[...] Ich werde mich in dieser Hausarbeit zu Anfang damit beschäftigen, wie dank
des Engagements von Fotoreportern zu Beginn des 20. Jahrhunderts zum
ersten Mal ein Blick über die Grenzen der eigenen kleinen Welt möglich
wurde.
Dabei wird auf die umständliche Art und Weise eingegangen wie im Krimkrieg
die ersten Kriegsfotos gemacht wurden, um der Welt ein Bild vom Krieg
zu machen, welches nicht mehr nur der Malerei entstammte. Die Fotos
wurden als direktes und reales Abbild der Wirklichkeit angesehen, obwohl
diese Bilder noch nicht dem entsprachen was einen Krieg beschreibt. Der
Fotograf musste auf Grund der Technik die Fotos nachstellen oder konnte
nur unbewegte Bilder hinter der Feuerlinie machen, aber dazu später mehr.
Dann beschreibe ich wie erstmals ein Foto auf mechanischem Weg in der
Presse veröffentlicht wurde. Dieser Schritt bildete die Grundlage für den
späteren Fotojournalismus und war ein Meilenstein in der Entwicklung der
Massenmedien.
Von da an zogen immer mehr Fotoreporter aus, um fremde Menschen, deren
Kulturen, fremde Länder, Konflikte und Kriege zu fotografieren.
Sie sahen es als ihre Bestimmung den Menschen ein Bild der Welt nach
Hause zu holen und sie aufzuklären, wie zum Beispiel ein Krieg wirklich
aussieht.
Es folgt die Beschreibung wie sich der Fotojournalismus von da an weiter
entwickelte. Die ersten handlicheren Kameras wie die Leica kamen auf den
Markt. Das Bildmaterial wurde immer empfindlicher und die Fotografen
konnten so viel schneller, einfacher und besser Bilder machen, als mit den
großen unhandlichen Kameras aus der Pionierzeit der Fotografie.
Die wirklichkeitsgetreue Abbildung der Welt und die neue Möglichkeit der
flächendeckenden Veröffentlichung von Fotos durch die Zeitungen bewirkten aber auch, dass das Medium missbraucht wurde. Die ersten Bildmanipulationen
und Fälschungen ließe n nicht lange auf sich warten.
Ein weiterer Schwerpunkt wird im Verlauf dieser Arbeit auf der Bildpropaganda
und Manipulationen im Stalinismus und in der Nazizeit liegen.
In dieser Zeit wurde die Fotografie massiv dazu missbraucht, unerwünschte
Personen wie zum Beispiel anders Denkende oder inzwischen unbeliebte
ehemalige Regierungs- oder Parteimitglieder aus Fotos herauszuschneiden
und sie so aus der Erinnerung und Geschichte zu löschen. Des Weiteren
herrschte eine sehr strenge Zensur in dieser Zeit, die in Verbindung mit allen
anderen Gefahren des Krieges für viele engagierte Fotojournalisten ein
Grund war aus Deutschland zu flüchten. [...]
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung und Motivation
- Die ersten Bildreporter reisen in die Welt
- Die Anfänge der Manipulationen
- Revolutionäre technische Entwicklungen
- Einführung des Fotos in der Presse
- Die Leica
- Erster Kriegseinsatz für die kleinen Fotoapparate
- Seriöser Fotojournalismus kontra Propaganda
- Bildpropaganda u. Bildfälschungen in totalitären Systemen
- Kriegsreportage im 2. Weltkrieg
- Das Ausmaß der Grausamkeit nach Kriegsende
- Der Glaube an die Objektivität der Fotografie
- Neue Motivation nach dem 2. Weltkrieg
- Der Vietnamkrieg, ein Medienkrieg
- Die Kriege der Neuzeit
- Der Irakkrieg 2003
- Die Zukunft - Digitale Technologie
- Resümee
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit untersucht den technischen Wandel des Fotojournalismus und seine Rolle in Kriegen, insbesondere im Kontext von Manipulation und Propaganda. Der Fokus liegt auf der Geschichte des Fotojournalismus im Wandel der Zeit und der Technologien sowie auf der Analyse, wie Fotos und Bildreportagen manipuliert und für Propagandazwecke missbraucht werden.
- Die Entwicklung des Fotojournalismus im Wandel der Zeit
- Der Einfluss technischer Entwicklungen auf den Fotojournalismus
- Manipulation und Propaganda im Fotojournalismus, besonders in Kriegen
- Die Rolle des Fotojournalismus in der Berichterstattung über Kriegsverbrechen
- Die Zukunft des Fotojournalismus im digitalen Zeitalter
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung beleuchtet die Motivation hinter der Arbeit und führt die zentralen Themen ein. Das zweite Kapitel betrachtet die Anfänge des Fotojournalismus und die ersten Versuche, Kriegsfotos zu erstellen. Es folgt eine Analyse der technischen Entwicklungen, die die Einführung des Fotos in der Presse ermöglichten. Kapitel 4 fokussiert auf die Leica und ihren Einsatz im Ersten Weltkrieg. Im fünften Kapitel wird der Konflikt zwischen seriösem Fotojournalismus und Propaganda thematisiert. Kapitel 6 befasst sich mit der Kriegsreportage im Zweiten Weltkrieg, insbesondere mit der Rolle des Fotojournalismus bei der Dokumentation von Kriegsverbrechen. Das siebte Kapitel analysiert den Vietnamkrieg als Medienereignis. Schließlich werden in Kapitel 8 die Kriege der Neuzeit und die Herausforderungen der medialen Berichterstattung diskutiert.
Schlüsselwörter
Fotojournalismus, Kriegsberichterstattung, Manipulation, Propaganda, technische Entwicklungen, Fotografie, Bildmanipulation, Bildfälschung, Kriegsverbrechen, Medienkrieg, digitale Technologie, Irakkrieg, Vietnamkrieg, Seriöse Reportage, Objektivität.
- Quote paper
- Cornelia Berndt (Author), 2004, Fotojournalismus und Kriegsberichterstattung im Wandel der Zeit - Seriöse Reportage im Konflikt mit Manipulation und Propaganda, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/32730