Bereits vor der Einschulung hat ein Kind schon grundlegende und nützliche Erfahrungen mit Sprache und Schrift gemacht. Es kann Zeichen oder Logos einem Sinn zuordnen, zum Beispiel das McDonalds – Logo dem Schnellimbiss. Mit großer Wahrscheinlichkeit hat es auch schon Buchstaben abgemalt, um damit seinen Namen zu schreiben. Auch in Lesebüchern fahren Kinder gerne mit dem Finger die Buchstaben nach, um so zu tun, als würden sie die Geschichte selber lesen. Dabei schauen sie sich jedoch nur die Bilder an oder erzählen die Geschichte aus dem Gedächtnis nach.
Warum wollen Kinder lesen und schreiben lernen? Worin liegt die Motivation und wie lassen sich Kinder zum Schreiben motivieren? Was hält den Vorgang des Rechtschreiblernens in Gang, und gibt es Modelle, um diesen Prozess zu beschreiben? Diese Fragen werden in in der vorliegenden Arbeit thematisiert. Außerdem werden in diesem Kontext Möglichkeiten für den Einsatz von Computern im Grundschulunterricht aufgeführt.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung
- 2 Der Prozess des Spracherwerbs
- 3 Warum Kinder schreiben lernen wollen
- 4 Die Beziehung zwischen Lautung und Buchstaben
- 5 Kognitive Schemata und Strukturen
- 5.1 Die kognitive Entwicklung nach Piaget
- 5.2 Der Wahrnehmungszyklus nach Neisser
- 5.3 Kognitive Schemata beim Rechtschreiblernen
- 6 Stufenmodelle des Rechtschreiberwerbs
- 6.1 Das Stufenmodell nach Uta Frith
- 6.2 Das Stufenmodell nach Scheerer-Neumann
- 7 Bewertung von Frieds Stufenmodell
- 8 Lernbedingungen für den Unterricht
- 9 Schreibanlässe
- 10 Schreibmotivation durch den Computer
- 11 Mit dem Computer schreiben
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Motivation von Kindern beim Rechtschreiberwerb. Sie beleuchtet den Prozess des Spracherwerbs als Grundlage für das Schreibenlernen und analysiert verschiedene Faktoren, die die Schreibmotivation beeinflussen. Der Einsatz von Computern im Unterricht wird ebenfalls betrachtet.
- Der Prozess des Spracherwerbs und seine Bedeutung für das Schreibenlernen
- Faktoren, die die Schreibmotivation von Kindern beeinflussen
- Stufenmodelle des Rechtschreiberwerbs und deren Bewertung
- Geeignete Lernbedingungen im Unterricht
- Der Einsatz von Computern zur Förderung der Schreibmotivation
Zusammenfassung der Kapitel
1 Einleitung: Die Einleitung führt in das Thema Rechtschreiberwerb und Schreibmotivation bei Kindern ein. Sie stellt die zentralen Forschungsfragen vor und umreißt den Aufbau der Arbeit. Es wird deutlich gemacht, dass bereits vor der Schule erste Erfahrungen mit Schriftlichkeit gemacht werden, jedoch das eigentliche Verständnis der Zuordnung von Phonemen zu Graphemen erst in der Schule stattfindet. Die Arbeit soll die Motivation hinter dem Schreibenlernen beleuchten und mögliche Modelle zur Beschreibung dieses Prozesses untersuchen, sowie den Einsatz von Computern im Unterricht erörtern.
2 Der Prozess des Spracherwerbs: Dieses Kapitel beschreibt detailliert den Spracherwerbsprozess, beginnend im Mutterleib bis zum Alter von fünf Jahren. Es werden die verschiedenen Phasen der Sprachentwicklung, von der frühen Lautäußerung bis zur Bildung komplexer Sätze, erläutert. Die Bedeutung des Hörens, des Imitierens und der Interaktion mit Bezugspersonen wird hervorgehoben. Der Prozess wird als kontinuierlich und individuell unterschiedlich dargestellt, wobei das Hören und die Reaktion auf Laute als entscheidende Faktoren genannt werden. Die Entwicklung von der Einwortsatz-Phase zur Fähigkeit, grammatisch korrekte Sätze zu bilden, wird nachvollziehbar beschrieben und die Rolle der Bezugspersonen als Vorbilder und Unterstützer unterstrichen.
3 Warum Kinder schreiben lernen wollen: Dieses Kapitel untersucht die Motivation von Kindern, schreiben zu lernen. Anhand von Beispielen wie dem Abschreiben von Verpackungstexten (Sabine) und dem spielerischen Umgang mit Buchstaben (Jessie) werden unterschiedliche Funktionen von Schriftlichkeit für Kinder verdeutlicht. Es geht nicht nur um die reine Aneignung von Informationen, sondern auch um die soziale Interaktion und die Freude am Ausprobieren und Gestalten. Die Beispiele illustrieren, wie Kinder bereits vor dem formalen Unterricht ein intuitives Verständnis von Schrift und deren Funktionen entwickeln, wobei die Motivation durch Nachahmung und die Aussicht auf Interaktion mit Erwachsenen entsteht.
Schlüsselwörter
Rechtschreiberwerb, Schreibmotivation, Spracherwerb, Kognitive Entwicklung, Stufenmodelle, Lernbedingungen, Computer im Unterricht, Phonem, Graphem.
Häufig gestellte Fragen zum Dokument: Rechtschreiberwerb und Schreibmotivation bei Kindern
Was ist der Hauptfokus dieses Dokuments?
Das Dokument untersucht die Motivation von Kindern beim Rechtschreiberwerb. Es beleuchtet den Prozess des Spracherwerbs als Grundlage für das Schreibenlernen und analysiert verschiedene Faktoren, die die Schreibmotivation beeinflussen. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf dem Einsatz von Computern im Unterricht.
Welche Themen werden im Dokument behandelt?
Das Dokument behandelt den Prozess des Spracherwerbs, die Motivation von Kindern beim Schreibenlernen, Stufenmodelle des Rechtschreiberwerbs (u.a. nach Frith und Scheerer-Neumann), geeignete Lernbedingungen im Unterricht und den Einsatz von Computern zur Förderung der Schreibmotivation. Es werden kognitive Entwicklungsaspekte (Piaget, Neisser) und die Beziehung zwischen Lautung und Buchstaben (Phoneme und Grapheme) betrachtet.
Welche Kapitel umfasst das Dokument und worum geht es in ihnen?
Das Dokument beinhaltet Kapitel zur Einleitung, dem Prozess des Spracherwerbs, den Gründen, warum Kinder schreiben lernen wollen, der Beziehung zwischen Lautung und Buchstaben, kognitiven Schemata und Strukturen, Stufenmodellen des Rechtschreiberwerbs, einer Bewertung eines Stufenmodells, Lernbedingungen im Unterricht, Schreibanlässen, Schreibmotivation durch den Computer und dem Schreiben mit dem Computer.
Welche Stufenmodelle des Rechtschreiberwerbs werden behandelt?
Das Dokument behandelt die Stufenmodelle des Rechtschreiberwerbs nach Uta Frith und Scheerer-Neumann. Es wird eine Bewertung eines (nicht näher spezifizierten) Stufenmodells vorgenommen.
Welche Rolle spielt die kognitive Entwicklung im Rechtschreiberwerb?
Die kognitive Entwicklung spielt eine zentrale Rolle. Das Dokument bezieht sich auf die Theorien von Piaget und Neisser, um die kognitiven Schemata und Strukturen beim Rechtschreiblernen zu erklären.
Wie wird der Einfluss des Computers auf die Schreibmotivation betrachtet?
Das Dokument untersucht den Einsatz von Computern im Unterricht und deren möglichen positiven Einfluss auf die Schreibmotivation der Kinder.
Welche Schlüsselwörter beschreiben den Inhalt des Dokuments?
Schlüsselwörter sind: Rechtschreiberwerb, Schreibmotivation, Spracherwerb, Kognitive Entwicklung, Stufenmodelle, Lernbedingungen, Computer im Unterricht, Phonem, Graphem.
Gibt es Beispiele, die die Motivation von Kindern beim Schreibenlernen veranschaulichen?
Ja, das Dokument nennt Beispiele wie das Abschreiben von Verpackungstexten (Sabine) und den spielerischen Umgang mit Buchstaben (Jessie), um die verschiedenen Funktionen von Schriftlichkeit für Kinder zu veranschaulichen.
Wie wird der Spracherwerbsprozess beschrieben?
Der Spracherwerbsprozess wird detailliert beschrieben, beginnend im Mutterleib bis zum Alter von fünf Jahren. Es werden die verschiedenen Phasen der Sprachentwicklung, die Bedeutung des Hörens, des Imitierens und der Interaktion mit Bezugspersonen hervorgehoben. Der Prozess wird als kontinuierlich und individuell unterschiedlich dargestellt.
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- Birte Glass (Author), 2004, Rechtschreiberwerb - Kinder zum Schreiben motivieren, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/32457