Der US-Präsident Woodrow Wilson war in den Friedensverhandlungen in Paris nach dem Ersten Weltkrieg einer der wichtigsten Protagonisten. Neben Großbritannien und Frankreich zählten die Vereinigten Staaten nach dem Ende der von 1914 bis 1918 stattgefundenen militärischen Auseinandersetzungen in Europa zu den großen Gewinnern des Krieges. Die USA waren nach dem "Great War" nicht nur im Hinblick ihrer ökonomischen und militärischen Fähigkeiten, sondern ebenso im politischen Sinne zur Weltmacht aufgestiegen. Daher kam Wilson in den Verhandlungen zum Versailler Vertrag eine entscheidende Rolle zu. Er war vor allem mit dem Ziel angetreten, eine neue Welt- und Friedensordnung zu schaffen. Bereits vor dem Abschluss der Waffenstillstands an der Westfront im November 1918 hatte er dieses Anliegen in seinem berühmten Vierzehn-Punkte-Programm dargelegt. Deutschland, das aus dem Krieg als einer der großen Verlierer hervorgegangen war, hatte dieses Programm für einen Waffenstillstand mit den USA, Frankreich und Großbritannien akzeptiert. Die deutsche Regierung setzte in Wilson Hoffnungen auf einen ihren Vorstellungen nach gemäßigten Frieden.
Diese Arbeit setzt sich mit der Deutschlandpolitik des amerikanischen Präsidenten auseinander und geht dabei insbesondere der Frage nach, welche Rolle der nach dem Untergang des Kaiserreichs ersten entstandenen deutschen Republik in der neuen Weltordnung zukommen sollte. Hierbei geht die Arbeit ebenso auf Wilsons Pläne hinsichtlich einer neuen Friedensordnung in Bezug auf die Bildung des Völkerbundes ein. Ferner werden die Hoffnungen in Wilsons Konzept durch die deutsche Delegation dargestellt. Des Weiteren werden die Umstände, Spannungen und Auseinandersetzungen Wilsons mit den Regierungschefs Großbritanniens und Frankreichs im Hinblick auf die Pläne mit Deutschland während der Verhandlungen in Paris von Januar bis Juni 1919 aufgeführt. Die Bestrebungen und Ziele des US-Präsidenten stießen nicht bei allen Vertretern der Friedenskonferenz auf breite Zustimmung. Dies galt insbesondere für den Umgang mit Deutschland, das vor allem bei den Briten und Franzosen als Hauptschuldiger für den Ausbruch des Krieges angesehen wurde und darum besonders hart zu bestrafen war. Diese Arbeit analysiert letztlich ebenso den Versailler Vertrag und untersucht dabei welche Ziele Wilsons darin verwirklicht werden konnten.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- 1. Die Deutsch-amerikanischen Beziehungen am Ende des Ersten Weltkrieges: Die deutschen Friedenshoffnungen nach Wilsons Vierzehn-Punkte-Programm
- 2. Wilsons Deutschlandpolitik vor dem Beginn der Friedensverhandlungen in Paris: Deutschlands zukünftige Rolle in der neuen Weltordnung des US-Präsidenten
- 3. Die Reaktionen in den USA, Großbritannien und Frankreich auf Wilsons Friedensstrategie: Die Konfrontationen des US-Präsidenten mit den Entente-Mächten über die Deutschlandfrage
- 4. Die Ergebnisse der Friedenskonferenz für Deutschland: Wilsons Wandel in der Deutschlandpolitik und die Folgen
- 5. Die Reaktionen in Deutschland auf den Versailler Vertrag: Das Scheitern der Friedenshoffnungen und die Enttäuschungen über Wilson
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht Woodrow Wilsons Deutschlandpolitik während der Friedensverhandlungen zum Versailler Vertrag. Das Hauptziel ist es, Wilsons Ziele für Deutschland, seine Rolle in der neuen Weltordnung und die Umsetzung seiner Absichten im Versailler Vertrag zu analysieren. Die Arbeit beleuchtet die deutsch-amerikanischen Beziehungen am Ende des Ersten Weltkriegs, Wilsons Vierzehn-Punkte-Programm und die Reaktionen der Entente-Mächte darauf.
- Deutsch-amerikanische Beziehungen im Kontext des Ersten Weltkriegs
- Wilsons Vierzehn-Punkte-Programm und seine Bedeutung für die Friedensverhandlungen
- Reaktionen der Entente-Mächte auf Wilsons Friedensstrategie
- Die Ergebnisse der Friedenskonferenz für Deutschland und Wilsons Wandel in seiner Politik
- Deutsche Reaktionen auf den Versailler Vertrag und die Enttäuschungen über Wilson
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik ein und beschreibt die Bedeutung Woodrow Wilsons in den Pariser Friedensverhandlungen von 1919. Sie erläutert das Ziel der Arbeit, Wilsons Deutschlandpolitik, seine Pläne für eine neue Weltordnung und die Umsetzung seiner Absichten im Versailler Vertrag zu analysieren. Sie gibt einen Überblick über die einzelnen Kapitel und ihre Schwerpunkte.
1. Die Deutsch-amerikanischen Beziehungen am Ende des Ersten Weltkrieges: Die deutschen Friedenshoffnungen nach Wilsons Vierzehn-Punkte-Programm: Dieses Kapitel analysiert die Entwicklung der deutsch-amerikanischen Beziehungen während des Ersten Weltkriegs. Es beleuchtet den uneingeschränkten U-Boot-Krieg, der zum Kriegseintritt der USA führte, und Wilsons Bemühungen um einen Friedensschluss, die jedoch durch die deutsche Kriegsführung scheiterten. Die Bedeutung von Wilsons Vierzehn-Punkte-Programm für die deutschen Friedenshoffnungen wird untersucht und die Hoffnungen der Deutschen im Bezug auf den Frieden nach dem Programm werden erläutert.
2. Wilsons Deutschlandpolitik vor dem Beginn der Friedensverhandlungen in Paris: Deutschlands zukünftige Rolle in der neuen Weltordnung des US-Präsidenten: Dieses Kapitel konzentriert sich auf Wilsons Zielen für Deutschland vor den Friedensverhandlungen in Paris. Es untersucht Wilsons Vision für Deutschlands zukünftige Rolle in Europa und der Welt im Kontext seiner Pläne für eine neue Weltordnung. Die Kapitel analysiert die Ideen und Vorstellungen des Präsidenten für die Zukunft Deutschlands und beschreibt seine Positionen hinsichtlich der neuen Weltordnung.
3. Die Reaktionen in den USA, Großbritannien und Frankreich auf Wilsons Friedensstrategie: Die Konfrontationen des US-Präsidenten mit den Entente-Mächten über die Deutschlandfrage: Dieses Kapitel analysiert die Reaktionen der USA, Großbritanniens und Frankreichs auf Wilsons Friedensstrategie. Es zeigt die Konflikte zwischen Wilson und den Entente-Mächten hinsichtlich der Deutschlandfrage und wie diese Differenzen den Prozess der Erstellung eines gemeinsamen Friedensvertrags beeinflussten. Die unterschiedlichen Interessen und Positionen der beteiligten Mächte werden beleuchtet.
4. Die Ergebnisse der Friedenskonferenz für Deutschland: Wilsons Wandel in der Deutschlandpolitik und die Folgen: Dieses Kapitel behandelt die Ergebnisse der Friedenskonferenz für Deutschland und die Bestimmungen des Versailler Vertrages. Es untersucht, inwieweit Wilsons Absichten verwirklicht wurden und wie sich seine Deutschlandpolitik im Laufe der Verhandlungen entwickelte. Die Auswirkungen des Vertrages auf Deutschland werden ebenfalls behandelt.
5. Die Reaktionen in Deutschland auf den Versailler Vertrag: Das Scheitern der Friedenshoffnungen und die Enttäuschungen über Wilson: Das Kapitel beleuchtet die Reaktionen in Deutschland auf den Versailler Vertrag und das Ausmaß der Enttäuschung über Wilson und seine Politik. Es analysiert, wie der Vertrag von der deutschen Bevölkerung und Regierung aufgenommen wurde, und inwieweit die Friedenshoffnungen, die durch Wilsons Vierzehn-Punkte-Programm geweckt worden waren, enttäuscht wurden.
Schlüsselwörter
Woodrow Wilson, Versailler Vertrag, Vierzehn-Punkte-Programm, Deutsch-amerikanische Beziehungen, Friedensverhandlungen, Weltordnung, Entente-Mächte, Deutschlandpolitik, Friedenshoffnungen, Reaktionen, Vertragsbestimmungen.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu: Woodrow Wilsons Deutschlandpolitik während der Friedensverhandlungen zum Versailler Vertrag
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit analysiert Woodrow Wilsons Deutschlandpolitik während der Friedensverhandlungen zum Versailler Vertrag. Sie untersucht seine Ziele für Deutschland, seine Rolle in der neuen Weltordnung und die Umsetzung seiner Absichten im Versailler Vertrag. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf den deutsch-amerikanischen Beziehungen am Ende des Ersten Weltkriegs, Wilsons Vierzehn-Punkte-Programm und den Reaktionen der Entente-Mächte.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit besteht aus einer Einleitung, fünf Kapiteln und einem Fazit. Die Kapitel behandeln die deutsch-amerikanischen Beziehungen am Ende des Ersten Weltkriegs, Wilsons Deutschlandpolitik vor den Friedensverhandlungen, die Reaktionen der Entente-Mächte auf Wilsons Friedensstrategie, die Ergebnisse der Friedenskonferenz für Deutschland, und die deutschen Reaktionen auf den Versailler Vertrag.
Was ist das Ziel der Arbeit?
Das Hauptziel ist die Analyse von Wilsons Zielen für Deutschland, seiner Rolle in der neuen Weltordnung und der Umsetzung seiner Absichten im Versailler Vertrag. Die Arbeit beleuchtet die Entwicklung der deutsch-amerikanischen Beziehungen, die Bedeutung des Vierzehn-Punkte-Programms und die Reaktionen der beteiligten Mächte.
Welche Themenschwerpunkte werden behandelt?
Die Arbeit behandelt die deutsch-amerikanischen Beziehungen im Kontext des Ersten Weltkriegs, Wilsons Vierzehn-Punkte-Programm und seine Bedeutung für die Friedensverhandlungen, die Reaktionen der Entente-Mächte auf Wilsons Friedensstrategie, die Ergebnisse der Friedenskonferenz für Deutschland und Wilsons Wandel in seiner Politik, sowie die deutschen Reaktionen auf den Versailler Vertrag und die Enttäuschungen über Wilson.
Welche Schlüsselwörter charakterisieren die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Woodrow Wilson, Versailler Vertrag, Vierzehn-Punkte-Programm, Deutsch-amerikanische Beziehungen, Friedensverhandlungen, Weltordnung, Entente-Mächte, Deutschlandpolitik, Friedenshoffnungen, Reaktionen, Vertragsbestimmungen.
Wie werden die deutsch-amerikanischen Beziehungen im Ersten Weltkrieg dargestellt?
Das Kapitel 1 analysiert die Entwicklung der deutsch-amerikanischen Beziehungen während des Ersten Weltkriegs, insbesondere den uneingeschränkten U-Boot-Krieg und die damit verbundenen Auswirkungen auf Wilsons Bemühungen um einen Friedensschluss. Es beleuchtet die Rolle des Vierzehn-Punkte-Programms für die deutschen Friedenshoffnungen.
Welche Rolle spielte Wilsons Vierzehn-Punkte-Programm?
Wilsons Vierzehn-Punkte-Programm spielte eine zentrale Rolle für die deutschen Friedenshoffnungen und wird in mehreren Kapiteln analysiert. Die Arbeit untersucht, wie das Programm von den Deutschen aufgefasst wurde und wie die Entente-Mächte darauf reagierten. Die Arbeit beleuchtet auch, inwieweit Wilsons Absichten im Versailler Vertrag umgesetzt wurden.
Wie reagierten die Entente-Mächte auf Wilsons Friedensstrategie?
Kapitel 3 analysiert die Reaktionen der USA, Großbritanniens und Frankreichs auf Wilsons Friedensstrategie und die Konflikte zwischen Wilson und den Entente-Mächten hinsichtlich der Deutschlandfrage. Die unterschiedlichen Interessen und Positionen der beteiligten Mächte werden beleuchtet.
Welche Ergebnisse hatte die Friedenskonferenz für Deutschland?
Kapitel 4 behandelt die Ergebnisse der Friedenskonferenz für Deutschland und die Bestimmungen des Versailler Vertrages. Es untersucht, inwieweit Wilsons Absichten verwirklicht wurden und wie sich seine Deutschlandpolitik im Laufe der Verhandlungen entwickelte. Die Auswirkungen des Vertrages auf Deutschland werden ebenfalls behandelt.
Wie reagierte Deutschland auf den Versailler Vertrag?
Kapitel 5 beleuchtet die deutschen Reaktionen auf den Versailler Vertrag und das Ausmaß der Enttäuschung über Wilson und seine Politik. Es analysiert die Aufnahme des Vertrages durch die deutsche Bevölkerung und Regierung und die Enttäuschung der Friedenshoffnungen, die durch Wilsons Vierzehn-Punkte-Programm geweckt worden waren.
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- Master of Arts Patrick Diedrichs (Author), 2014, Die Deutschlandpolitik Woodrow Wilsons in den Friedensverhandlungen zum Versailler Vertrag, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/335175