Die junge Entwicklung der Arbeitnehmerüberlassung und die damit verbundenen Umgehungsversuche der Zeitarbeitsbranche riefen bereits 2011 eine Reform der Arbeitnehmerüberlassungsgesetzes (AÜG) hervor. Zu diesen Umgehungsversuchen hagelte es erhebliche Kritik am 24.11.2011 in der Sendung MONITOR (ARD) im Beitrag „Ausweichmanöver: Die neuen Tricks der Zeitarbeitsbranche“. Im Beitrag spricht man von einer Ausbeuterei der Leiharbeitnehmer und von Kreativität beim Sparen der Lohnkosten. Hierzu äußert sich auch Prof. Dr. Peter Schüren, Lehrstuhlinhaber für Bürgerliches Recht und Arbeitsrecht an der Universität Münster. Er erläutert die Thematik der Arbeitszeitkonten und kritisiert solche Klauseln in den Arbeitsverträgen der Leiharbeitnehmer, die es dem Verleiher gestatten sollen, Überstunden und Urlaubstage in einsatzfreien Zeiten vom Zeitkonto abzuziehen.
Die Arbeitszeitkonten und die Zulässigkeit deren richtiger Verrechnung in einsatzfreien Zeiten in der gewerbsmäßigen Leiharbeit sind Thema der folgenden Arbeit. Damit einher geht auch die Frage, ob dahingehende Klauseln in den anwendbaren Tarifverträgen der Leiharbeit und im Arbeitsvertrag wirksam sind. Weiterhin ist fraglich, wie die Verrechnung bei Beendigung des Arbeitsverhältnisses erfolgt. Diese beiden Punkte werden jedoch in dieser Arbeit nicht detailliert thematisiert.
Selbst nach der lange erwarteten BAG-Entscheidung im Jahr 2014 besteht in der Rechtsprechung immer noch Uneinigkeit über die Zulässigkeit der Verrechnung von Arbeitszeitkonten in einsatzfreien Zeiten. Eine Einführung in die Thematik erfolgt durch die Darstellung der Risikoverteilung in Leiharbeitsverhältnissen. Ebenso werden Nichteinsatzzeiten von Einsatzzeiten differenziert, sowie die Flexibilisierung von Arbeitszeiten thematisiert. Abschließend werden alle Punkte im Themenkomplex Arbeitszeitkonto und deren Verrechnung zusammengeführt.
Inhaltsverzeichnis
- A. Einleitung...
- B. Darstellung der Problematik
- I. Status überlassener Arbeitnehmer
- 1
- 2
- 2
- II. Risikoverteilung in den verschiedenen Arbeitsverhältnissen ...
- 1. Risikoveteilung im Normalarbeitsverhältnis.....
- 2. Risikoverteilung im Leiharbeitsverhältnis.
- III. Differenzierung von Nichteinsatz- und Einsatzzeiten
- 1. RL 2008/104/EG - europäische Ebene
- 2. Einsatzzeiten..
- 3. Nichteinsatzzeiten
- IV. Arbeitszeitkonten in der Leiharbeit.
- 1. Arbeitszeitflexibilisierung..
- 2. Begriff des Arbeitszeitkontos.
- 3. Ansätze zur Verrechnung des Arbeitszeitkontos
- a) LAG-Rechtsprechung …...
- b) Stimmen der Literatur
- c) BAG-Rechtsprechung....
- 4. Zulässigkeit von Arbeitszeitkonten......
- 5. Ausnahme: Missbrauch..
- C. Kritische Würdigung.
- D. Fazit.
- I. Status überlassener Arbeitnehmer
- Status überlassener Arbeitnehmer
- Risikoverteilung in Normal- und Leiharbeitsverhältnissen
- Differenzierung von Einsatz- und Nichteinsatzzeiten
- Rechtliche Zulässigkeit von Arbeitszeitkonten in der Leiharbeit
- Ansätze zur Verrechnung von Arbeitszeitkonten
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Studienarbeit befasst sich mit der rechtlichen Problematik der Verrechnung einsatzfreier Zeiten auf Arbeitszeitkonten überlassener Arbeitnehmer. Ziel ist es, die rechtliche Zulässigkeit und die unterschiedlichen Ansätze zur Verrechnung von Arbeitszeitkonten in der Leiharbeit zu analysieren.
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einleitung, die die Problematik der Verrechnung einsatzfreier Zeiten auf Arbeitszeitkonten überlassener Arbeitnehmer einführt. Es werden die verschiedenen Perspektiven auf das Thema vorgestellt und die Relevanz der Thematik im Kontext der Arbeitnehmerüberlassung beleuchtet.
Das zweite Kapitel befasst sich mit dem Status überlassener Arbeitnehmer und analysiert die rechtliche Einordnung des Arbeitsverhältnisses im Rahmen der Arbeitnehmerüberlassung. Es werden die Unterschiede zum Normalarbeitsverhältnis aufgezeigt und die relevanten rechtlichen Regelungen erläutert.
Im dritten Kapitel geht es um die Risikoverteilung in den verschiedenen Arbeitsverhältnissen. Die Arbeit vergleicht die Risikoverteilung im Normalarbeitsverhältnis mit der Risikoverteilung im Leiharbeitsverhältnis und zeigt auf, welche Risiken der Leiharbeitnehmer im Vergleich zum Arbeitnehmer im Normalarbeitsverhältnis zusätzlich trägt.
Das vierte Kapitel beleuchtet die Unterscheidung zwischen Einsatz- und Nichteinsatzzeiten im Kontext der Arbeitnehmerüberlassung. Die Arbeit geht dabei auf die Relevanz dieser Unterscheidung für die Verrechnung von Arbeitszeitkonten ein und betrachtet die unterschiedlichen Rechtsauffassungen zum Thema.
Das fünfte Kapitel befasst sich mit dem Einsatz von Arbeitszeitkonten in der Leiharbeit. Es werden die verschiedenen Ansätze zur Verrechnung von Arbeitszeitkonten untersucht und die rechtliche Zulässigkeit der Verrechnung einsatzfreier Zeiten auf Arbeitszeitkonten diskutiert. Die Arbeit beleuchtet dabei die Rechtsprechung des Landesarbeitsgerichts (LAG) und des Bundesarbeitsgerichts (BAG) sowie die Stimmen der Literatur zum Thema.
Das sechste Kapitel widmet sich der kritischen Würdigung der Verrechnung von Arbeitszeitkonten in der Leiharbeit. Es werden die Vor- und Nachteile des Systems analysiert und die Auswirkungen auf die Arbeitsbedingungen der Leiharbeitnehmer diskutiert. Die Arbeit stellt auch die ethischen Aspekte der Verrechnung von Arbeitszeitkonten in der Leiharbeit in den Vordergrund.
Schlüsselwörter
Die Arbeit behandelt wichtige Schlüsselwörter und Themen im Kontext der Arbeitnehmerüberlassung, wie z.B. Leiharbeit, Arbeitszeitkonten, Nichteinsatzzeiten, Risikoverteilung, Rechtsprechung, Arbeitsbedingungen und ethische Aspekte.
- Quote paper
- Hanna Alff (Author), 2015, Leiharbeitsverhältnisse. Die Verrechnung einsatzfreier Zeiten auf Arbeitszeitkonten überlassener Arbeitnehmer, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/335109