Der Fall der Berliner Mauer am 9. November 1989 bedeutete nicht nur für die beiden deutschen Staaten, sondern für die ganze Welt eine tiefe Zäsur im Hinblick auf die künftige Entwicklung der Weltpolitik. In meinen Ausführungen werde ich auf die Entwicklung der Außenpolitik der Sowjetunion zwischen 1986 und 1991 eingehen, wobei der Schwerpunkt der Analyse auf der Deutschlandpolitik von Gorbatschow liegen wird. Zahlreiche Außenstehende verfallen nämlich dem Irrglauben, es habe bis zu jenem schicksalhaften 9. November 1989 von Seiten der Sowjetunion eine rigide Politik des Kalten Krieges gegeben, sprich, der real existierende Sozialismus sollte auch – notfalls mit Gewalt - in westeuropäischen Ländern Einzug erha lten und damit zur prägenden Lebensform in ganz Europa werden. Doch die nachfolgenden Ausführungen werden zeigen, dass bereits nach dem Führungswechsel hin zu Michail Gorbatschow im Jahr 1985 eine merkliche Klimaverbesserung zwischen der UdSSR und der westlichen Welt stattfand. Diese hat sich durch die Ereignisse im Herbst 1989 nochmals verstärkt. Deshalb sollen es uns nun u.a. folgende Fragen interessieren: Wie verhielt sich die Sowjetunion vor dem 9. November 1989, dessen Ereignisse das endgültige Ende der Vorherrschaft des Landes in Osteuropa mit sich brachten? Wie reagierte sie auf den Mauerfall an sich und wie gestaltete sie ihre Außenpolitik nach den umwälzenden Ereignissen?
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Die Außenpolitik vor der Wende
- 2.1 Die Ausgangslage nach dem Führungswechsel
- 2.2 Die USA-Politik
- 2.3 Die Deutschlandpolitik
- 2.3.1 Das Verhältnis zur DDR
- 2.3.2 Das Verhältnis zur Bundesrepublik Deutschland
- 3. Die Außenpolitik in der Wendezeit
- 3.1 Oktober 1989
- 3.2 November 1989
- 4. Die Außenpolitik nach der Wende
- 4.1 Deutschlandpolitik im Zeichen der Zwei-plus-Vier-Gespräche
- 4.2 Das Verhältnis zum Westen
- 5. Fazit
- 6. Literaturangaben
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Außenpolitik der Sowjetunion zwischen 1986 und 1991, mit besonderem Fokus auf die Deutschlandpolitik unter Gorbatschow. Ziel ist es, die sowjetische Reaktion auf den Fall der Berliner Mauer und die damit einhergehenden Veränderungen in der internationalen Politik zu analysieren und gängige Missverständnisse über eine angeblich rigide Kalte-Kriegs-Politik der UdSSR zu korrigieren.
- Die innen- und außenpolitische Krise der Sowjetunion unter Breschnew
- Die Veränderungen der sowjetischen Außenpolitik unter Gorbatschow
- Die sowjetische Deutschlandpolitik vor und nach dem Mauerfall
- Die Reaktion der Sowjetunion auf den Fall der Berliner Mauer
- Die Entwicklung der Beziehungen zwischen der Sowjetunion und dem Westen
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung stellt den Fall der Berliner Mauer als Zäsur in der Weltpolitik dar und kündigt die Analyse der sowjetischen Außenpolitik zwischen 1986 und 1991 an, mit Schwerpunkt auf der Deutschlandpolitik Gorbatschows. Sie widerlegt den verbreiteten Irrglauben einer rigiden Kalte-Kriegs-Politik der UdSSR und deutet auf eine Klimaverbesserung nach Gorbatschows Machtübernahme hin. Die zentralen Forschungsfragen betreffen das Verhalten der Sowjetunion vor, während und nach dem Mauerfall.
2. Die Außenpolitik vor der Wende: Dieses Kapitel beschreibt die innen- und außenpolitische Krise der Sowjetunion unter Breschnew, gekennzeichnet durch wirtschaftliche Stagnation, bürokratische Verkrustung und Isolation. Die expansive Außenpolitik, besonders der Einmarsch in Afghanistan, führte zu internationaler Verurteilung. Die Rüstungsspirale, angetrieben durch die sowjetische Expansionspolitik und die westliche Reaktion (NATO-Raketen, SDI), wird ebenfalls thematisiert. Der Kapitel beschreibt die schwierige Ausgangslage für Gorbatschow bei seinem Amtsantritt.
3. Die Außenpolitik in der Wendezeit: Dieses Kapitel wird sich mit den Ereignissen des Oktobers und Novembers 1989 auseinandersetzen und die Reaktion der Sowjetunion auf die sich zuspitzenden Ereignisse in der DDR und die Demonstrationen analysieren. Es wird untersuchen, inwieweit Gorbatschow's Politik des "Neudenkens" die sowjetische Reaktion beeinflusste und welche strategischen Entscheidungen getroffen wurden.
4. Die Außenpolitik nach der Wende: Dieses Kapitel beleuchtet die sowjetische Deutschlandpolitik im Kontext der Zwei-plus-Vier-Gespräche und die Veränderungen im Verhältnis zum Westen nach dem Mauerfall. Es wird analysieren, wie die Sowjetunion mit den neuen Realitäten in Europa umging und welche außenpolitischen Strategien sie verfolgte.
Schlüsselwörter
Sowjetunion, Gorbatschow, Perestroika, Glasnost, Kalter Krieg, Deutschlandpolitik, Mauerfall, Außenpolitik, Zwei-plus-Vier-Vertrag, Ost-West-Beziehungen, Rüstungskontrolle, wirtschaftliche Krise, DDR, Bundesrepublik Deutschland, NATO.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Sowjetischen Außenpolitik 1986-1991
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit analysiert die Außenpolitik der Sowjetunion zwischen 1986 und 1991, mit besonderem Fokus auf die Deutschlandpolitik unter Michail Gorbatschow. Sie untersucht die sowjetische Reaktion auf den Fall der Berliner Mauer und die damit verbundenen Veränderungen in der internationalen Politik.
Welche Ziele verfolgt die Arbeit?
Die Arbeit zielt darauf ab, die sowjetische Reaktion auf den Fall der Berliner Mauer zu analysieren und gängige Missverständnisse über eine angeblich rigide Kalte-Kriegs-Politik der UdSSR zu korrigieren. Ein Schwerpunkt liegt auf der Darstellung der sowjetischen Deutschlandpolitik vor und nach dem Mauerfall.
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit behandelt die innen- und außenpolitische Krise der Sowjetunion unter Breschnew, die Veränderungen der sowjetischen Außenpolitik unter Gorbatschow, die sowjetische Deutschlandpolitik vor und nach dem Mauerfall, die Reaktion der Sowjetunion auf den Fall der Berliner Mauer und die Entwicklung der Beziehungen zwischen der Sowjetunion und dem Westen. Die Zwei-plus-Vier-Gespräche spielen ebenfalls eine wichtige Rolle.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit ist in Kapitel gegliedert: Einleitung, Außenpolitik vor der Wende (inkl. USA- und Deutschlandpolitik), Außenpolitik in der Wendezeit (Oktober und November 1989), Außenpolitik nach der Wende (inkl. Zwei-plus-Vier-Gespräche und Verhältnis zum Westen), Fazit und Literaturangaben. Jedes Kapitel fasst die wichtigsten Ereignisse und Entwicklungen zusammen.
Welche Schlüsselbegriffe sind relevant?
Schlüsselbegriffe sind: Sowjetunion, Gorbatschow, Perestroika, Glasnost, Kalter Krieg, Deutschlandpolitik, Mauerfall, Außenpolitik, Zwei-plus-Vier-Vertrag, Ost-West-Beziehungen, Rüstungskontrolle, wirtschaftliche Krise, DDR, Bundesrepublik Deutschland, NATO.
Welche zentralen Forschungsfragen werden gestellt?
Zentrale Forschungsfragen betreffen das Verhalten der Sowjetunion vor, während und nach dem Mauerfall. Wie reagierte die Sowjetunion auf die sich verändernde politische Landschaft in Deutschland und Europa? Welche Rolle spielte Gorbatschows Politik des „Neudenkens“? Wie gestaltete sich die Zusammenarbeit im Rahmen der Zwei-plus-Vier-Gespräche?
Wie wird die These der rigiden Kalte-Kriegs-Politik der UdSSR behandelt?
Die Arbeit widerlegt den verbreiteten Irrglauben einer rigiden Kalte-Kriegs-Politik der UdSSR und deutet auf eine Klimaverbesserung nach Gorbatschows Machtübernahme hin. Sie zeigt die Komplexität der sowjetischen Außenpolitik und die Anpassung an die neuen Gegebenheiten auf.
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- Dominique Sévin (Author), 2001, Der Fall der Berliner Mauer und die Reaktion der Sowjetunion, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/33372