Ein Wort zuvor...
Als am 7. November 1519 erstmals das Schiff der spanischen Eroberer, geführt von Hernán Cortés, an der 1325 n. Chr. gegründeten aztekischen Hauptstadt Tenochtitlán anlegte, überkam die Konquistadoren sprachloses Erstaunen. Erstaunen darüber, was sich vor ihren Augen darbot: imposante Städte, Tempel und Paläste- steinerne Zeugen einer 3000-jährig währenden kulturellen Entwicklung. Diese Entwicklung hatte sich, begonnen bei den Olmeken, weitergeführt von den Zapoteken, Maya und Tolteken, völlig isoliert aufgebaut.
Tragischer Höhepunkt der Ereignisse: Die Eroberer sollten später, trotz ihrer anfänglichen Bewunderung, die Region durch Kriege und Epidemien zerstören.
Doch wie jede Kultur ging glücklicherweise auch die altmexikanische Kultur nicht spurlos unter. Zahlreiche Funde und Zeugnisse berichten noch heute der Nachwelt von der aztekischen Vergangenheit und stellen ein stummes Mahnmal für die Geschichte dar. Und dabei wird ganz deutlich: diese bis vor knapp vier Jahrhunderten bestehende Kultur besaß eine völlig unterschiedliche Einstellung und Auffassung zur Welt und zur Rolle des Menschen, als wir sie haben. Allein dadurch erregt diese Epoche Neugier der Menschen, Fremdes löst zweifelsohne Faszination aus. Doch erweist es sich als außerordentlich schwierig, Verständnis zu erwecken für ein Thema, das fester Bestandteil dieser Kulturen war und welches für unsere Begriffe oft nicht nachvollziehbar ist: der Totenkult, dem die Völker Mesoamerikas, hauptsächlich die Maya und Azteken nachgingen, ist einer dieser Streitpunkte. Da der Tod in unserer Gesellschaft gerne verschwiegen und tabuisiert wird, liegt es auf der Hand, daß wir Probleme haben, uns dieses Kultes anzunehmen und ihn als Bestandteil der dortigen Religion zu akzeptieren.
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Inhaltsverzeichnis
- Vorwort
- Die Mythologie in der aztekischen Religion
- Die Menschenopfer bei den Azteken
- Blut für die Götter
- Die Welt der Maya und ihre Opferrituale
- Die Seelenreise nach dem Tod
- Día de los muertos
- Abschließende Gedanken
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit befasst sich mit dem Totenkult der Azteken und Maya in Mesoamerika und analysiert dessen Bedeutung im Kontext der jeweiligen Religionen. Die Arbeit untersucht die rituellen Praktiken, die Mythologie und die Vorstellung vom Tod in diesen Kulturen.
- Die Bedeutung des Totenkultes für die aztekische und mayaische Religion
- Die Rolle der Opferrituale im Totenkult
- Die Vorstellung vom Tod und der Seelenreise in der aztekischen und mayaischen Mythologie
- Der Einfluss des Totenkultes auf das tägliche Leben
- Die Rezeption des Totenkultes in der heutigen Zeit
Zusammenfassung der Kapitel
- Vorwort: Das Vorwort bietet eine Einleitung zum Thema Totenkult und beschreibt den historischen Kontext der aztekischen und mayaischen Kulturen.
- Die Mythologie in der aztekischen Religion: Dieses Kapitel behandelt die aztekische Mythologie und die Rolle der Götter im Totenkult, insbesondere die Bedeutung des Schöpfungsmythos und die Verbindung von Opferritualen mit der Fruchtbarkeit der Erde.
- Die Menschenopfer bei den Azteken: Dieses Kapitel analysiert die Praxis der Menschenopfer bei den Azteken, ihre Bedeutung und ihre rituelle Ausführung.
- Blut für die Götter: Dieser Abschnitt untersucht den Zusammenhang zwischen Blut und Opferritualen in der aztekischen Religion, wobei die Verbindung zu Fruchtbarkeit und kosmischer Ordnung im Vordergrund steht.
- Die Welt der Maya und ihre Opferrituale: Dieses Kapitel behandelt die Maya-Kultur und ihren Totenkult, einschließlich der Bedeutung von Opferritualen und der Vorstellung vom Jenseits.
- Die Seelenreise nach dem Tod: Dieses Kapitel beschreibt die aztekische und mayaische Vorstellung vom Tod und der Seelenreise in das Jenseits.
- Día de los muertos: Dieser Abschnitt behandelt das heutige Fest des Día de los Muertos, das seinen Ursprung im aztekischen Totenkult hat und dessen Traditionen und Bedeutung im heutigen Mexiko.
Schlüsselwörter
Totenkult, Azteken, Maya, Mesoamerika, Opferrituale, Mythologie, Religion, Tod, Jenseits, Día de los muertos, Götter, Schöpfung, Fruchtbarkeit, Seelenreise, Kultur, Geschichte.
- Quote paper
- Katja Völkel (Author), 2000, Blut für die Götter - Der Totenkult in Mexiko, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/3254