der Produktivitätskiller Nr. 1 und dafür gibt es eine einfache, wissenschaftliche Erklärung: Wir können, rein biologisch, ein visuelles Signal, das noch dazu emotional behaftet ist, nicht ignorieren. Anders gesagt: Im Kampf um unsere Aufmerksamkeit gewinnt ein leuchtendes „Der süße Typ aus Mathe hat dich zu einer Veranstaltung eingeladen“ immer gegen „Die Geschichte der Braunkohleindustrie von 1960 bis 1989“.
Zeitplan erstellen
Teile als nächstes den Arbeitsaufwand in mehrere Schritte auf und grenze diese zeitlich ein. Normalerweise gehören zum Erstellen einer wissenschaftlichen Arbeit folgende Schritte:
- Themenfindung: Zu Beginn steht das richtige Thema. Du solltest genügend Zeit investieren, um die Problemstellung angemessen abzugrenzen. Hier beginnt bereits die Arbeit mit (grundlegender) Lektüre.
- Literatursuche: Lies relevante Texte und schreibe die gefundenen Informationen und deine eigenen Gedanken auf. Versuche auch, die Informationen dabei
bereits in eine Struktur zu bringen (Gliederung).
- Schreiben: Erst im letzten Schritt erstellst du den eigentlichen Text der Arbeit. Ob du dabei mit einem groben Entwurf beginnst und diesen später
überarbeitest, oder du Seite für Seite die Endfassung schreibst, bleibt dir überlassen.
[Hinweis: Dies ist eine Leseprobe. Abbildungen und Tabellen werden nicht angezeigt]
Einen konkreten Zeitplan erstellst du zum Beispiel so:
Rechne vom Abgabetermin zwei Wochen rückwärts – an diesem Tag willst du die Hausarbeit fertig geschrieben haben. So hast du am Ende noch genug Zeit, um die Arbeit von jemand anderem Korrektur lesen zu lassen und eventuelle Änderungen vorzunehmen. Außerdem hast du einen Puffer für alle Fälle, z.B. wenn dir mal absolut nichts einfällt, was du schreiben kannst, oder du krank wirst.
Nun kannst du dir ausrechnen, wie viele Wochen dir noch bis zu diesem neuen „Abgabetermin“ bleiben. Für die Themenfindung solltest du nicht mehr als ein paar Tage einplanen. Von der verbleibenden Zeit planst du jeweils etwa die Hälfte für Literaturrecherche und Schreiben ein.
Teilst du die Anzahl der geforderten Seiten durch die Anzahl der Tage, die du zum Schreiben zur Verfügung hast, erhältst du die Anzahl der Seiten, die du pro Tag schreiben solltest.
Der fertige Zeitplan könnte dann z.B. so aussehen:
Beispiel:
Die fertige Arbeit soll 20-25 Textseiten haben und du planst 3 Wochen (= 15 Tage) für die Schreibphase ein. Das heißt, du solltest mindestens
20 / 15 = 1,33 = eineindrittel Seiten pro Tag (Mo-Fr) schreiben.
[Hinweis: Dies ist eine Leseprobe. Abbildungen und Tabellen werden nicht angezeigt]
Zeitplan einhalten
Zu oft scheitert eine Hausarbeit nicht am Erstellen des Zeitplans, sondern an dessen Einhalten. Das Schreiben der Arbeit erst kurz vor Abgabe, wenn der Druck hoch ist und man vermeintlich das Gleiche in weniger Zeit schafft, mag einige Male gutgehen. Dauerhaft bleibt man jedoch unter seinen Leistungen, man vergisst das Gelernte schneller wieder und von den meisten wird die Strategie auch eher unfreiwillig angewendet – sie ist eine Gewohnheit.
Gedankenexperiment
Je nachdem, wie man sich organisiert, kann der Alltag eines Schreibenden höchst unterschiedlich aussehen. Versuche dich nacheinander in die folgenden zwei Szenarien hineinzuversetzen. In welcher Situation fühlst du dich wohler?
Szenario 1
Der Abgabetermin ist nur noch wenige Wochen entfernt. Bisher hast du kaum etwas für die Arbeit getan, hattest dafür viel freie Zeit. Du kannst die freie Zeit aber nur schwer genießen, weil du die Hausarbeit immer im Hinterkopf hast. Selbst wenn du etwas Nützliches tust, weißt du, dass die Arbeit vorgehen sollte. Du vertraust darauf, die Arbeit auch in weniger Zeit zu schaffen – auch wenn sie dann eine schlechtere Qualität hat.
Szenario 2
Wenige Wochen vor dem Abgabetermin hast du dich – bis auf wenige Ausnahmen – an deinen Zeitplan gehalten. Es fällt dir nicht leicht, mehrere Stunden täglich konzentriert zu arbeiten, und du musst dafür in deiner Freizeit Abstriche machen. Doch am Ende jedes Tages bist du stolz, dass du etwas geschafft hast, und genießt deinen Feierabend in vollen Zügen.
Besonders wenn der Abgabetermin noch weit entfernt ist, scheinen viele andere Aufgaben plötzlich wichtiger als die Hausarbeit. Gegen die Prokrastination, also das Aufschieben von Aufgaben mit hoher Priorität, kann man auf verschiedene Weisen vorgehen. Wir haben dir hier ein paar Tipps zusammengestellt.
Tipps gegen Prokrastination:
Setze dir konkrete und realistische Ziele. Ein Zeitplan wie der auf Seite 14 bietet eine grobe Orientierung. Um Motivation aufrechtzuerhalten, solltest du dir regelmäßig genau formulierte Teilziele setzen. Beispielsweise schreibst du dir die Titel von fünf Artikeln auf, die du in den nächsten zwei Tagen lesen willst. Dieses Ziel ist greifbarer und deswegen setzt du es eher um als den Plan, die nächsten drei Wochen zu lesen.
- Achte auf deinen Biorhythmus. Finde heraus, zu welcher Tageszeit du am produktivsten arbeitest, und setze dich zu diesen Zeiten an die Hausarbeit.
- Plane deine Pausen. Lege auch die Zeiten fest, in denen du Pause machst und nicht arbeiten darfst. Auf die Weise hast du nicht nur jedes Mal vor der Pause den „Druck“ des Fertig-werden-Müssens, sondern du kannst die Pausen auch voll genießen.
- Sage „Stopp“. Wenn du kurz davor bist, die Hausarbeit für etwas Unwichtiges aufzuschieben, halte dir selbst ein mentales Stopp-Schild vor: Schließe sofort den Facebook-Tab wieder, lege den Putzlappen weg, sag der Freundin, dass du sie später zurückrufst. Post-its können helfen, dich daran zu erinnern.
Pausen einlegen
Zusammenfassung:
- Informiere dich über die inhaltlichen und formalen Vorgaben für die Hausarbeit.
- Finde einen Ort, an dem du konzentriert arbeiten kannst.
- Keine Produktivitätskiller – Handy aus!
- Verlege den Abgabetermin gedanklich zwei Wochen vor, damit du zum Ende nicht in Stress gerätst.
- Gönne dir Pausen.
2 Themenfindung
2.1 Ideen für Themen identifizieren
Der Anfang ist die Hälfte des Ganzen — Aristoteles
Worüber soll ich bloß schreiben? Nicht immer kann man diese Frage sofort beantworten und manchem fällt auch nach langem Überlegen kein gutes Thema ein. In diesem Kapitel zeigen wir dir daher, wie du in einfachen Schritten zu einer tollen Fragestellung findest.
Zunächst grenzt dein Kurs die Auswahl an möglichen Bereichen bereits ein und gibt dir gleichzeitig ein paar gute Startpunkte:
Welche Themen wurden besprochen?
- Welcher Bereich hat dich am meisten interessiert?
- Gab es Referate, die du besonders spannend fandst?
- Gab es vielleicht schon eine bestimmte These, die du genauer prüfen wolltest?
Die Antworten auf diese Fragen liefern dir schon einmal einen groben Grundriss für dein Thema.
Vielleicht ist es dir ja auch noch möglich, das Topic um persönliche Interessen zu erweitern? So kannst du beispielsweisebestimmte Theorien oder Methoden, die du in einem Seminar kennen gelernt hast, anwenden und damit etwas untersuchen, das dich im Alltag interessiert oder mit dem du dich schon seit Ewigkeiten näher auseinandersetzen wolltest.
Hast du ein bestimmtes Hobby, zu dem du eine Querverbindung ziehen kannst? Oder wird das Thema auf die ein oder andere Weise vielleicht in deinem Lieblingsfilm oder deiner Lieblingsserie behandelt? Wenn dies für den Hauptteil nicht ausreichen sollte, liefert es dir vielleicht Anregungen für die Einleitung oder den Schluss. Achte aber unbedingt darauf, dass die verschiedenen Teile wie Themenschwerpunkte, Theorien und Methoden zusammen passen!
Wenn du dir anschauen möchtest, welche Aspekte andere Studenten bei einem bestimmten Thema untersucht haben, können dir auch unsere vielen unterschiedlichen Arbeiten auf GRIN.com als Inspirationsquelle dienen.
2.2 Arbeitentypen oder Wie soll das Thema untersucht werden?
Hast du dir einen ersten Überblick über dein Thema verschafft, musst du dir jetzt darüber klar werden, was für einen Typ Arbeit du schreiben möchtest. Soll es eine Literaturarbeit oder eine empirische Arbeit werden? Untersuchst du einen Sachverhalt qualitativ oder quantitativ?
Literaturarbeit oder empirische Arbeit?
Bei der Literaturarbeit suchst du dir – wie der Name bereits sagt – hauptsächlich unterschiedliche Fachliteratur zu deinem Thema. Du wertest aus, welche Standpunkte und Fragestellungen in der Wissenschaft auftauchen und untersuchst sie im Hinblick auf die von dir erstellte These. Eine solche Arbeit ist also nicht einfach eine Zusammenfassung der vorhandenen Forschungsliteratur. Du musst dich kritisch mit dem Gelesenen auseinandersetzen, Vergleiche verschiedener Ansätze anstellen und/oder die Ursache für widersprüchliche Meinungen erörtern.
Im Gegensatz zur Literaturarbeit, in der du dich mit den Forschungen anderer Wissenschaftler beschäftigst, forschst du bei einer empirischen Arbeit selbst. Du sammelst also Daten, wertest sie aus und beantwortest somit deine anfänglich gestellte Fragestellung bzw. überprüfst deine aufgestellte These. Dies bedeutet einen deutlich höheren Arbeitsaufwand, dafür kannst du dich aber oft mit einem Thema beschäftigen, das genau deinen Interessen entspricht. Dies hilft dir, auch in anstrengenderen Etappen durchzuhalten. Wichtig ist auch, dass du auf keinen Fall die aktuelle Literatur vernachlässigst. Du solltest am Anfang unbedingt einen Überblick über die derzeitigen Forschungsmeinungen und Diskussionen liefern, bevor du mit deiner eigenen Forschung beginnst. Hier kannst du auch deutlich machen, wo bei der bisherigen Forschung noch Lücken sind und wie deine Arbeit diese Lücken schließt.
Qualitative oder quantitative Analyse?
Wenn du dich für eine empirische Arbeit entschieden hast, überlege dir, ob das von dir ausgesuchte Thema bereits eine bestimmte Forschungsmethode verlangt und welche Möglichkeiten dir zur Verfügung stehen, deine Forschung durchzuführen.
Bei der qualitativen Analyse suchst du dir eher wenige, dafür spezifische Daten. Als Beispiele wären Interviews zu nennen, Einzelfallanalysen, etc. Hier will man keine Daten sammeln, die einen generellen Rückschluss zu einem bestimmten Sachverhalt ermöglichen.
Beispiel:
Du möchtest die Lebensumstände von Menschen mit Behinderung untersuchen und liest einiges an Literatur zu dem Thema. Zudem suchst du dir zwei
Interviewpartner. Bei den Fragen an sie kannst du in die Tiefe gehen und erhältst dadurch einen detaillierten Einblick in das Leben der entsprechenden
Personen. Allerdings sind das die Umstände von lediglich zwei Individuen. Du kannst die Aussagen nun mit den aufgestellten Thesen in der
Forschungsliteratur vergleichen und analysieren, ob die Aussagen in der Literatur auch auf die von dir interviewten Personen zutreffen. Ein genereller
Rückschluss darauf, ob die Literatur z.B. veraltet oder noch immer aktuell ist, ist jedoch nicht möglich.
Bei der quantitativen Analyse sammelst du hingegen eine große Menge an Daten, die einen allgemeingültigen Rückschluss zulassen, z.B. Fragebögen mit festgelegten Antwortmöglichkeiten. Hier geht es darum, Daten zu erhalten, die in irgendeiner Form statistisch ausgewertet werden können.
Beispiel:
Wieder möchtest du die Lebensumstände von Menschen mit Behinderung untersuchen, diesmal aber in quantitativer Hinsicht. Das heißt, du entwirfst
Fragebögen mit vorgegebenen Antwortmöglichkeiten, damit du die Antworten später leicht vergleichen bzw. auswerten kannst, und verteilst sie an eine
größere Gruppe von Leuten. Durch die dadurch gesammelten Antworten kannst du nun eine wesentlich allgemeingültigere Aussage treffen. Andererseits
erfährst du nicht so viele Details aus dem Leben der Menschen und wirfst eher einen oberflächlicheren Blick auf ihre Lebensumstände.
Falls du dir unsicher bist, welche Art von Arbeit für dich die passende ist, halte am besten Rücksprache mit deinem Dozenten. Viele bevorzugen auch eine der beiden Arbeitsweisen, je nachdem, ob sie lieber einen detaillierten Einblick oder eine generelle Übersicht haben möchten. Eine Mischung aus beiden Arbeitsweisen ist natürlich auch möglich, allerdings ist dies sehr zeitaufwendig und übersteigt schnell den Rahmen einer normalen Hausarbeit.
2.3 Checkliste Themenfindung
Nachfolgend findest du noch einmal eine kurze Checkliste zur Themenfindung.
- Hast du eine grobe These oder Fragestellung formuliert?
- Hast du grob überprüft, ob es generell Literatur zu dem Thema gibt?
- Hast du mit deinem Dozenten Rücksprache über das Thema gehalten?
Wenn du all diese Punkte mit „ja“ beantworten kannst, gilt es nun, passende Literatur zu finden. Wie du hier am besten vorgehst, zeigen wir dir im nächsten Kapitel.
3 Literaturrecherche
Um das Thema deiner Hausarbeit gründlich zu bearbeiten, brauchst du in der Regel Literatur, die dir dabei hilft, einen Überblick über deinen Forschungsgegenstand zu gewinnen. Dabei kommt es ganz auf deine Arbeitsweise und auch auf dein Thema an sich an, wie sehr du dich beim Verfassen deiner Hausarbeit auf die Ergebnisse anderer Forscher stützt, und wie sehr du eigenständig zu neuen Erkenntnissen kommst.
Oft kann es auch vorkommen, dass deine Dozenten bestimmte Vorgaben zur Nutzung von Sekundärliteratur haben – zum Beispiel eine Mindestanzahl von Quellen, die für deine Hausarbeit genutzt werden sollen.
Der Beginn der Literaturrecherche, also wie und wo man relevante Quellen findet, stellt oft eine große Hürde dar, bevor man überhaupt beginnt, an der Hausarbeit zu arbeiten. Damit euch der Anfang ein wenig leichter fällt, haben wir euch eine ganze Menge Tipps zusammengestellt.
Achtung: Alle Quellen, die du in deiner Hausarbeit verwendest, müssen zitiert werden!
Einen Leitfaden zu den verschiedenen Zitierweisen findest du im Kapitel
3.6 Zitierstile.
3.1 Hinweise zur Literaturrecherche
Hausarbeiten sind normalerweise Prüfungsleistungen, die nach oder während dem Ablauf eines Seminars geschrieben werden und als schriftliche Prüfungsleistung zählen. Oft gibt es zu Beginn des Seminars eine Literaturliste, die die Pflichtlektüre ergänzt und einen guten Ausgangspunkt für deine Literaturrecherche bietet.
Wie im Kapitel 2 Themenfindung genauer beschrieben ist, sollte der Hausarbeit mindestens ein Gespräch mit deinem Dozenten voranstehen. Ein solches Gespräch kann auch gut dazu dienen, deinen Dozenten nach Literatur-Tipps zu fragen – vor allem, wenn es keine Literaturliste zum Seminar gibt. Zumindest Hinweise zu allgemeinen Texten, wie Einführungen in bestimmte Themen, sollte dein Dozent für dich parat haben.
Solche Werke bieten meist eine gute Grundlage, die das Thema des Seminars vertieft und zusammenfasst. Allgemeine Literatur und Grundsatzwerke solltest du allerdings auch ohne Schwierigkeiten selbst finden. Sie helfen dir dabei, einen Überblick über das Forschungsgebiet zu bekommen und können außerdem nützlich sein, um Ideen und Inspiration für die Fragestellung deiner Hausarbeit zu finden. Um dein Thema in ein bestimmtes Forschungsgebiet einzuordnen, kannst du dir bei der groben Sichtung der Literatur einen guten Überblick verschaffen.
Ausgehend von solchen Grundsatzwerken kannst du dich zu dem speziellen Thema deiner Hausarbeit vorarbeiten. Einführende Texte enthalten oft eine Liste an weiterführender Literatur, auf die du auf jeden Fall einen Blick werfen solltest. Auch die verwendeten Literaturquellen können dir weiterhelfen.
Je nach Thema ist es mehr oder weniger wichtig, aktuelle Literatur zu nutzen, allerdings ist es immer gut, die Sekundärliteratur zeitlich einordnen zu können und so auch sicherzustellen, dass du auf dem neusten Forschungsstand bist.
Ein Blick in fremdsprachige Literatur kann von Vorteil sind, da gerade im Englischen oftmals die aktuellsten Werke zu finden sind. Dabei sollten Klassiker nicht vergessen werden. Auch diese stellen in der Regel eine zuverlässige Quelle da, vor allem wenn es um grundlegende Fakten geht.
Tipp:
In der Regel ist es nicht nötig, das gesamte Werk oder den gesamten Text zu lesen. Für eine erste Orientierung reicht oft schon ein Blick in das
Inhaltsverzeichnis, um die relevanten Kapitel zu sichten.
3.2 Methoden der Literaturrecherche
Dein Thema ist mit deinem Dozent abgeklärt und du bist bereit, dich in die Literaturrecherche zu stürzen. Hier haben wir dir einen kurzen Überblick über die gängigsten Methoden der Literaturrecherche zusammengestellt:
Bibliothekskatalog
Ein guter Ausgangspunkt für deine Literaturrecherche ist immer der Katalog deiner Universitätsbibliothek. Hier siehst du in der Regel, welche Monographien und Sammelbände zum Thema in der Bibliothek vorhanden sind. Wie genau du diese Kataloge bedienen kannst, wird im Kapitel 3.3.2Kataloge und Datenbanken genauer erklärt.
Internetrecherche
Eine wichtige Rolle bei der Literatursuche spielt natürlich das Internet. Über Suchmaschinen wie Google, Bing und Co. lässt sich so einiges aufspüren, was zur gesuchten Thematik passen könnte. Auch bei Wikipedia findet man oft unter den Einzelnachweisen zu bestimmten Artikeln interessante Bücher. Die vielen spannenden Arbeiten auf GRIN.com können dir ebenfalls Inspirationen für deine eigene Arbeit liefern oder dich auf interessante Literatur stoßen.
Zeitungsarchiv
Hilfreich kann die Recherche in einem Zeitungsarchiv sein, um auf hochaktuelle Ergebnisse zu stoßen.
Schneeballsystem
Beim sogenannten Schneeballsystem sucht man in den Fußnoten oder im Literaturverzeichnis eines Buches zum Arbeitsthema nach weiteren Autoren, die sich dazu geäußert haben. Doch Vorsicht, man kann sich dabei schnell im Kreis drehen, wenn sich die herangezogenen Verfasser ständig gegenseitig zitieren und keine neuen Ansichten „von außen“ beachtet werden.
Kostenlose Literaturlisten
Oft geben auch Interessenorganisationen kostenlose Literaturlisten heraus. Wenn eine themenspezifische Bibliothek vorhanden ist, kann diese ebenfalls frequentiert werden.
Schriftenverzeichnisse
Viele Universitäten geben Schriftenverzeichnisse heraus, die neu angeschaffte Werke beinhalten.
3.3 Literaturquellen
Es gibt viele verschiedene Arten von Literaturquellen. Damit du nicht den Überblick verlierst, haben wir dir nachfolgend eine kurze Übersicht zusammengestellt.
Zunächst ist es wichtig, zu wissen, welche Arten von Literatur für deine Hausarbeit von Bedeutung sind.
Unter Primärliteratur versteht man alle Quellen, die Gegenstand deiner wissenschaftlichen Untersuchung sind. Das kann ein Forschungsbericht
sein, eine wissenschaftliche Abhandlungen oder das literarische Werk eines Autors, das du analysierst.
Bei Sekundärliteratur handelt es sich um Bibliographien über Primärliteratur, z.B. die Interpretation eines literarischen Werks oder die
Diskussion einer These.
3.3.1 Formen der Sekundärliteratur
Auch die Sekundärliteratur unterteilt sich in viele Sparten, die wir dir im Folgenden kurz vorstellen:
Monographien
Von einer Monographie geht man aus, wenn es sich um eine Einzelschrift handelt, die sich ausgiebig und umfassend mit einem einzelnen Forschungsgegenstand befasst. Die Zahl der Autoren kann dabei variieren.
Sammelbände
Wie der Name bereits sagt, sind in solchen Bänden mehrere kürzere Aufsätze zusammenfasst. Sammelbände haben in der Regel einen Herausgeber und verschiedene Autoren; allerdings kann es durchaus vorkommen, dass in einem Sammelband unterschiedliche kürzere Abhandlungen eines einzigen Autors veröffentlicht werden.
Lexika
Ob allgemein oder themenbezogen – Lexika helfen dabei, klare Definitionen der wichtigen Begriffe, die du in deiner Arbeit verwendest, aufzustellen.
Aufsätze
Oftmals werden Aufsätze aus Sammelwerken oder aus Zeitschriften und Zeitungen verwendet (Periodika). Hier werden die neuesten Ansätze aufgezeigt und wissenschaftliche Diskussionen publiziert. Meistens gibt es sogenannte Jahrgangsverzeichnisse, die nach Stichworten oder Themenbereichen sortiert sind.
Online-Quellen
Blog-Einträge, Webseiten, Tweets…
3.3.2 Kataloge und Datenbanken
Bei der Literaturrecherche stehen dir eine Unmenge an Katalogen und Datenbanken zur Verfügung. Damit du bei so viel Auswahl den Überblick behältst, haben wir dir hier die wichtigsten Optionen kurz erklärt.
Bibliothekskatalog
Ein Bibliothekskatalog verzeichnet alle Werke, die in der jeweiligen Bibliothek vorhanden sind (Achtung: Sammelwerke werden meistens nur als Gesamtwerk angegeben). Man findet Kataloge meist online (so genannte OPACs) und vereinzelt noch in Form von Karteien.
Ein Katalog ist entweder alphabetisch oder sachlich geordnet. Der alphabetische Katalog ordnet die Buchtitel nach dem Namen der Autoren oder Herausgeber an. In Sachkatalogen kann man nach Schlagworten (thematischer Über-begriff) und nach Sachgebieten suchen. Es gibt auch eine Kombination aus den genannten Katalogen, den Kreuzkatalog, der nach den Verfassernamen, Schlagworten und Stichworten (Begriff aus dem Buchtitel) sucht. Online-Kataloge bieten meist eine große Auswahl an Suchkriterien.
Die Kataloge von Universitätsbibliotheken sind sich meistens ziemlich ähnlich, ob es sich bei ihrem Katalogsystem nun um OPAC, Primo oder anderes handelt.
Tipp:
Oft bieten Universitätsbibliotheken für Erstsemester (und andere Interessierte) Einführungskurse.
Nutze dieses Angebot, um nicht nur den Katalog, sondern auch die Bibliothek eurer Uni an sich kennenzulernen und hilfreiche Tipps zu erhalten.
Die Suchmaske sieht generell in etwa so aus:
Abbildung 1: OPAC-Suchmaske [Hinweis: Dies ist eine Leseprobe. Abbildungen und Tabellen werden nicht angezeigt]
Die „Freie Suche“ dient zunächst einmal dazu, mit Stichworten (durch Kommas abgetrennt) einen Überblick zum Thema allgemein zu finden und die in deiner Bibliothek vorhandene Forschungsliteratur einzuschätzen. Durchsucht werden in der Regel Titel, Abstract und Schlagworte, aber auch die Inhaltsverzeichnisse der vorhandenen Werke. Eine erste freie Suche kann bereits gute Ergebnisse erzielen. In OPACS können Schlagworte zusätzlich durch sogenannte Operatoren konkretisiert werden:
UND (AND): Suchergebnisse enthalten beide Schlagworte
ODER (OR): Suchergebnisse enthalten mindestens eines der Schlagworte
NICHT (NOT): Keine Suchergebnisse mit dem ausgeschlossenen Schlagwort
Exklusive ODER (XOR): Suchergebnisse enthalten entweder das eine oder das andere Schlagwort, nicht aber beide
Suchst du allerdings bestimmte Titel oder Autoren, helfen die jeweiligen Felder, die Suche zu spezialisieren. Auch in der Titel-Suche kannst du Schlagworte eingeben, die dann allerdings nur in den Titelfeldern der Arbeiten gesucht werden.
Anders als die OPAC-Systeme sind Discovery Systeme, wie z.B. Primo nicht ausschließlich an die Verzeichnisse der Bibliothek angebunden, sondern durchsuchen alle Banken, die für eure Universität freigeschalten sind. Dementsprechend gelangt ihr ohne Umwege von eurem Katalog zu dem gefundenen Aufsatz, den ihr oftmals direkt als PDF downloaden könnt.
Achtung:
Diese Datenbanken sind oft mit dem Universitäts-Netzwerk verknüpft, was bedeutet, dass Aufsätze eventuell nur dann aufrufbar sind, wenn ihr direkt mit
dem Uni-Netzwerk verbunden seid, oder euch per VPN-Client eingeloggt habt. Alternativ bieten manche Datenbanken auch einen Universitäts-Login, bei dem
ihr zunächst eure Uni auswählt und euch dann mit euren persönlichen Zugangsdaten einloggen könnt.
Online-Datenbanken
Um dir die Literatursuche ein bisschen zu erleichtern, haben wir dir eine Auswahl der wichtigsten Datenbanken zusammengestellt:
- Google Scholar (scholar.google.com): Als Teil von Google bietet Google Scholar eine auf wissenschaftliche Literatur spezialisierte Suche an, deren Ergebnisse Artikel, Dissertationen, Bücher, Abstracts und Urteilsbegründungen umfassen.
- WorldCat (www.worldcat.org): Als größtes Netzwerk von Bibliotheksinhalt und -service bietet WorldCat die Möglichkeit, international Bibliotheken zu durchsuchen.
- KVK (kvk.bibliothek.kit.edu): Im deutschsprachigen Raum ist es vor allem der Karlsruher Virtuelle Katalog, der als Meta-Suchmaschine Nachweise in Bibliothekskatalogen weltweit sucht und findet.
- MLA/ProQuest (search.proquest.com): Die MLA International Bibliography ist eine Sammlung bibliographischer Nachweise wissenschaftlicher Sekundärliteratur, die vor allem die geisteswissenschaftlichen Fachbereiche abdeckt.
- EZB (rzblx1.uni-regensburg.de/ezeit/): Die Elektronische Zeitschriftenbibliothek ist im deutschsprachigen Bereich die umfangreichste Datenbank für Volltextzeitschriften aller Fachbereiche. Mit Ampelsystem wird die Zugänglichkeit der Zeitschriften bzw. Aufsätze gegliedert.
- ZDB (dispatch.opac.d-nb.de): Die Zeitschriftendatenbank ist die weltweit größte Datenbank für Titel- und Besitznachweise fortlaufender Sammelwerke (d.h. Zeitschriften, Zeitungen, usw.).
- JSTOR (www.jstor.org): JSTOR ist ein internationales Archiv für elektronische Volltexte aus international führenden wissenschaftlichen Zeitschriften, die zum Teil retrospektiv digitalisiert wurden. Die einzelnen Artikel können mit entsprechendem Login als PDF heruntergeladen werden.
- EBSCO (search.ebscohost.com): Die multidisziplinäre EBSCOhost-Volltextdatenbank bietet, ähnlich wie JSTOR, eine umfangreiche Sammlung von Volltextzeitschriften, deren Volltextdokumente im PDF-Format angeboten werden. Auch hier ist ein User Login nötig.
3.3.3 Beschaffung
Eine Vorauswahl der Literatur ist getroffen, doch wie kommst du zu den Büchern, die du dir während der ersten Recherche ausgesucht hast? Auch dafür haben wir einige Tipps für dich bereit:
Ausleihe
In einigen Bibliotheken gibt es einen Präsenzbestand. Das bedeutet, dass die Bücher nicht mitgenommen werden dürfen. Stattdessen kann man den Text im Lesesaal bestellen und ihn vor Ort lesen. Je nach Bibliothek ist eine Wochenend-Ausleihe möglich, bei der du die Bücher von Freitag- bis Montagmorgen mit nach Hause nehmen kannst.
Zudem gibt es die Auswärtsleihe, durch die es möglich ist, den Text zum Lesen mitzunehmen. Sollte ein Buch gar nicht herausgegeben werden, kann man eine Kopierbestellung anfordern. In diesem Fall gibst du an, welchen Teil aus einem Buch du lesen möchtest und bekommst diesen gegen eine bestimmten Betrag als Kopie.
Neben dem Präsenzbestand gibt es in der Regel ein Magazin der Bibliothek, in dem die restlichen Bestände aufbewahrt werden. Diese Titel müssen normalerweise einen Tag vorher bestellt werden und können nicht direkt ausgeliehen werden.
Zu welcher Kategorie der Titel gehört, kann man an seiner Signatur erkennen. Dabei kann es durchaus vorkommen, dass die Bibliothek mehrere Exemplare hat, die teils im Präsenzbestand vorhanden sind und teils im Magazin.
Fernleihe
Sollte deine Bibliothek einen speziellen Titel gar nicht anbieten, gibt es zum Glück noch die Möglichkeit der Fernleihe. Zu dieser gelangst du im Normalfall ganz einfach in deiner Suchmaschine. So kannst du die Bücher per Mausklick anfordern, wobei es allerdings mehre Tage (oder im schlimmsten Fall Wochen) dauern kann, bis du sie dann in deiner Bibliothek abholen kannst. Das musst du natürlich in der Zeitplanung berücksichtigen.
Achtung: Es können Gebühren anfallen!
Aufsatz-Bestellung
Während du über die reguläre Fernleihe das gesamte Buch erhältst, ist es außerdem möglich, Aufsätze direkt als Kopie zu bestellen. Auch hier fallen, je nach Seitenzahl, Kosten an, allerdings kannst du die Kopie (in der Regel) behalten, ohne dass du dich um Fristen oder Verlängerung kümmern musst.
Anschaffungswunsch
Um den Bibliotheksbestand den Wünschen und Bedürfnissen der Studenten entsprechend erweitern zu können, haben Universitätsbibliotheken generell die Option, ein Buch per Anschaffungswunsch anzuschaffen. Anders als bei der Fernleihe kommen hier generell keine Kosten auf dich zu – allerdings werden die Anschaffungswünsche von den Bibliotheksmitarbeitern geprüft und nicht immer akzeptiert. Trotzdem ist es meist zumindest einen Versuch wert.
Online-Quellen
Das Internet hat heutzutage natürlich immer mehr zu bieten. Einerseits sind da die Online-Datenbanken, die Aufsätze zum Teil sogar als Open Access zur Verfügung stellen, andererseits gibt es eine ganze Menge Enzyklopädien, Blogeinträge und andere Webseiten, die Information anbieten. Dabei solltest du allerdings unbedingt beachten, wie vertrauenswürdig deine Quelle ist. So lernt man an vielen Universitäten, dass das Zitieren von Wikipedia strengstens untersagt ist. Nichtsdestotrotz kannst du dir auf diesen Seiten natürlich Grundsatzinformationen anlesen oder dich bei der Literaturrecherche inspirieren lassen.
So haben viele Wikipedia-Einträge eine ganze Reihe Sekundärliteratur, Weblinks und Einzelnachweise aufgelistet, die dir eventuell weiterhelfen können. Denkt daran, auch solche Internet-Quellen im Literaturverzeichnis eurer Arbeit aufzulisten – ansonsten macht ihr euch auch hier des Plagiats schuldig.
Durch Google Books (books.google.com) erhältst du von vielen Büchern eine Vorschau von 20 %, was einerseits helfen kann, die Nützlichkeit des Werkes einzuschätzen, andererseits aber auch als Quelle dienen kann, wenn das Buch weder im Bibliotheksbestand deiner Uni enthalten noch per Fernleihe erhältlich ist.
GRIN.com
Spezialisiert auf die Veröffentlichung akademischer eBooks und Bücher ist natürlich auch der GRIN Verlag im Zuge der Literaturrecherche immer eine gute Anlaufstelle. Unter unseren tausenden Titeln finden sich nicht nur Inspiration, sondern auch wissenschaftliche Quellen, die für eure Hausarbeit relevant sein können.
3.4 Zitieren im Text
Mit der Ausnahme von Essays oder ähnlich kurzen essayistischen Arbeiten benötigt deine Hausarbeit immer Quellen, die auch im Fließtext gekennzeichnet werden müssen. Zitate können entweder direkt oder indirekt in den Text eingebaut werden und sollten in beiden Fällen mit Literaturangaben versehen werden. Dies gilt übrigens auch für Tabellen und Abbildungen: Auch wenn du diese selbst gestaltest, darf die Quelle des eigentlichen Inhaltes nicht fehlen. Werden Grafiken nur teilweise übernommen und abgeändert, so solltest du auch dies entsprechend kennzeichnen, z.B. Quelle: eigene Darstellung, nach Maier 1999, 26.
3.4.1 Wörtliche Zitate
Von wörtlichen oder direkten Zitaten spricht man, wenn Textstellen Wort für Wort aus einer anderen Quelle übernommen werden. Hierbei solltest du, wenn möglich, die Primärquelle verwenden, es also vermeiden, Zitate aus Sekundärtexten zu übernehmen, denn es können sich immer Fehler beim Abtippen einschleichen, die du in dem Fall übernehmen würdest. Falls du die eigentliche Ursprungsquelle nicht findest, kennzeichne diese Stelle entsprechend, indem du nicht nur die Primärquelle, sondern auch die Sekundärquelle als Beleg anführst. Du übernimmst also einmal die Angaben, die im Sekundärtext angeführt sind, machst zusätzlich aber auch kenntlich, wo die Stelle im Sekundärtext auffindbar ist, also Maier 1999 zitiert nach Müller 2015. Beide Quellen solltest du in dein Literaturverzeichnis aufnehmen.
Wörtliche Zitate werden durch Anführungszeichen hervorgehoben. Sie sind in der Originalsprache aufzuführen, einschließlich eventueller Druckfehler und anderer (veralteter) Schreibweisen. Veränderungen und Eingriffe, wie eine Anpassung der Grammatik oder der Groß- und Kleinschreibung, wenn du das Zitat innerhalb eines Satzes verwendest, müssen immer gekennzeichnet werden. Auch Auslassungen sollten als solche gekennzeichnet werden. In der Regel nutzt man dafür eckige Klammern.
- [...] wenn vom Verfasser Veränderungen vorgenommen werden (Einfügungen, Auslassungen), so stehen diese in einer eckigen Klammer
- [sic] so gibst du direkt hinter Rechtschreib- oder Druckfehlern an, dass du eine Textstelle originalgetreu übernommen hast und der Fehler kein Versehen
deinerseits ist
Ein Beispielsatz wäre: Wie schreibe ich eine Hausarbeit besagt, dass man „[i]n der Regel […] dafür eckige Klammern [nutzt]“.
Falls du bestimmte Schlagworte oder Textstellen im Zitat zur Verdeutlichung durch Kursivierungen oder Unterstreichungen (Fettungen sind in wissenschaftlichen Arbeiten eher unüblich) hervorheben möchtest, solltest du einen Vermerk einfügen, der kenntlich macht, dass diese Hervorhebungen von dir vorgenommen wurden, also [Hervorhebung durch den Verfasser] oder verkürzt: [Hervorh. d. Verf.]. Sollten die Hervorhebungen bereits in der zitierten Stelle vorhanden sein, so kann man auch dies mit [Hervorhebung im Original] kennzeichnen.
Wird eine Quelle zitiert, die wiederum eine Quelle zitiert (Zitat im Zitat), so kennzeichnet man das doppelt Zitierte in einfachen Anführungs- und Schlusszeichen innerhalb des Zitats: „(Zitat) ‘(Zitat im Zitat)’ (Zitat)“.
Sollte ein Zitat eine Länge von drei Zeilen überschreiten, so ist es gängig, dieses in einem eigenen, eingerückten Absatz zu formatieren und außerdem sowohl die Schriftgröße als auch den Zeilenabstand zu verkleinern. Prüfe auch hier am besten die Regeln der Fakultät bzw. die Vorlieben des Dozenten, um sicherzugehen, dass du alles richtig machst.
3.4.2 Indirekte Zitate
Sinngemäßes oder indirektes Zitieren bedeutet die sinngemäße (nichtwörtliche) Übernahme von fremden Aussagen. Diese wird durch indirekte Rede oder einen entsprechenden Zusatz, also z.B.: nach/vgl. Müller 2015 gekennzeichnet. Wichtig ist, auch bei indirekten Zitaten immer einen Quellenbeleg einzufügen, denn auch wenn du Argumente und Gedankengänge aus der Sekundärliteratur mit eigenen Worten umschreibst oder zusammenfasst, kann dies ohne Quellenangabe als Plagiat gelten.
[...]
- Arbeit zitieren
- GRIN Verlag (Hrsg.) (Autor:in), 2016, Wie schreibe ich eine Hausarbeit? Schritt für Schritt von der Ideenfindung bis zur fertigen Seminararbeit, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/335280
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