Christa Wolfs Weltruhm wurde mit ihrem Roman "Nachdenken über Christa T.", erschienen 1968, begründet. Kaum ein Buch wurde derart umfangreich und zugleich kontrovers diskutiert. Marcel Reich-Ranicki beispielsweise, einer der einflussreichsten deutschen Literaturkritiker, beschreibt das Buch in einem seiner Artikel in der Zeit, als „[...] durchaus eigenwillig und modern zugleich.“ Des Weiteren formuliert er: „Es ist ein leicht angreifbares und schwer greifbares Stück Literatur, ein Roman, der Interpretationen geradezu herausfordert und der sich schließlich, nicht ohne Grazie und Koketterie, jeglicher Interpretation entziehen möchte. Kurz: ein höchst erfreulicher Fall.“
Zu Beginn beschäftigt sich die vorliegende Arbeit komprimiert mit der Entstehung und Thematik des Romans. Um die ästhetischen Qualitäten des Werkes näher beleuchten zu können, wird eine knappe Darstellung gegeben. Aufgrund des begrenzten Umfangs der vorliegenden Hausarbeit wird darauf verzichtet, literaturhistorische und geschichtliche Hintergründe näher zu erläutern.
Hauptsächlich setzt sich die Arbeit intensiv mit den strukturellen sowie sprachlichen Besonderheiten auseinander und belegt mit Hilfe einiger Textstellen, welche makellosen stilistischen Mittel Christa Wolf in ihrem Roman eingearbeitet hat. Das anspruchsvolle Meisterwerk Nachdenken über Christa T. bietet äußerst viel Material zur Analyse und Interpretation. Das besondere Verhältnis von Realität und Fiktion, die subjektive Authentizität, die epische Prosa als auch die auffallende Rolle des Lesers rücken hier in den Mittelpunkt und sind in Christa Wolfs Roman ebenso kennzeichnend wie die Sprache, Erzähl- und Zeitstruktur. Mit dem Vermerk, dass auch hier eine Ausdehnung den Rahmen dieser Arbeit sprengen würde, musste hier an einigen Stellen der Blick auf das Wesentliche beschränkt werden.
Das abschließende Kapitel fasst die Ergebnisse der vorangegangenen Abschnitte zusammen und betont noch einmal, wie viel Sinn und Gehalt in Nachdenken über Christa T. steckt.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Entstehung und Thematik des Romans
- Entstehung des Romans
- Eine kurze Einführung in die Thematik
- Strukturelle und sprachliche Besonderheiten
- Das Verhältnis von Realität und Fiktion
- Subjektive Authentizität
- Erzähl- und Zeitstruktur
- Epische Prosa
- Sprache
- Die Rolle des Lesers
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit analysiert Christa Wolfs Roman „Nachdenken über Christa T.“ und fokussiert dabei auf die strukturellen und sprachlichen Besonderheiten des Werkes. Die Analyse zielt darauf ab, die ästhetischen Qualitäten des Romans zu beleuchten und den besonderen Umgang der Autorin mit Realität und Fiktion, Subjektivität und Authentizität, sowie der Rolle des Lesers zu untersuchen.
- Das Verhältnis von Realität und Fiktion in der Erzählung
- Die Konstruktion von Authentizität durch die Ich-Erzählerin
- Die Rolle der Sprache als Gestaltungselement
- Die Interaktion zwischen Text und Leser
- Die Auseinandersetzung mit dem sozialistischen Realismus
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt den Roman „Nachdenken über Christa T.“ im Kontext des Werkes von Christa Wolf vor und beleuchtet die kontroverse Rezeption des Romans in der Literaturkritik. Anschließend wird die Entstehung des Romans und seine Thematik in Kapitel 2 genauer betrachtet. Hierbei wird die Entstehung des Romans im Kontext der damaligen politischen und kulturellen Verhältnisse der DDR beleuchtet, und die Thematik des Romans wird anhand der Figur Christa T. und der Ich-Erzählerin sowie dem Schauplatz der DDR vorgestellt. Kapitel 3 beschäftigt sich mit den strukturellen und sprachlichen Besonderheiten des Romans. Im Fokus steht dabei die Gestaltung des Verhältnisses zwischen Realität und Fiktion, die Konstruktion von Subjektivität und Authentizität sowie die Rolle der Sprache und die Bedeutung des Lesers.
Schlüsselwörter
Die Analyse von Christa Wolfs „Nachdenken über Christa T.“ fokussiert auf die Bereiche der Erzähltheorie, sprachliche Gestaltung, Realismus und Fiktion, Authentizität, sozialistischer Realismus, die Rolle des Lesers sowie die Bedeutung des Romans für das Werk von Christa Wolf.
- Citar trabajo
- Derya Ficicioglu (Autor), 2015, "Nachdenken über Christa T." von Christa Wolf. Die strukturellen und sprachlichen Qualitäten des Romans, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/335151