Nur in wenigen Gegenden der Welt war das Kriegswesen von so hoher Bedeutung wie auf den Plains und Prärien Nordamerikas. In den Ethnographien und Berichten des 17. bis 19. Jahrhunderts beherrscht der Krieg die Beschreibungen der Indianer, und auch vor dem Einfluss der europäischen Kolonialisten war er ein zentrales Element der indianischen Kultur. Hauptsächlich im Kampf konnte man Ruhm und Ansehen erwerben, und schon die Kinder spielten die Kriege der Erwachsenen nach, sie lernten früh und intensiv das Reiten, Abhärtungsübungen gehörten zu ihrem Alltag. Zwölfjährige bettelten ihre Väter an, mit auf einen Kriegszug zu gehen und das erste getötete Tier wurde vom Vater mit einem Festmahl gefeiert (Spencer, Jennings 1965: 369). Diese Dominanz des Kriegswesens schlug sich in den Bräuchen und der Kultur nieder, worauf in dieser Arbeit eingegangen wird. Erst werden die Waffen und Ausrüstung der Plains- und Prärie-Indianer beschrieben, um dann auf die Motivation und die Bräuche beim Kriegszug einzugehen und auf die Planung und Durchführung eines Kriegszuges zu kommen.
Die meisten Quellen beziehen sich auf den Zeitraum Mitte des 17. bis Ende des 19. Jahrhunderts, da von dieser Zeit die meisten Informationen vorliegen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Waffen
- Offensivwaffen
- Defensivausrüstung
- Kriegsmotive
- Status, Abzeichen und Trophäen
- Coups-Zählen
- Die Skalptrophäe
- Die Geschichte des Skalpierens
- Technik und Bedeutung des Skalpierens
- Ehrenabzeichen
- Kriegerbünde
- Planung und Durchführung eines Kriegszugs
- Schluss
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit den Kriegsbräuchen der Plains- und Prärieindianer, um einen Einblick in die Bedeutung des Krieges für ihre Kultur und Gesellschaft zu geben. Sie analysiert die Waffen und Ausrüstung, die Kriegsmotive, die Statussymbole und die Durchführung von Kriegszügen. Der Fokus liegt auf dem Zeitraum Mitte des 17. bis Ende des 19. Jahrhunderts, da aus dieser Epoche die meisten Informationen vorliegen.
- Waffen und Ausrüstung der Plains- und Prärieindianer
- Kriegsmotive und soziale Funktion des Krieges
- Statussymbole und Trophäen im Kriegswesen
- Planung und Durchführung von Kriegszügen
- Entwicklung des Kriegswesens im Kontext des europäischen Einflusses
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Bedeutung des Kriegswesens für die Plains- und Prärieindianer heraus und erläutert den Fokus der Arbeit. Das zweite Kapitel beschreibt die verschiedenen Waffen, die von diesen Völkern verwendet wurden, und die Defensiv-Ausrüstung. Im dritten Kapitel werden die Kriegsmotive und die Bedeutung des Krieges in der indianischen Kultur untersucht. Das vierte Kapitel analysiert die Statussymbole und Trophäen, die im Kriegswesen eine Rolle spielten, wie das Coups-Zählen und das Skalptrophäen-Ritual. Das fünfte Kapitel befasst sich mit der Planung und Durchführung von Kriegszügen. Die Arbeit endet mit einem Schlusskapitel, das die gewonnenen Erkenntnisse zusammenfasst.
Schlüsselwörter
Plains-Indianer, Prärieindianer, Kriegswesen, Waffen, Kriegsmotive, Statussymbole, Skalptrophäen, Kriegszüge, Coups-Zählen, Kultur, Ethnographie, Kolonialismus
- Quote paper
- Andreas Keller (Author), 2004, Kriegsbräuche der Plains- und Prärieindianer, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/33324