In dieser Seminararbeit behandele ich Karl Mays Orientzyklus. Im Jahr 1880 begann Karl May seine Erzählungen mit Giölgeda padishanün. Reise-Erinnerungen aus dem Türkenreiche. Hierauf folgten weitere Abenteuer und Heldentaten, die ab 1881 bis 1888 in der damals renommierten Wochenzeitschrift Deutscher Hausschatz in Wort und Bild, Regensburg, veröffentlicht wurden. 1892 erschien erstmals die sechsbändige Buchausgabe dieser „Reiseberichte” in Freiburg. Die Vorläufer zu Durch die Wüste: Die Rose von Kahira und Leilet wurden in der Zeitschrift Feierstunden veröffentlicht. Der Orientzyklus besteht aus: I Durch die Wüste, II Durchs wilde Kurdistan, III Von Bagdad nach Stambul, IV In den Schluchten des Balkan, V Durch das Land der Skipetaren, VI Der Schut. Diese Werke erschienen im Fehsenfelddruck als Buchausgabe.
Die Reise Durch die Wüste geht durch: Tunesien, Libyen, Ägypten, Saudi-Arabien, Oman und Irak. Kara Ben Nemsi ist Christ. Der Unterschied zwischen dem islamischen und dem christlichen Glauben ist ein wichtiger Bestandteil der „Reiseerinnerungen” Karl Mays.
Kara Ben Nemsi ist ein charakterfester Held. Der Orient ist in den Beschreibungen Karl Mays von staatlicher und gesellschaftlicher Ordnung geprägt. Wie in seinem wirklichen Leben, so gerät er auch als Kara Ben Nemsi mit Polizei und Behörden in Konflikt. Die Abenteuer und Erlebnisse Kara Ben Nemsis wiederholen sich immer wieder, zum Beispiel: Gefangenschaft, Befreiung, Gefahr, religiöse Konflikte, Gerichtsverhandlungen,... .
Erlebte Zeit ist gleich erzählte Zeit. Der erlebte Raum ist ein exotisch geträumter Raum. Karl May hat zwar gut recherchiert, aber er schreibt die Wüste, die Schlucht. Topographisch ist er hier nicht ganz genau. Trotzdem läßt sich seine „Reiseroute” nachvollziehen. Die Erzählperspektive ist der Ich-Erzähler. Jedoch besitzt er keine epische Allwissenheit. Der Scharfsinn des Helden ersetzt diese weitgehend, doch er darf nicht alles wissen, sonst wäre keine Spannung durch Hinterhalt und Intrigen möglich. Die Sprache Karl Mays ist bei Personenbeschreibungen bildhaft, ansonsten einfach. Er gibt viele Erklärungen und Beschreibungen. Dies tritt auch in Dialogen auf. Die Personen erklären dem Leser die Sachverhalte oder wichtige Hintergrundfakten.
Karl May verknüpft die heimatliche Realität mit der Utopie des Abenteuers.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung
- 2 Personnage: Kara Ben Nemsi, Hadschi Halef Omar
- 3 Autobiographische Authentizität
- 4 Geographische Hintergründe
- 5 Islam und Christentum
- 6 Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht Karl Mays Orientzyklus, insbesondere den Roman "Durch die Wüste". Die Zielsetzung besteht darin, die Charaktere, die autobiographischen Elemente, die geographischen Hintergründe und die Darstellung religiöser Konflikte zu analysieren. Die Arbeit beleuchtet Mays Schreibstil und seine Popularität.
- Charakteranalyse von Kara Ben Nemsi
- Autobiographische Elemente in Mays Werk
- Geographische Genauigkeit und Fiktion in der Darstellung des Orients
- Darstellung des Islam und Christentums
- Rezeption und anhaltende Popularität von Karl Mays Werken
Zusammenfassung der Kapitel
1 Einleitung: Die Einleitung stellt den Orientzyklus Karl Mays vor, seine Entstehung und Publikationsgeschichte, beginnend mit "Giölgeda padishanün" und der Veröffentlichung in "Deutscher Hausschatz". Sie beschreibt die Entstehung des Zyklus und die geographische Reichweite von "Durch die Wüste". Die Einleitung deutet bereits die zentralen Themen an: die Figur Kara Ben Nemsi, die Spannung zwischen Realität und Fiktion und die Darstellung religiöser und kultureller Unterschiede.
2 Personnage: Kara Ben Nemsi: Dieses Kapitel analysiert die zentrale Figur Kara Ben Nemsi, seinen Namen, seine christlichen Überzeugungen und sein Wissen über den Islam. Es untersucht die scheinbare Fehlerfreiheit des Helden, seine Fähigkeiten als Detektiv und Feldherr, und seine mythische Entwicklung im Verlauf der Erzählung. Die Analyse beleuchtet den Kontrast zwischen Kara Ben Nemsis westlichen Fähigkeiten und seiner Rolle im exotischen Orient, wobei seine nahezu fehlerfreie Natur und sein Gottvertrauen hervorgehoben werden.
3 Autobiographische Authentizität: Dieser Abschnitt befasst sich mit dem Grad der autobiographischen Authentizität in Mays Orientzyklus. Es wird untersucht, inwieweit Mays eigene Erfahrungen und Reisen in seine Werke eingeflossen sind. Die Arbeit befasst sich mit den Grenzen zwischen Realität und Fiktion in Mays Beschreibungen des Orients und beleuchtet die Frage, wie Mays eigene Persönlichkeit und Überzeugungen seine Schöpfungen geprägt haben. Der Fokus liegt auf dem Verhältnis zwischen biographischer Grundlage und literarischer Gestaltung.
4 Geographische Hintergründe: Dieses Kapitel analysiert die geographischen Hintergründe der Reise "Durch die Wüste", die Genauigkeit der Beschreibungen und das Verhältnis von realen Orten und fiktionaler Gestaltung. Es untersucht, wie May geographische Details einsetzt, um die exotische Atmosphäre zu erzeugen und die Glaubwürdigkeit seiner Erzählungen zu stärken. Gleichzeitig wird die Frage der topographischen Genauigkeit thematisiert und die Grenzen zwischen Realität und erfundenen Gegebenheiten in Mays Werk untersucht.
5 Islam und Christentum: Dieses Kapitel befasst sich mit der Darstellung des Islam und des Christentums im Orientzyklus. Es analysiert die Begegnungen Kara Ben Nemsis mit verschiedenen religiösen Gruppen und die Art und Weise, wie May religiöse Konflikte und Unterschiede darstellt. Der Schwerpunkt liegt auf der Frage, ob Mays Darstellung der Religionen ausgeglichen und objektiv ist oder ob sie von Vorurteilen geprägt ist und welche Rolle Religion in der Gestaltung der Handlung und der Charaktere spielt.
Schlüsselwörter
Karl May, Orientzyklus, Durch die Wüste, Kara Ben Nemsi, Hadschi Halef Omar, Autobiographie, Geographie, Islam, Christentum, Exotik, Abenteuerliteratur, Kolonialismus, Rezeption.
Häufig gestellte Fragen zu Karl Mays "Durch die Wüste"
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Welche Kapitel umfasst die Arbeit und worum geht es in jedem Kapitel?
Die Arbeit umfasst folgende Kapitel:
- Einleitung: Vorstellung des Orientzyklus, Entstehung und Publikationsgeschichte, zentrale Themen.
- Personnage: Kara Ben Nemsi: Analyse der Hauptfigur, seiner Eigenschaften, Fähigkeiten und seiner Rolle im Orient.
- Autobiographische Authentizität: Untersuchung des Einflusses von Mays eigenen Erfahrungen und Reisen auf seine Werke.
- Geographische Hintergründe: Analyse der geographischen Genauigkeit und der Verwendung geographischer Details zur Atmosphärenschöpfung.
- Islam und Christentum: Darstellung der Religionen im Roman und Analyse möglicher Vorurteile.
- Zusammenfassung: Zusammenfassung der Ergebnisse der Analyse.
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Die Arbeit zielt darauf ab, die Charaktere, autobiographischen Elemente, geographischen Hintergründe und die Darstellung religiöser Konflikte in Karl Mays "Durch die Wüste" zu analysieren. Sie beleuchtet Mays Schreibstil und seine Popularität.
Für wen ist diese Arbeit gedacht?
Diese Arbeit ist für Leser gedacht, die sich für Karl May, den Orientzyklus und die literarischen und historischen Aspekte seiner Werke interessieren. Sie ist insbesondere für akademische Zwecke konzipiert und dient der Analyse von Themen in einer strukturierten und professionellen Weise.
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- Yvonne Stingel (Author), 1998, Der Orientzyklus Karl Mays, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/32803