Meldungen über neue Höchststände von eröffneten Insolvenzverfahren erreichen uns beinahe täglich.
Ein großes Problem stellt dabei die schwache Wirtschaftsentwicklung und die erfahrungsgemäß steigende Zahl der Insolvenzen zum Ende einer Rezessionsphase dar, weil viele Firmen dann die liquiden Mittel für die Entwicklung neuer Produkte oder für die Werbung nicht mehr besitzen.
Der Verlauf einer Unternehmenskrise ist in der Regel idealtypisch, dennoch werden den Anzeichen einer Krise nur wenig oder keine Beachtung geschenkt. Sollte nun die Krise trotz aller Interventionsmaßnahmen zur Insolvenz führen, ist dies in der Regel mit weitreichenden Pflichten und Konsequenzen verbunden. In dieser Arbeit wird versucht, den Ablauf für die Erstellung einer Fortführungsprognose darzustellen. Dabei wird auf einzelne Punkte, die in der Literatur wenig diskutiert werden, wie Ansatz und Bewertung, ein besonderes Augenmerk gelegt.
Ist die Insolvenz des Unternehmens nun nicht mehr abwendbar, sind kompetente Partner, wie Verwertungsgesellschaften, unerlässlich. Sie führen wichtige Vorarbeiten, wie Inaugenscheinnahme, Sicherungsmaßnahmen und Bewertung, durch. Ziel ist die objektive Bewertung aller Sachverhalte und Gegenstände.
Das rasante Wachstum des weltumspannenden Internets ermöglicht auch neue Handlungsmöglichkeiten bei der Verwertung von Insolvenzwaren, was nicht nur einen finanziellen Aspekt hat, sondern sich auch in effizienter Zusammenarbeit zwischen den Beteiligten zeigt.
Nicht zu vergessen sind jedoch die Gefahren, die durch den Verkauf von Gütern aus insolventen Unternehmen entstehen. Diese haben durch die Schuldrechtsmodernisierung, die zum 01.01.2002 in Kraft getreten ist, zusätzliche Schärfe erhalten, wobei besonders der Bereich der Sachmängelhaftung zu nennen ist.
Im ersten Abschnitt wird die Fortbestehensprognose nach dem Institut der Wirtschaftsprüfer behandelt. Hier wird auf Begrifflichkeiten der InsO und auf das GmbHG, Anwendungszeitpunkte, Beteiligte, Rechtsfolgen und vor allem auf Ausgestaltung und Bestandteile der Fortführungsprognose eingegangen. Ein besonderes Augenmerk wird auf Ansatz und Bewertung im Überschuldungsstatus gelegt , wobei aktuelle Literatur und Aufsätze verwendet wurden.
Im zweiten Teil findet sich der Themenkreis Insolvenzverwertung wieder. Eine tabellarische Aufstellung über Verwertungsgesellschaften in Deutschland und die Möglichkeiten durch e-marketplaces bilden in diesem Bereich das Kernstück.
Inhaltsverzeichnis
- Einführung
- Die Fortbestehensprognose nach IDW
- Der Begriff der Fortbestehensprognose
- Das Wesen der Fortbestehensprognose
- Abgrenzung von Begrifflichkeiten innerhalb der InsO
- Die Stellung der Fortbestehensprognose im System der Insolvenzgründe
- Die Ausgestaltung der Fortführungsprognose
- Anlässe für die Fortbestehensprognose im Unternehmensverlauf
- Die Bestandteile
- Die Überschuldungsbilanz
- Insolvenzverwertungsgesellschaften in Deutschland; Möglichkeiten durch E-marketplaces und rechtliche Problemstellungen in Hinblick auf das Schuldrechtsmodernisierungsgesetz bei der Verwertung von Insolvenzgütern
- Verwertungsgesellschaften in Deutschland
- Möglichkeiten durch elektronische Marktplätze bei der Veräußerung von Insolvenzwaren und ähnlichen Vermögensgegenständen
- Rechtliche Problemstellungen in Hinblick auf die Verwertung von Insolvenzgütern
- Ausblick und Schlussbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Fortbestehensprognose nach IDW im Kontext der Insolvenzverwertung in Deutschland. Sie analysiert die Möglichkeiten, die E-Marketplaces für die Verwertung von Insolvenzgütern bieten, und beleuchtet die damit verbundenen rechtlichen Herausforderungen im Hinblick auf das Schuldrechtsmodernisierungsgesetz. Die Arbeit zielt darauf ab, ein umfassendes Verständnis der Prozesse und rechtlichen Rahmenbedingungen zu schaffen.
- Fortbestehensprognose nach IDW und deren Bedeutung für Insolvenzverfahren
- Einsatz von E-Marketplaces in der Insolvenzverwertung
- Rechtliche Aspekte der Insolvenzverwertung im Kontext des Schuldrechtsmodernisierungsgesetzes
- Herausforderungen und Chancen der digitalen Insolvenzverwertung
- Effizienzsteigerung und Risikominimierung in Insolvenzverfahren
Zusammenfassung der Kapitel
Einführung: Dieses Kapitel führt in die Thematik der Arbeit ein, beschreibt die Problemstellung und skizziert den Aufbau der Arbeit. Es erläutert die Zielsetzung, die darin besteht, die Fortbestehensprognose, die Rolle von E-Marketplaces und die rechtlichen Rahmenbedingungen der Insolvenzverwertung zu untersuchen.
Die Fortbestehensprognose nach IDW: Dieses Kapitel definiert den Begriff der Fortbestehensprognose und erläutert ihr Wesen. Es grenzt diesen Begriff von anderen Begriffen innerhalb der Insolvenzordnung (InsO) ab, wie Zahlungsunfähigkeit und Überschuldung, und beschreibt die Stellung der Prognose im System der Insolvenzgründe. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der Ausgestaltung der Fortführungsprognose, einschließlich der zentralen Standards der Wirtschaftsprüfer, der benötigten Informationen, der rechtlichen Anforderungen an deren Erstellung und der damit verbundenen Pflichten und Gefahren für die Beteiligten. Es werden Anlässe für die Erstellung einer solchen Prognose im Unternehmensverlauf untersucht, sowie deren Bestandteile detailliert beschrieben, einschließlich der Erstellung einer aussagekräftigen Überschuldungsbilanz. Die Kapitel analysieren die Methodik der Erstellung und Bewertung der Bilanz, die Behandlung von Aus- und Absonderungsrechten und die Bewertung bei positiver und negativer Fortführungsprognose.
Insolvenzverwertungsgesellschaften in Deutschland; Möglichkeiten durch E-marketplaces und rechtliche Problemstellungen in Hinblick auf das Schuldrechtsmodernisierungsgesetz bei der Verwertung von Insolvenzgütern: Dieses Kapitel beleuchtet die Situation von Insolvenzverwertungsgesellschaften in Deutschland und untersucht das Potenzial von E-Marketplaces für die Verwertung von Insolvenzgütern. Es analysiert die Eignung des Internets als Vertriebskanal, vergleicht traditionelle Kommunikationsmittel mit der Online-Präsenz und bewertet die Vor- und Nachteile anonymer Transaktionen gegenüber langfristigen Geschäftsbeziehungen. Die Handelbarkeit von Gütern im Internet, die Realisierung von Mehrwert für die Marktteilnehmer (durch Kosteneinsparungen, verbesserte Informationssituation etc.) und verschiedene Typen von Marktplätzen werden eingehend betrachtet. Ein bedeutender Teil des Kapitels widmet sich den rechtlichen Problemen im Zusammenhang mit der Verwertung von Insolvenzgütern unter Berücksichtigung des Schuldrechtsmodernisierungsgesetzes, einschließlich der Pflicht zur umgehenden Verwertung, der Insolvenzmasse, den Änderungen im Schuldrecht und den Auswirkungen auf die Gewährleistungspflichten. Das Kapitel beleuchtet die rechtliche Stellung der Verwalter und Verwerter und diskutiert Strategien zur Vermeidung von Gewährleistungsansprüchen, wie Vertragsgestaltung, Risikoverteilung und den Verkauf im Rahmen von Versteigerungen. Es behandelt auch den Verkauf von Sicherungsgütern.
Schlüsselwörter
Fortbestehensprognose, IDW, Insolvenzverwertung, E-Marketplaces, Schuldrechtsmodernisierungsgesetz, Insolvenzordnung (InsO), Überschuldung, Zahlungsunfähigkeit, Verwertung von Insolvenzgütern, rechtliche Problemstellungen, elektronischer Handel, Online-Marktplätze, Gewährleistung, Risikomanagement.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Arbeit: Fortbestehensprognose, E-Marketplaces und Insolvenzverwertung
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit untersucht die Fortbestehensprognose nach IDW im Kontext der Insolvenzverwertung in Deutschland. Ein besonderer Fokus liegt auf den Möglichkeiten und Herausforderungen von E-Marketplaces bei der Verwertung von Insolvenzgütern und den damit verbundenen rechtlichen Aspekten im Hinblick auf das Schuldrechtsmodernisierungsgesetz.
Welche Themen werden in der Arbeit behandelt?
Die Arbeit behandelt die Fortbestehensprognose nach IDW, ihre Bedeutung für Insolvenzverfahren, den Einsatz von E-Marketplaces in der Insolvenzverwertung, die rechtlichen Aspekte der Insolvenzverwertung im Kontext des Schuldrechtsmodernisierungsgesetzes, Herausforderungen und Chancen der digitalen Insolvenzverwertung sowie die Effizienzsteigerung und Risikominimierung in Insolvenzverfahren.
Was wird unter „Fortbestehensprognose nach IDW“ verstanden?
Die Arbeit definiert den Begriff der Fortbestehensprognose und erläutert ihr Wesen. Sie grenzt diesen Begriff von anderen Begriffen innerhalb der Insolvenzordnung (InsO) ab und beschreibt die Stellung der Prognose im System der Insolvenzgründe. Die Ausgestaltung der Fortführungsprognose, einschließlich der benötigten Informationen und rechtlichen Anforderungen, wird detailliert beschrieben.
Welche Rolle spielen E-Marketplaces in der Insolvenzverwertung?
Die Arbeit untersucht das Potenzial von E-Marketplaces für die Verwertung von Insolvenzgütern. Sie analysiert die Eignung des Internets als Vertriebskanal, vergleicht traditionelle Kommunikationsmittel mit der Online-Präsenz und bewertet die Vor- und Nachteile verschiedener Marktplatztypen. Die Handelbarkeit von Gütern im Internet und die Realisierung von Mehrwert für Marktteilnehmer werden eingehend betrachtet.
Welche rechtlichen Aspekte werden im Zusammenhang mit der Insolvenzverwertung behandelt?
Die Arbeit beleuchtet die rechtlichen Probleme bei der Verwertung von Insolvenzgütern unter Berücksichtigung des Schuldrechtsmodernisierungsgesetzes. Dies umfasst die Pflicht zur umgehenden Verwertung, die Insolvenzmasse, Änderungen im Schuldrecht, Auswirkungen auf Gewährleistungspflichten, die rechtliche Stellung von Verwaltern und Verwertern und Strategien zur Vermeidung von Gewährleistungsansprüchen.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in eine Einführung, ein Kapitel zur Fortbestehensprognose nach IDW, ein Kapitel zu Insolvenzverwertungsgesellschaften, E-Marketplaces und den rechtlichen Problemstellungen im Hinblick auf das Schuldrechtsmodernisierungsgesetz, sowie einen Ausblick und eine Schlussbetrachtung.
Welche Schlüsselwörter charakterisieren die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Fortbestehensprognose, IDW, Insolvenzverwertung, E-Marketplaces, Schuldrechtsmodernisierungsgesetz, Insolvenzordnung (InsO), Überschuldung, Zahlungsunfähigkeit, Verwertung von Insolvenzgütern, rechtliche Problemstellungen, elektronischer Handel, Online-Marktplätze, Gewährleistung, Risikomanagement.
Welche Zielsetzung verfolgt die Arbeit?
Die Arbeit zielt darauf ab, ein umfassendes Verständnis der Prozesse und rechtlichen Rahmenbedingungen der Insolvenzverwertung zu schaffen, insbesondere im Hinblick auf die Fortbestehensprognose und den Einsatz von E-Marketplaces.
- Quote paper
- Chris Penn (Author), 2004, Unternehmens-Insolvenz: Fortbestehensprognose und Insolvenzverwertung. Chancen und rechtliche Probleme bei der Verwertung durch E-Marketplaces, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/33405