1.) Einleitung
Der Begriff Kulturmarketing wird wie fast jeder Terminus, der die Verbindung von Kultur und Betriebswirtschaftlehre suggeriert, mit gemischten Gefühlen gesehen. Ist Marketing denn nicht mit Vermarktung gleichzusetzen und hat im Kulturbereich keine Anwendung zu finden? Wird die reine Betriebswirtschaftlehre auf Kosten der Kultur angewendet oder müssen sich diese beiden Aspekte gar nicht ausschließen?
Kritiker geben in ihren Formulierungen gegen den Begriff Kulturmarketing der Angst vor einer „Kulturindustrie“, vergleichbar den „amerikanischen Verhältnissen“, Ausdruck. Die Zuschauer oder das Publikum als „Kunden“ zu bezeichnen, fällt ihnen schwer.
Kulturmarketing als “Allheilmittel“ zu bezeichnen, wie es die Gegenseite tut, ist vielleicht auch nicht der richtige Weg. Im Allgemeinen gesehen sind die Kulturinstitutionen in Deutschland offen für Kulturmarketing, oft wird dieses Instrument aber nur auf die Werbung und die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit beschränkt. Viele Institutionen wiederum praktizieren schon seit Jahren ein erfolgreiches Marketing, ohne sich dessen bewusst zu sein.
Vielmehr bedeutet Kulturmarketing mehr als die reine Vermarktung eines Produktes oder folgerichtiger, im Kulturbereich, einer Dienstleistung. Im Zuge knapper werdender öffentlicher Mittel sind Kulturinstitutionen zwar heutzutage regelrecht gezwungen, nachfrage- und wettbewerbsorientiert zu handeln. Das künstlerische „Produkt“ selbst, das kann z.B. eine Theateraufführung, ein Konzert, oder aber der Unterricht in einer Musik- oder Kunstschule sein, darf jedoch nicht verändert oder angetastet werden. Andere Marketing-Instrumente neben der sogenannten Produktpolitik, auf die später eingegangen werden soll, sind hier von größerer Bedeutung.
Im folgenden wird auf das Marketing-Konzept des Schleswig-Holstein Musik Festivals eingegangen, um so die eingangs aufgeworfenen Fragen anhand dieses Konzeptes zu beantworten.
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Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Was ist „Kulturmarketing“? – Definition des Begriffs
- Das Schleswig-Holstein Musik Festival
- Das Marketingkonzept des Schleswig-Holstein Musik Festivals
- Corporate Identity
- Bedarfsanalyse und Beschaffungsmarketing
- Marketing-Mix
- Produktpolitik
- Preispolitik
- Distributionspolitik
- Kommunikationspolitik
- Servicepolitik
- Marktforschung und Besucheranalyse
- Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht das Konzept des Kulturmarketings am Beispiel des Schleswig-Holstein Musik Festivals. Ziel ist es, den Begriff Kulturmarketing zu definieren, seine Anwendung im Kulturbereich zu beleuchten und die Herausforderungen und Chancen aufzuzeigen. Dabei wird insbesondere das Marketingkonzept des SHMF analysiert und bewertet.
- Definition und Abgrenzung von Kulturmarketing
- Marketing-Mix im Kulturbereich
- Das Schleswig-Holstein Musik Festival als Fallbeispiel
- Analyse des Marketingkonzeptes des SHMF
- Bedeutung von Marktforschung und Besucheranalyse
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung beleuchtet die kontroverse Diskussion um den Begriff „Kulturmarketing“. Sie thematisiert die Befürchtungen vor einer Kommerzialisierung der Kultur und betont die Notwendigkeit eines ausgewogenen Ansatzes, der die künstlerische Integrität wahrt und gleichzeitig die wirtschaftlichen Realitäten berücksichtigt. Die Arbeit kündigt die Analyse des Marketingkonzepts des Schleswig-Holstein Musik Festivals an, um die aufgeworfenen Fragen zu beantworten.
Was ist „Kulturmarketing“? – Definition des Begriffs: Dieses Kapitel liefert eine fundierte Definition von Kulturmarketing, abgeleitet von der traditionellen Betriebswirtschaftslehre, aber angepasst an den spezifischen Kontext der Kulturarbeit. Es betont den Austausch von Leistungen und Werten und die Bedeutung der Positionierung eines kulturellen Angebots im Wettbewerb. Die zielgruppenorientierte Ausrichtung und die Notwendigkeit von Marktforschungsaktivitäten werden hervorgehoben. Der Marketing-Mix wird als Instrument zur Erreichung der Marketingziele vorgestellt, erweitert um die Servicepolitik.
Das Schleswig-Holstein Musik Festival: Dieses Kapitel beschreibt das Schleswig-Holstein Musik Festival (SHMF), seine Geschichte, seinen Umfang und seine Struktur. Es beleuchtet die Entwicklung des Festivals von seiner Gründung bis zum Jahr 2003, einschließlich wichtiger personeller Veränderungen und des Strukturwandels von einer GmbH zu einer Stiftung. Der jährliche Länderschwerpunkt und die Kombination von Konzerten mit pädagogischer Arbeit werden als wichtige Aspekte des Festivals hervorgehoben.
Das Marketingkonzept des Schleswig-Holstein Musik Festivals: Dieses Kapitel analysiert das Marketingkonzept des SHMF und wird in Unterkapitel aufgeteilt, die die verschiedenen Aspekte des Marketing-Mix detailliert untersuchen (Produktpolitik, Preispolitik, Distributionspolitik, Kommunikationspolitik und Servicepolitik). Es zeigt auf, wie das SHMF diese Instrumente einsetzt, um seine Ziele zu erreichen und sich im Wettbewerb zu positionieren.
Marktforschung und Besucheranalyse: Dieses Kapitel befasst sich mit der Bedeutung von Marktforschung und Besucheranalysen für das erfolgreiche Marketing des SHMF. Es wird erläutert, wie diese Instrumente eingesetzt werden, um die Bedürfnisse der Zielgruppen zu verstehen und das Marketing effektiv auszurichten.
Schlüsselwörter
Kulturmarketing, Marketing-Mix, Schleswig-Holstein Musik Festival, Marktforschung, Besucheranalyse, Wettbewerbsvorteile, Zielgruppenorientierung, kulturelle Dienstleistung, Produktpolitik, Preispolitik, Distributionspolitik, Kommunikationspolitik, Servicepolitik.
Häufig gestellte Fragen zum Dokument "Kulturmarketing am Beispiel des Schleswig-Holstein Musik Festivals"
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit untersucht das Kulturmarketing anhand des Schleswig-Holstein Musik Festivals (SHMF). Sie definiert den Begriff „Kulturmarketing“, analysiert dessen Anwendung im Kulturbereich und beleuchtet Herausforderungen und Chancen. Der Fokus liegt auf der Analyse und Bewertung des Marketingkonzepts des SHMF.
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit behandelt folgende Themen: Definition und Abgrenzung von Kulturmarketing, der Marketing-Mix im Kulturbereich, das SHMF als Fallbeispiel, die Analyse des Marketingkonzepts des SHMF (inklusive Produkt-, Preis-, Distributions-, Kommunikations- und Servicepolitik), sowie die Bedeutung von Marktforschung und Besucheranalyse.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit ist in Kapitel unterteilt, beginnend mit einer Einleitung, die die Diskussion um Kulturmarketing einleitet. Es folgt ein Kapitel zur Definition von Kulturmarketing, gefolgt von einem Kapitel zur Beschreibung des SHMF selbst. Ein zentrales Kapitel analysiert detailliert das Marketingkonzept des SHMF. Ein weiteres Kapitel widmet sich der Marktforschung und Besucheranalyse. Die Arbeit schließt mit einer Zusammenfassung.
Was wird unter „Kulturmarketing“ verstanden?
Die Arbeit liefert eine fundierte Definition von Kulturmarketing, die von der traditionellen Betriebswirtschaftslehre abgeleitet, aber an den spezifischen Kontext der Kulturarbeit angepasst ist. Es betont den Austausch von Leistungen und Werten und die Bedeutung der Positionierung im Wettbewerb. Zielgruppenorientierung und Marktforschung sind zentrale Aspekte.
Wie wird das Marketingkonzept des SHMF analysiert?
Das Marketingkonzept des SHMF wird anhand des Marketing-Mix analysiert, welcher in die Bereiche Produktpolitik, Preispolitik, Distributionspolitik, Kommunikationspolitik und Servicepolitik unterteilt ist. Die Arbeit zeigt auf, wie das SHMF diese Instrumente einsetzt, um seine Ziele zu erreichen und sich im Wettbewerb zu positionieren.
Welche Rolle spielen Marktforschung und Besucheranalyse?
Marktforschung und Besucheranalysen werden als essentiell für das erfolgreiche Marketing des SHMF dargestellt. Die Arbeit erläutert, wie diese Instrumente eingesetzt werden, um die Bedürfnisse der Zielgruppen zu verstehen und das Marketing effektiv auszurichten.
Welche Schlüsselwörter charakterisieren die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Kulturmarketing, Marketing-Mix, Schleswig-Holstein Musik Festival, Marktforschung, Besucheranalyse, Wettbewerbsvorteile, Zielgruppenorientierung, kulturelle Dienstleistung, Produktpolitik, Preispolitik, Distributionspolitik, Kommunikationspolitik, Servicepolitik.
Welche Zielsetzung verfolgt die Arbeit?
Die Arbeit zielt darauf ab, den Begriff Kulturmarketing zu definieren, seine Anwendung im Kulturbereich zu beleuchten und die Herausforderungen und Chancen aufzuzeigen. Die Analyse des Marketingkonzepts des SHMF dient dazu, die aufgeworfenen Fragen zu beantworten und einen umfassenden Einblick in die Marketingstrategie eines großen Kulturveranstalters zu geben.
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- Katrin Höppner (Author), 2003, Kulturmarketing im Bereich des Musikfestivals am Beispiel des Schleswig-Holstein Musik Festivals, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/32640