Das Auto und das Kino gehören zu den neuen technischen Wundern, die das Leben
grundlegend verändert haben. Sie sind Symbole unseres Zeitalters geworden, weil das
Leben in dem XX. und XXI. Jahrhundert von den Medien und Mobilität geprägt ist, sie
sind zwei der wichtigsten Stützen der Konsumgesellschaft. Seit es das Auto gibt, wird es in
den Filmen dargestellt oder in den Filmen benutzt. Nicht nur als Requisit, sondern als
handlungsprägendes oder handlungsbeeinflussendes Element. Die neuartige Schnelligkeit
der Bewegung die das Auto ermöglicht, ist gleichzeitig ein Thema und ein Motiv in der
Kunst geworden, und das Auto hat dem Film auch neue interessante Themen,
Möglichkeiten und Sichtpunkten ermöglicht.
Das Auto und das Kino sind in der gleichen technischen Welle um die vorletzte
Jahrhundertwende geboren worden. Ihre Mutter ist die Bewegung. Bewegte Bilder und das
Automobil sind bis heute gute Geschwister. Diese Beziehung möchte ich mit der Hilfe von
vier verschiedenen Filmen darstellen: La Glace a trois faces (Der Spiegel mit den drei
Flügeln) von Jean Epstein (Frankreich, 1927); Ossessione (Besessenheit) von Luchino
Visconti (Italien, 1942) und Duel (Duell) von Steven Spielberg (USA, 1971/1973). Weil das Film-Denken nach Deleuze eine radikale und sehr ungewöhnliche
Wendung in der Filmtheorie bedeutet. Nachdem man die Bücher Kino 1 und Kino 2
gelesen hat, traut man sich nichts mehr über den Film zu sagen, weil Deleuze die vorherige
Filmtheorien, die aussagten, dass es immer eine Bedeutung im Film gegeben ist, man
muss sie nur durch die Entschlüssung der Bilder entdecken, vollkommen verneint. Nach
seiner Meinung sind Bilder nicht mit ihrer Bedeutung gegenüberstellbar. Nach Deleuzes
Sicht ist die Filmgeschichte nicht eine Einheit. Er unterscheidet zwischen zwei Filmbild
Typen: Bewegungs-Bild und Zeit-Bild, und demzufolge teilt er die Filmgeschichte in zwei
Teilen: der erste Teil ist der klassische Film vor dem Neorealismus, und der zweite Teil ist
der moderne Film nach der Krise des Aktionsbildes. [...]
Inhaltsverzeichnis
- Auto und Kino
- Warum ist es schwer nach Deleuze über den Film zu denken?
- Das Bewegungs-Bild
- Warum habe ich diese Filme ausgewählt?
- La Glace a trois faces (Der Spiegel mit den drei Flügeln) von Jean Epstein (Frankreich, 1927)
- Über den Film
- Das Auto und seine Rolle
- Der Blick über der Scheibe
- Und wo ist des Zuschauer?
- Ossessione (Besessenheit) von Luchino Visconti (Italien, 1942)
- Über den Film
- Das Auto und seine Rolle
- Der Blick durch die geteilte Scheibe
- Zuschauerdie stillen Beobachter
- Duel (Duell) von Steven Spielberg (USA, 1971/1973)
- Über den Film
- Das Auto und der Lkw und Ihre Rollen
- Der Blick durch die Scheibe im 'Duell'
- Der Blick durch die Scheibe
- Wir sind zu Dritt
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Das Studienprojekt „Film Denken. Gilles Deleuzes Filmtheorie“ befasst sich mit der Analyse der Filmtheorie Deleuzes und ihrer Anwendung auf ausgewählte Filme. Der Schwerpunkt liegt dabei auf der Untersuchung des Autos als Wahrnehmungsobjekt und seiner Rolle im Kontext des Bewegungs-Bildes nach Deleuze.
- Die Rolle des Autos im Film als Symbol und Requisit
- Der Blick durch die Scheibe als Wahrnehmungsinstrument
- Die Beziehung zwischen dem Auto und der Bewegung im Film
- Die Bedeutung des Bewegungs-Bildes nach Deleuze
- Die Anwendung der Deleuze'schen Filmtheorie auf konkrete Filmbeispiele
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel beleuchtet die Bedeutung des Autos und des Kinos als Symbole der Moderne und ihre enge Beziehung zur Bewegung. Die Kapitel II und II.A befassen sich mit Gilles Deleuzes Filmtheorie und stellen seine Unterscheidung zwischen Bewegungs-Bild und Zeit-Bild vor. Dabei wird insbesondere auf den Zusammenhang zwischen Wahrnehmung, Aktion und dem Subjekt der Wahrnehmung eingegangen.
Im dritten Kapitel erläutert die Autorin ihre Auswahl der Filme „La Glace a trois faces“, „Ossessione“ und „Duel“, wobei sie auf das Auto als gemeinsames Element und seine unterschiedliche Rolle in den Filmen hinweist. Die folgenden Unterkapitel analysieren die Rolle des Autos, die Bedeutung des Blicks durch die Scheibe und die Perspektiven der Zuschauer in den einzelnen Filmen.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit zentralen Themen wie Filmtheorie, Gilles Deleuze, Bewegungs-Bild, Wahrnehmung, Auto, Kino, Scheibe, Blick, und den Filmen „La Glace a trois faces“, „Ossessione“ und „Duel“. Die Analyse fokussiert auf die Rolle des Autos als Wahrnehmungsobjekt und untersucht, wie es in den ausgewählten Filmen die Wahrnehmung der Zuschauer beeinflusst.
- Quote paper
- Gertrud Czinki (Author), 2001, Das Auto als Wahrnehmungsobjekt. Untersuchung seiner Rolle im Film und als Repräsentant für das bewegte Bild, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/32761