„Für 1999 wird die Zahl der in Deutschland lebenden ‚Ausländer‘ mit deutlich über sieben Millionen angegeben.“ (Diehm/Radtke 1999, S. 9) Seitdem sind drei weitere Jahre vergangen, in denen keine Abschwächung der Zuwanderungswelle stattgefunden hat. Dadurch sind erhebliche Veränderungen in der Zusammensetzung der deutschen Bevölkerung entstanden. Die Verteilung der Einwanderer zentriert sich meist auf Großstädte. Obwohl die Einwanderer aus vielen unterschiedlichen Kulturkreisen stammen, werden sie meist nicht in „deutschen“ Wohngebieten integriert, sondern in „Ghettos“ und dort wieder innerhalb ihrer eigenen Bevölkerungsgruppe untergebracht.
Die hohe Einwanderungsrate verschiedener Kulturen in Deutschland hat gerade auf die Arbeit in der Grundschule große Auswirkungen. Durch die ungleiche Verteilung der Einwanderer variiert der Ausländeranteil an unterschiedlichen Schulen sehr stark. An Grundschulen reicht er bis zu 90 Prozent. Dadurch entstehen Probleme, die jedoch nicht auf „die Ausländer“ zurückzuführen sind, sondern auf die Unflexibilität der Institution Schule. In Schulen wird generell der Versuch unternommen, eine homogene Gruppe herzustellen, um auf einem einheitlichen Niveau unterrichten zu können. Dies ist jedoch weder in einer rein muttersprachlich deutschen Klasse, noch in einer Klasse mit Ausländern möglich, da die Leistung verschiedener Schüler immer differiert.
Im hessischen „Rahmenplan Grundschule“ wird die „Interkulturelle Erfahrung“ als „Übergreifende Orientierung“ angegeben. Das Zusammentreffen unterschiedlicher Kulturen wird als Normalität bezeichnet. [...]
Die Grundschule, als Schule mit dem größten Integrationsanspruch, muss diese Entwicklungen berücksichtigen, wenn sie ihrem Anspruch, allen Schulpflichtigen gemeinsame grundlegende Bildung zu vermitteln, gerecht werden will.
In meiner Hausarbeit möchte ich auf die Probleme, vor die Schulen gestellt werden, deren Ursachen und mögliche Lösungsansätze eingehen. Ich beginne mit Praxisbeispielen zweier Grundschulen, deren Ausländeranteil überdurchschnittlich hoch ist. Die Vorstellung der Grundschulen bildet einen idealen Einstieg in die Problematik und bietet bereits einige Lösungsansätze.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung (Einführung in die Problematik)
- 2. Praxisbeispiele
- 2.1 Die Ellen-Key-Grundschule
- 2.1.1 Das allgemeine Schulklima
- 2.1.2 Schule-Eltern-Beziehungen
- 2.1.3 Außerschulische Aktivitäten
- 2.1.4 Offenheit des Unterrichts
- 2.1.5 Der Umgang mit kultureller Differenz im Unterricht
- 2.2 Die Grundschule der Mittelpunktschule Hüttental
- 2.2.1 Das allgemeine Schulklima
- 2.2.2 Schule-Eltern-Beziehungen
- 2.2.3 Außerschulische Aktivitäten
- 2.2.4 Offenheit des Unterrichts
- 2.2.5 Der Umgang mit kultureller Differenz im Unterricht
- 3. Ursachen der „,Ausländerproblematik” (Integrationsproblematik)
- 3.1 ,,Deutsche Ausländer”
- 3.2 ,,Seiteneinsteiger”
- 4. Lösungsansätze zur Integration
- 4.1 Offener Unterricht
- 5. Abschließender Kommentar
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit befasst sich mit der Integration von ausländischen Kindern in der Grundschule. Der Fokus liegt auf den Herausforderungen, denen Schulen mit einem überdurchschnittlich hohen Ausländeranteil gegenüberstehen, sowie auf den Ursachen dieser Problematik und möglichen Lösungsansätzen.
- Die Auswirkungen der steigenden Einwanderungsrate auf die deutsche Grundschule
- Die Herausforderungen der kulturellen und sprachlichen Heterogenität in Schulklassen
- Praxisbeispiele von Schulen mit einem hohen Ausländeranteil und deren Umgang mit der Situation
- Ursachen für die Integrationsprobleme von ausländischen Kindern
- Lösungsansätze zur Förderung der Integration und Inklusion
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Problematik der Integration von ausländischen Kindern in der Grundschule ein und beleuchtet die steigende Einwanderungsrate und die daraus resultierende Heterogenität in Schulklassen. Die Arbeit befasst sich mit den Anforderungen an die Grundschule als Institution, die allen Schulpflichtigen eine gemeinsame Bildung gewährleisten soll.
Das Kapitel „Praxisbeispiele“ stellt zwei Grundschulen mit überdurchschnittlich hohem Ausländeranteil vor und analysiert deren Umgang mit der interkulturellen Situation. Dabei werden Aspekte wie das Schulklima, die Schule-Eltern-Beziehungen, außerschulische Aktivitäten, die Offenheit des Unterrichts und der Umgang mit kultureller Differenz im Unterricht beleuchtet.
Im Kapitel „Ursachen der „,Ausländerproblematik’” werden verschiedene Aspekte der Integrationsproblematik diskutiert, darunter die Situation von „deutschen Ausländern“ und „Seiteneinsteigern“.
Das Kapitel „Lösungsansätze zur Integration“ widmet sich dem Konzept des offenen Unterrichts als einer möglichen Strategie zur Integration von ausländischen Kindern.
Schlüsselwörter
Die zentralen Themen dieser Hausarbeit sind Integration, Heterogenität, Interkulturalität, Grundschule, Ausländeranteil, Schule-Eltern-Beziehungen, kulturelle Differenz, offener Unterricht, Inklusion und Inklusionsansätze.
- Arbeit zitieren
- Fee Krausse (Autor:in), 2002, Integration von ausländischen Kindern in der Grundschule, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/33229