Als Caesar nach Gallien ging (58 J.), stand in der jenseitigen Provinz nur eine Legion. Caesar holte sogleich drei Legionen in Oberitalien und hob in der Folgezeit noch weitere Truppen aus , so dass er schließlich 10 Legionen besaß. Die Legionen bestanden aus je 6000 Mann, doch lag der Bestand oft unter 3500 Soldaten. Eine Legion hatte 10 selbstständige Kohorten, eine Kohorte 3 Manipel, ein Manipel 2 Zenturien (ordines). Ihre Einteilung in 60 Zenturien entsprechend hatte eine Legion 60 Zenturionen. Caesar unterschied höhere und niedere Zenturionen. Den oberen Rang bekleideten die 6 Zenturionen der ersten Kohorte (Zenturionen der ersten Zenturien). Unter ihnen war der erste derjenige, der den ersten Manipel führte. Die Zenturionen rekrutierten sich aus den Legionären; der Rang des ersten Zenturions war der höchste, den der Legionär erreichen konnte. Auf den Zenturionen beruhte die Disziplin des römischen Heeres. Die Kohorte war die Trägereinheit des Gefechtes, die den Angriff energisch vortrug, gesichert durch eine starke Reserve. Im Kampf stellte sich die Truppe in Schlachtreihe auf. Vier Kohorten jeder Legion bildeten das erste Glied, drei das zweite, drei das dritte. Auf ein Signal begann der Anmarsch, zuerst im Schritt, dann im Lauf, aber in Reihe und Glied. Zuerst schleuderten die Soldaten den Wurfspeer und zogen dann beim Zusammenstoss mit dem Feind das Schwert. Die Soldaten der Legionen waren schwerbewaffnete römische Bürger, die zwischen 17 und 46 Jahren dienstpflichtig waren, und zwar für 18 Jahre Dienstzeit. Zum Legionsverband gehörten auch Hilfstruppen (Auxilia), bestehend aus Fußtruppen, die in den Provinzen aus Nichtrömern ausgehoben oder von befreundeten Fürsten gestellt wurden. Verwendet wurden beim Caesar vor allem Bogenschützen von Kreta und Schleuderer von den Balearen. Zur Legion gehörten auch Freiwillige, das heißt entlassene Soldaten, die der Feldherr vor Kriegsbeginn aufbot. Die Kavallerie bestand aus angeheuerten Söldnern, die Nichtrömer waren (die meisten Reiter beim Caesar waren Germanen). Die Reitertruppen wurden in Schwadronen eingeteilt von je 30 Mann. Die Schwadronen wurden durch Reiterpräfekten (praefecti equitum) geführt, die eigentlich römische Ritter waren.
Inhaltsverzeichnis
- Organisation und Funktionsfähigkeit der römischen Legionen unter Caesarführung in Gallien
- Bestand und Struktur der römischen Legion
- Symbol und Feldzeichen der Armee
- Caesar und seine Offiziere
- Inhaltswesen und Funktionen der Offiziere beim Caesar
- Kriegsrat und Heeresversammlung
- Caesar und seine Soldaten - persönliche Beziehung Caesars zur seinen Armee
- Leistungsforderung an die Soldaten
- Meuterei in Vesontio (Bell. Gall. 1, 39-41; Dio 38,35-38,47) und Überwindung ernster Niederlagen
- Die Verbundenheit zwischen Feldherrn und Truppe
- Caesar und sein persönliches Beispiel für die Soldaten
- Die Rolle der Armee in der Caesars politischen Karriere
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit Caesars Führungsstil in Gallien und analysiert, wie er durch die Organisation und Disziplin seiner Armee sowohl militärische Erfolge erzielt als auch seine politische Karriere vorangetrieben hat. Dabei wird die Bedeutung der persönlichen Beziehung Caesars zu seinen Soldaten, die Rolle der Offiziere und die Bedeutung des Kriegsrates und der Heeresversammlung untersucht.
- Organisation und Funktionsfähigkeit der römischen Legionen unter Caesarführung in Gallien
- Die Bedeutung der Offiziere für Caesars Feldzüge
- Die Beziehung zwischen Caesar und seinen Soldaten
- Die Rolle der Armee in Caesars politischer Karriere
- Die Bedeutung des Kriegsrates und der Heeresversammlung
Zusammenfassung der Kapitel
Der erste Abschnitt der Arbeit analysiert die Organisation und Funktionsfähigkeit der römischen Legionen unter Caesarführung in Gallien. Dabei wird die Struktur der Legion, die Aufgaben der verschiedenen Truppenteile und das System der Offiziere beschrieben. Der zweite Abschnitt befasst sich mit Caesar und seinen Offizieren, wobei die Aufgaben der Legaten und Kriegstribunen im Detail erläutert werden. Der dritte Abschnitt befasst sich mit der persönlichen Beziehung zwischen Caesar und seinen Soldaten, einschließlich der Leistungsforderungen an die Soldaten, der Meuterei in Vesontio und der Verbundenheit zwischen Feldherrn und Truppe.
Schlüsselwörter
Römische Legion, Caesar, Gallien, Feldherr, Offiziere, Legaten, Kriegstribunen, Heeresversammlung, Kriegsrat, Soldaten, Meuterei, Disziplin, politische Karriere.
- Quote paper
- Vassil Loukarsky (Author), 2002, Caesars Menschenführung in Gallien, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/32561