In Wayne Wangs und Paul Austers Verfilmung von „Smoke“ (die ursprüngliche Geschichte verfasste Auster zunächst für eine Weihnachtsausgabe der „New York Times“) fotografiert der Tabakverkäufer Auggie Wren (Harvey Keitel) die Straßenkreuzung vor seinem Tabakladen in Brooklyn jeden Tag um dieselbe Uhrzeit stets aus der gleichen Perspektive.1 Die Hauptfigur ist kein berufsmäßiger Fotograf. Auggies Fotografieren ist rein privater Natur und die Aufnahmen sind Gegenstände seines Alltags. Die Dokumentation dessen, was sich innerhalb des eigenen kleinen Lebensumfeldes abspielt, ist die Hauptfunktion von Auggies fotografischer Tätigkeit. Er nimmt die kleinen, ja oft fast unmerklichen Veränderungen auf, die der Lauf der Zeit mit sich bringt, wozu z.B. auch der schlichte Wechsel der Jahreszeiten gehört. Der Zufall spielt dabei eine große Rolle - wobei nach Siegfried Kracauer das fotografische Bild generell dazu tendiere das Zufällige aufzunehmen. 2 Die fotografische Beschäftigung Auggies in „Smoke“ ist jedoch nur vordergründig dafür ausschlaggebend, dass Paul Austers und Wayne Wangs 1994 gedrehter Spielfilm in die Seminarfilmreihe „Fotografen im Kino“ aufgenommen und im Rahmen des Hauptseminars von Prof. Karl Prümm besprochen wurde. Im Folgenden sollen weiterführende Gesichtspunkte, Besonderheiten und Merkmale des Films „Smoke“, in denen fotografische Elemente eine Rolle spielen, aufgezeigt und behandelt werden. Dabei wird das Zusammenspiel und Ineinandergreifen beider Medien, dem Film und der Fotografie eine Rolle spielen, hinsichtlich ihrer Gemeinsamkeiten wie auch ihrer Unterschiede.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Film und Fotografie
- Fotografie
- Fotografie und Zeit
- Paul...
- Auggie...
- Die Zeit
- Der Zufall der Zeit
- Die Symbole der Zeit
- Die Zeit im Mediendiskurs
- Zeit für Geschichten
- Die Geschichte des fotografischen Todes
- Film und Zeit
- Die Kamera - Filmbilder vs. fotografische Bilder
- Die Kamera - Raumkonzepte
- Die Kamera - Einstellunggrößen
- Die Kamera-Raum- und Personenaufteilung im Bild
- Die Kamera - Eine Weihnachtsgeschichte
- Objektivität?
- Objektivität des fotografischen Bildes?
- Objektivität des Filmbildes?
- Schlussbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht Wayne Wangs und Paul Austers Film "Smoke" im Hinblick auf das Zusammenspiel von Film und Fotografie. Ziel ist es, die Rolle der Fotografie im Film, insbesondere die fotografischen Praktiken der Hauptfigur Auggie Wren, zu analysieren und deren Bedeutung für die Erzählung und die thematischen Schwerpunkte des Films herauszuarbeiten.
- Das Verhältnis von Film und Fotografie als Medien
- Die Bedeutung der Zeit und des Zufalls im Film
- Die fotografische Praxis als Spiegel der Lebenswelt
- Die Rolle der Kameraführung und der Bildgestaltung
- Die Frage nach der Objektivität von filmischen und fotografischen Bildern
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik des Seminars "Fotografen im Kino" ein und stellt den Film "Smoke" als Fallbeispiel vor. Sie beschreibt die fotografische Tätigkeit der Hauptfigur Auggie Wren als Ausgangspunkt der Analyse und kündigt die Auseinandersetzung mit dem Zusammenspiel von Film und Fotografie an, inklusive der Betrachtung ihrer Gemeinsamkeiten und Unterschiede.
Film und Fotografie: Dieses Kapitel vergleicht Film und Fotografie als Medien, indem es sowohl technologische Gemeinsamkeiten als auch wesentliche Unterschiede herausarbeitet. Es betont die Fotografie als Vorgängermedium des Films und diskutiert die unterschiedlichen Möglichkeiten der Darstellung von Zeit und Bewegung in beiden Medien. Die Analyse unterstreicht, wie Filme Fotografie als Element der Erzählung und der formalen Gestaltung einbeziehen können, und wie "Smoke" die Fotografie in besonderer Weise in sein filmisches Erzählen integriert.
Fotografie: Dieser Abschnitt analysiert die fotografische Praxis von Auggie Wren im Detail. Er beschreibt seine rituelle und alltägliche Art zu fotografieren und setzt dies in Beziehung zu theoretischen Ansätzen zur Fotografie, beispielsweise den von Roland Barthes. Auggies fotografische Tätigkeit wird als Form der Weltaneignung und der Dokumentation der Zeit interpretiert.
Fotografie und Zeit: Das Kapitel erörtert die zentrale Rolle der Zeit im Film "Smoke" im Kontext der Fotografie. Es beschreibt, wie Auggies Fotografien den Wandel und die kleinen, oft unbemerkten Veränderungen im Laufe der Zeit festhalten. Die Bedeutung des Zufalls und die Frage, wie die Zeit im Mediendiskurs dargestellt wird, werden thematisiert.
Zeit für Geschichten: Hier wird die narrative Funktion von Auggies Fotografien und deren Bedeutung für die Gesamtgeschichte des Films beleuchtet. Der Abschnitt betont die Verbindung zwischen Fotografie und der Erzählung von Geschichten, möglicherweise in Verbindung mit dem Thema Tod und Vergänglichkeit.
Film und Zeit: Dieser Abschnitt analysiert verschiedene Aspekte der Kameraführung und der Bildgestaltung im Film "Smoke" und deren Einfluss auf die Darstellung von Zeit und Raum. Die verschiedenen Kameraeinstellungen, Blickwinkel und die Raumkonzepte werden im Kontext der Gesamtästhetik des Films diskutiert.
Objektivität?: In diesem Kapitel wird die Frage nach der Objektivität von fotografischen und filmischen Bildern diskutiert. Es wird untersucht, inwiefern die Bilder im Film "Smoke" als objektive Abbildung der Realität angesehen werden können und welche Faktoren die Objektivität beeinflussen können. Die Argumentation verknüpft die Perspektive der Kamera mit der subjektiven Erfahrung der Figuren im Film.
Schlüsselwörter
Film, Fotografie, Zeit, Zufall, "Smoke", Paul Auster, Wayne Wang, Kameraführung, Bildgestaltung, Objektivität, Mediendiskurs, Alltag, Vergänglichkeit.
Häufig gestellte Fragen zu "Smoke" - Eine Analyse von Film und Fotografie
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit analysiert Wayne Wangs und Paul Austers Film "Smoke" unter besonderer Berücksichtigung des Zusammenspiels von Film und Fotografie. Der Fokus liegt auf der fotografischen Praxis der Hauptfigur Auggie Wren und deren Bedeutung für die Erzählung und die thematischen Schwerpunkte des Films.
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit behandelt verschiedene Themen, darunter das Verhältnis von Film und Fotografie als Medien, die Rolle der Zeit und des Zufalls im Film, die fotografische Praxis als Spiegel der Lebenswelt, die Kameraführung und Bildgestaltung, sowie die Frage nach der Objektivität von filmischen und fotografischen Bildern. Die Bedeutung von Tod und Vergänglichkeit im Kontext der Fotografie wird ebenfalls thematisiert.
Welche Aspekte der Fotografie werden untersucht?
Die Arbeit untersucht die fotografische Praxis von Auggie Wren detailliert, seine rituelle und alltägliche Art zu fotografieren und deren Beziehung zu theoretischen Ansätzen (z.B. Roland Barthes). Auggies Fotografien werden als Form der Weltaneignung und der Dokumentation der Zeit interpretiert. Die Analyse betrachtet auch die narrative Funktion der Fotografien und deren Beitrag zur Gesamtgeschichte des Films.
Wie wird die Zeit im Film dargestellt?
Die Zeit spielt eine zentrale Rolle im Film "Smoke" und wird im Kontext der Fotografie analysiert. Die Arbeit untersucht, wie Auggies Fotografien den Wandel und die kleinen Veränderungen im Laufe der Zeit festhalten, die Bedeutung des Zufalls und die Darstellung der Zeit im Mediendiskurs.
Welche Rolle spielt die Kameraführung?
Die Arbeit analysiert verschiedene Aspekte der Kameraführung und Bildgestaltung in "Smoke" und deren Einfluss auf die Darstellung von Zeit und Raum. Verschiedene Kameraeinstellungen, Blickwinkel und Raumkonzepte werden im Kontext der Gesamtästhetik des Films diskutiert.
Wie wird die Frage der Objektivität behandelt?
Die Arbeit diskutiert die Objektivität von fotografischen und filmischen Bildern, untersucht inwieweit die Bilder in "Smoke" als objektive Abbildung der Realität angesehen werden können und welche Faktoren die Objektivität beeinflussen. Die Perspektive der Kamera wird mit der subjektiven Erfahrung der Figuren im Film verknüpft.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in die Kapitel: Einleitung, Film und Fotografie, Fotografie, Fotografie und Zeit, Zeit für Geschichten, Film und Zeit, Objektivität?, und Schlussbetrachtung. Jedes Kapitel analysiert einen spezifischen Aspekt des Themas, beginnend mit einem Vergleich der Medien Film und Fotografie und endend mit einer abschließenden Betrachtung der gewonnenen Erkenntnisse.
Welche Schlüsselwörter beschreiben den Inhalt?
Schlüsselwörter zur Beschreibung des Inhalts sind: Film, Fotografie, Zeit, Zufall, "Smoke", Paul Auster, Wayne Wang, Kameraführung, Bildgestaltung, Objektivität, Mediendiskurs, Alltag, Vergänglichkeit.
- Quote paper
- Ann-Katrin Kutzner (Author), 2004, Smoke (Paul Auster und Wayne Wang 1994) - Fotografie im Film - Zufall und Zeit - ein Lob auf die Langsamkeit, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/33278