Diese Arbeit beschäftigt sich mit der Frage: Welche sinnvollen Maßnahmen hinsichtlich der Prävention von Burnout können in Firmen getroffen werden? Hierzu wurde ein Fallbeispiel untersucht und die derzeitige Situation eines Unternehmens gemeinsam mit der Betriebsärztin, dem Unternehmensbereichsleiter Personal und der Leiterin der Sozialberatung mittels Experteninterviews betrachtet. Ebenfalls wurden die Möglichkeiten des betrieblichen Gesundheitsmanagements ausgelotet, den MitarbeiterInnen Präventivmaßnahmen zur Stressreduzierung anzubieten und die Führungskräfte hinsichtlich dieses Themas zu sensibilisieren.
Der Begriff Burnout ist derzeit in aller Munde. Rapide ansteigende Arbeitsunfähigkeitstage wegen psychischer Belastung werden von den Krankenkassen vermeldet. Im Zeitraum zwischen 2004 und 2011 hat sich der Anteil der Arbeitsunfähigkeitsfälle wegen Burnout verachtfacht. Die Ausfallzeit der Erschöpften liegt bei etwa 23 Arbeitsunfähigkeitstagen je Fall. Ebenfalls hat die Anzahl der vorzeitigen Berentungen aufgrund psychischer Erkrankungen massiv zugenommen. Lag die Zahl 2001 noch bei 26,6 Prozent aller Renten-Neuzugängen, so ist sie bis zum Jahr 2010 auf 39,3 Prozent gestiegen – Tendenz zunehmend. Psychische Erkrankungen sind somit inzwischen die häufigste Diagnosegruppe bei vorzeitiger Verrentung.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Ausgangssituation des Unternehmens und Zielsetzung der Projektarbeit
- 1.1 Vorstellung des Unternehmens
- 1.2 Zielsetzung der Projektarbeit und Vorgehensweise
- 2 Psychische Belastung, Stress, Burnout
- 2.1 Definition des Begriffs Burnout
- 2.2 Burnout-begünstigende Faktoren und Ursachen
- 2.3 Symptome des Burnout
- 2.4 Diagnosemöglichkeiten
- 2.5 Abgrenzung, Differenzialdiagnosen
- 2.5.1 Depression
- 2.5.2 Psychosomatische Ursachen für Erschöpfungszustände
- 2.5.3 Mit Erschöpfung einhergehende somatische Störungen
- 2.6 Entstehung und Phasen des Burnout
- 3 Analyse der aktuellen Situation im Unternehmen
- 3.1 Interview mit der Sozialberaterin
- 3.2 Interview mit dem Unternehmensbereichsleiter Personal
- 3.3 Interview mit der Betriebsärztin
- 3.4 Vergleichende Analyse
- 3.4.1 Aussagen zu besonders belasteten Berufsgruppen
- 3.4.2 Umgang mit erschöpften Mitarbeitern durch die Vorgesetzten
- 3.4.3 Vorgehen im Fall der Erkrankung eines Mitarbeiters
- 3.4.4 Aussagen zu Maßnahmen der Burnout-Prävention
- 4 Entwicklung der Zielvorstellung
- 5 Möglichkeiten der Burnout-Prävention bei der SVA
- 5.1 Burnout-Prävention als Führungsaufgabe
- 5.1.1 Gesunde Führung
- 5.1.2 Förderliches Verhalten der Vorgesetzten
- 5.2 Burnout-Prävention durch die Sozialberatung und das BGM
- 5.2.1 Gesundheitszirkel
- 5.2.2 Gesundheitstage und Kursangebote
- 5.3 Maßnahmen zur Burnout Prävention durch die Betriebsärztin
- 5.3.1 Arbeitsanalyse, Gefährdungsbeurteilung und Krankenstandsanalyse
- 5.3.2 Beratung in psychischen Notlagen
- 5.4 Möglichkeiten der Burnout Prävention durch das Personalwesen
- 5.4.1 Rahmenbedingungen der Arbeit
- 5.4.2 Coaching-Angebote
- 5.4.3 Mentoring
- 5.4.4 Einfluss des Führungsstils
- 6 Handlungsempfehlungen zu einem Präventionsprogramm
- 6.1 Information der MitarbeiterInnen zum Angebot
- 6.1.1 Mitarbeiterinformation via Intranet, Flyer und Mitarbeiterzeitschrift
- 6.1.2 Informationen zu den Beratungsmöglichkeiten im Unternehmen
- 6.2 Arbeitszeitmodelle, Arbeitszeitkonten, Auszeitangebote
- 6.3 Psychische Gesundheit als kontinuierlicher Verbesserungsprozess
- 6.4 Mitarbeiterpartizipation
- 6.5 Verhaltens- und Verhältnisprävention
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Projektarbeit befasst sich mit der Prävention von Burnout im Rahmen des betrieblichen Gesundheitsmanagements am Beispiel der Schienenverkehrs AG (SVA). Das Ziel ist es, geeignete Maßnahmen zur Vorbeugung von Burnout zu identifizieren, die im Unternehmen umgesetzt werden können. Die Arbeit analysiert die aktuelle Situation in der SVA, beleuchtet die Ursachen und Symptome von Burnout, und erarbeitet Handlungsempfehlungen für ein Präventionsprogramm. Die zentralen Themen der Arbeit sind: * **Burnout als Phänomen**: Definition, Ursachen, Symptome und Diagnosemöglichkeiten von Burnout werden erläutert. * **Aktuelle Situation in der SVA**: Die Arbeit untersucht die Belastungssituation in verschiedenen Bereichen des Unternehmens durch Experteninterviews mit der Sozialberaterin, dem UBL Personal und der Betriebsärztin. * **Möglichkeiten der Burnout-Prävention**: Die Arbeit betrachtet die Möglichkeiten der Burnout-Prävention auf verschiedenen Ebenen, sowohl auf der individuellen als auch auf der organisatorischen Ebene. * **Handlungsempfehlungen für ein Präventionsprogramm**: Es werden konkrete Handlungsempfehlungen für ein Burnout-Präventionsprogramm in der SVA entwickelt.Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel stellt die SVA als Unternehmen vor und beschreibt die Zielsetzung der Projektarbeit. Kapitel 2 bietet eine umfassende Einführung in das Thema Burnout, beleuchtet dessen Definition, Ursachen, Symptome und Diagnosemöglichkeiten. Zudem werden Differenzialdiagnosen zu anderen psychischen und somatischen Erkrankungen erläutert. Kapitel 3 analysiert die aktuelle Situation in der SVA anhand von Experteninterviews und untersucht die Belastungen in verschiedenen Unternehmensbereichen. Kapitel 4 entwickelt eine Zielvorstellung für ein Burnout-Präventionsprogramm. Kapitel 5 erörtert die Möglichkeiten der Burnout-Prävention bei der SVA, unterteilt in die Ebenen Führungsaufgabe, Sozialberatung und BGM, Betriebsärztin sowie Personalwesen. Im letzten Kapitel werden Handlungsempfehlungen für ein Präventionsprogramm gegeben, das auf die Förderung der psychischen Gesundheit der MitarbeiterInnen abzielt.Schlüsselwörter
Burnout, psychische Belastung, Stress, betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM), betriebliches Eingliederungsmanagement (BEM), Arbeitsanalyse, Gefährdungsbeurteilung, Krankenstandsanalyse, Führungsstile, Work-Life-Balance, Präventionsprogramm, Selbstfürsorge, Sozialberatung, Betriebsärztin, Personalwesen, Mitarbeiterpartizipation.- Quote paper
- Silke Katharina Brell (Author), 2015, Burnout-Prävention im Rahmen des betrieblichen Gesundheitsmanagements, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/334346