Aufmerksamkeits-Defizit-Syndrom (Abkürzung für: attention-deficit-(hyperactivity)-disorder) ist eine Verhaltensdiagnose, in der eine Gruppe von störenden Verhaltensmustern beschrieben wird.
Wie das Wort Syndrom (griechisch: “das Zusammenkommen“) schon aussagt, treten beim Aufmerksamkeits-Defizit-Syndrom eine Gruppe von Krankheitszeichen typischerweise gleichzeitig auf.
Das Aufmerksamkeits-Defizit-Syndrom kann mit und ohne Hyperaktivität auftreten, und wird entsprechend als ADS oder AD/HS bezeichnet.
Kinder mit Aufmerksamkeits-Defizit-Syndrom zeigen Verhaltensmuster, die nahtlos in „normales“ Verhalten übergehen können.
Die ärztliche Diagnose ADS wird gestellt, wenn diese Verhaltensmuster Schwierigkeiten für das Kind in den folgenden Bereichen mit sich bringen:
- Entwicklung
- Verhalten und Leistung
- Familienbeziehungen
- soziale Interaktion
Menschen mit ADS haben keine spezifischen Symptome. Alle bei ihnen auftretenden Symptome können auch bei „gesunden“ Kindern auftreten. Was allerdings Kinder mit der Symptomatik des Aufmerksamkeits- Defizit- Syndroms von anderen unterscheidet, „ist deren Intensität, Penetranz und schlechte Beeinflussbarkeit durch die Intervention ihrer Bezugspersonen.“
Auch müssen nicht immer alle Symptome gleichzeitig, beziehungsweise in der gleichen Intensität auftreten. Man kann zwischen so genannten Kernsymptomen, die die eigentliche Störung beschreiben und sekundären Symptomen, die daraus resultieren, unterscheiden. Zu den Kernsymptomen werden im allgemeinen Unaufmerksamkeit (Aufmerksamkeitsschwäche) und Impulsivität gezählt. Die Hyperaktivität zählt nur bei einem Teil der ADS Kinder dazu. Andere Autoren zählen auch die „Störung der (…) Informationsaufnahme, deren Verarbeitung und Wiedergabe“ zu den Kernsymptomen.
Aufmerksamkeitsschwäche äußert sich durch Ablenkbarkeit und der Schwierigkeit, sich über einen angemessenen Zeitraum hinweg zu konzentrieren. Gleichzeitig ist die „Wahrnehmung gestört, denn alles, was an Informationen aus der Umgebung auf- und wahrgenommen wird, ist abhängig von der Aufmerksamkeit“. Da die Aufmerksamkeit stunden - oder tageweise sehr schwankt, "verführt (das) die Beobachter dazu anzunehmen, es (das Kind) könne, wenn es nur wolle. Es kann aber nicht, wie es will."
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Definition
- Das Erscheinungsbild des Aufmerksamkeits-Defizit-Syndroms
- Symptome
- Diagnose
- Ätiologie
- Physiologische Theorien
- Psychologische Theorien
- Veränderung der Symptome in den verschiedenen Lebensphasen
- Therapiemöglichkeiten
- Medikamentöse Therapien
- Psychologische Therapien
- Unterstützung und Intervention
- Der Umgang im Klassenzimmer
- Der Umgang im Elternhaus
- Schlussbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit dem Aufmerksamkeits-Defizit-Syndrom (ADS), einer häufig diagnostizierten Erkrankung bei Kindern und Jugendlichen. Ziel ist es, ein umfassendes Verständnis des Syndroms zu vermitteln, seine Erscheinungsformen zu beschreiben und Möglichkeiten der Therapie und Unterstützung aufzuzeigen.
- Definition und Abgrenzung von ADS
- Symptombild und diagnostische Kriterien von ADS
- Ursachen und Theorien zur Entstehung von ADS
- Therapeutische Ansätze bei ADS
- Unterstützung von Kindern mit ADS im familiären und schulischen Umfeld
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung führt in das Thema ein und veranschaulicht die Relevanz von ADS anhand des bekannten Beispiels des „Zappelphilipps“ aus dem Struwwelpeter. Sie betont die steigende Diagnosehäufigkeit von ADS in der heutigen Zeit, weist aber gleichzeitig auf die Schwierigkeit hin, die tatsächliche Zunahme der Erkrankung von einer erhöhten Sensibilisierung oder einer „Modeerscheinung“ zu unterscheiden. Die Einleitung unterstreicht die Bedeutung des Themas, da ADS sowohl die betroffenen Kinder als auch ihr Umfeld stark belastet. Die häufige Fehlinterpretation von Erziehungsdefiziten als Ursache für ADS wird kritisiert.
Definition: Dieses Kapitel definiert das Aufmerksamkeits-Defizit-Syndrom (ADS) als Verhaltensdiagnose, die eine Gruppe von störenden Verhaltensmustern beschreibt. Es wird hervorgehoben, dass ADS mit und ohne Hyperaktivität auftreten kann (ADS bzw. ADHS). Die Diagnose wird gestellt, wenn diese Verhaltensmuster zu Schwierigkeiten in der Entwicklung, im Verhalten und in der Leistung, den Familienbeziehungen und der sozialen Interaktion führen. Die Schwierigkeit einer präzisen Definition von ADS wird betont, da die Grenzen zum „normalen“ Verhalten fließend sind. ADS definiert sich durch das Auftreten der Symptome in einem nicht zu vereinbarenden und unangemessenen Ausmaß.
Das Erscheinungsbild des Aufmerksamkeits-Defizit-Syndroms: Dieses Kapitel beschreibt die unterschiedlichen Erscheinungsformen von ADS, mit und ohne Hyperaktivität. Kinder mit ADHS werden als „Zappelphilippe“ charakterisiert, während Kinder mit ADS ohne Hyperaktivität als „Träumer“ bezeichnet werden. Es wird der signifikante Geschlechterunterschied bei der Häufigkeit von ADS-Diagnosen erwähnt, wobei Jungen deutlich häufiger betroffen sind. Es wird betont, dass bei ADS keine spezifischen Symptome existieren, sondern die Intensität, Penetranz und die schlechte Beeinflussbarkeit durch Interventionen der Bezugspersonen entscheidend sind.
Schlüsselwörter
Aufmerksamkeits-Defizit-Syndrom (ADS), ADHS, Hyperaktivität, Symptome, Diagnose, Ätiologie, Therapiemöglichkeiten, Medikamentöse Therapien, Psychologische Therapien, Unterstützung, Intervention, Schule, Familie, Entwicklung, Verhalten, soziale Interaktion.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu "Aufmerksamkeits-Defizit-Syndrom (ADS)"
Was ist der Inhalt dieses Dokuments?
Dieses Dokument bietet einen umfassenden Überblick über das Aufmerksamkeits-Defizit-Syndrom (ADS). Es beinhaltet ein Inhaltsverzeichnis, die Zielsetzung und Themenschwerpunkte, Kapitelzusammenfassungen und Schlüsselwörter. Es werden Definition, Erscheinungsbild, Diagnose, Ätiologie, Therapiemöglichkeiten und Unterstützungsmaßnahmen im schulischen und familiären Umfeld detailliert beschrieben.
Was sind die zentralen Themen des Dokuments?
Die zentralen Themen sind die Definition und Abgrenzung von ADS und ADHS, das Symptombild und die diagnostischen Kriterien, die Ursachen und Theorien zur Entstehung, therapeutische Ansätze sowie die Unterstützung von Kindern mit ADS im familiären und schulischen Umfeld. Der Unterschied zwischen ADS mit und ohne Hyperaktivität wird ebenfalls beleuchtet.
Wie wird ADS definiert?
ADS wird als Verhaltensdiagnose definiert, die eine Gruppe von störenden Verhaltensmustern beschreibt. Es kann mit oder ohne Hyperaktivität auftreten (ADS bzw. ADHS). Die Diagnose wird gestellt, wenn diese Verhaltensmuster zu Schwierigkeiten in der Entwicklung, im Verhalten und in der Leistung, den Familienbeziehungen und der sozialen Interaktion führen. Die Schwierigkeit einer präzisen Definition wird betont, da die Grenzen zum „normalen“ Verhalten fließend sind.
Welche Symptome werden bei ADS beschrieben?
Das Dokument beschreibt unterschiedliche Erscheinungsformen von ADS, mit und ohne Hyperaktivität. Kinder mit ADHS werden als „Zappelphilippe“, Kinder mit ADS ohne Hyperaktivität als „Träumer“ charakterisiert. Es wird betont, dass es keine spezifischen Symptome gibt, sondern die Intensität, Penetranz und die schlechte Beeinflussbarkeit durch Interventionen der Bezugspersonen entscheidend sind. Ein signifikanter Geschlechterunterschied bei der Diagnosehäufigkeit wird erwähnt (Jungen häufiger betroffen).
Welche Therapiemöglichkeiten werden vorgestellt?
Das Dokument erwähnt sowohl medikamentöse als auch psychologische Therapien als Möglichkeiten der Behandlung von ADS. Detaillierte Informationen zu den jeweiligen Therapieansätzen werden jedoch nicht gegeben. Der Fokus liegt auf einem umfassenden Verständnis des Syndroms und den Möglichkeiten der Unterstützung.
Wie kann man Kinder mit ADS im familiären und schulischen Umfeld unterstützen?
Das Dokument erwähnt die Unterstützung von Kindern mit ADS im familiären und schulischen Umfeld als wichtigen Aspekt. Konkrete Strategien und Methoden werden jedoch nicht im Detail erläutert. Es wird lediglich darauf hingewiesen, dass der Umgang im Klassenzimmer und im Elternhaus eine wichtige Rolle spielt.
Welche Schlüsselwörter sind relevant für das Verständnis von ADS?
Wichtige Schlüsselwörter sind: Aufmerksamkeits-Defizit-Syndrom (ADS), ADHS, Hyperaktivität, Symptome, Diagnose, Ätiologie, Therapiemöglichkeiten, Medikamentöse Therapien, Psychologische Therapien, Unterstützung, Intervention, Schule, Familie, Entwicklung, Verhalten, soziale Interaktion.
Wie wird die steigende Diagnosehäufigkeit von ADS bewertet?
Das Dokument erwähnt die steigende Diagnosehäufigkeit von ADS und weist auf die Schwierigkeit hin, die tatsächliche Zunahme der Erkrankung von einer erhöhten Sensibilisierung oder einer „Modeerscheinung“ zu unterscheiden. Die häufige Fehlinterpretation von Erziehungsdefiziten als Ursache für ADS wird kritisiert.
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- Christian Daase (Author), 2004, ADS/ADHS: Erscheinungsformen und Therapiemöglichkeiten , Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/32937