In den letzten Jahrzehnten wurde in der Gesellschaft immer mehr diskutiert, welche Form der Erziehung für Kinder die richtige sei. Vor allem die sich immer weiter vermehrenden Ratgeber führen bei Eltern und Erziehern zu einer Verunsicherung in Bezug auf den richtigen Umgang mit Kindern. Die Medien machen durch eben diese Aussagen und Hinweise permanent darauf aufmerksam, wie wichtig die richtige Erziehung ist und liefern angebliche Richtlinien für eine gelingende Erziehung der neuen Generation.
Ein Verbreiten von Katastrophenszenarien, dass Kinder heutzutage kein Benehmen mehr hätten und schlecht erzogen seien, führt in der Gesellschaft zu einem Anstieg des Problembewusstseins und zu einer zunehmenden Unsicherheit in Bezug auf das eigene Verhalten gegenüber Kindern. Dadurch, dass das Thema der Erziehung zunehmend in die Öffentlichkeit rückt und Erziehung keine Privatsache mehr ist, steigt auch der Druck einer Perfektionierung im Hinblick auf die Erziehung des eigenen Kindes.
Besonders der Aspekt, dass Kinder und Jugendliche heutzutage keinen Anstand mehr hätten und gegenüber ihren Mitmenschen zunehmend respektlos auftreten, scheint in der öffentlichen Diskussion ein Thema zu sein. Durch eine Umfrage von der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft stellte sich heraus, dass 85 Prozent der Befragten der Meinung waren, dass mehr Disziplin den Schülern gut täte. Ebenfalls waren 72 Prozent waren der Auffassung, dass nicht Lehrer dafür zuständig sind, Erziehung nachzuholen, sondern dieses einzig und allein Aufgabe der Eltern sei.
Die Frage nach dem Autoritätsverlust der Eltern gegenüber ihren Kindern rückt hierbei zunehmend in den Fokus, sowie die Frage, ob eine Rückkehr zu einer autoritären Erziehung der richtige Weg wäre, um dem vermeintlichen Erziehungsnotstand entgegenzutreten.
Um untersuchen zu können, ob eine autoritäre Erziehung zu dem Erfolg führt, den sich die Gesellschaft erhofft, muss zunächst einmal das Ziel von Erziehung deutlich werden. In einer weiteren Umfrage des Statistik-Portals Statista wurde die Frage nach den Erziehungszielen gestellt, wobei mit 88 Prozent „Höflichkeit und gutes Benehmen“ die Liste anführen. Weiterhin scheint es wichtig zu sein, dass Kinder und Jugendliche ihre Arbeit gewissenhaft erledigen und sich bilden, aber auch die Hilfsbereitschaft und Toleranz gegenüber Mitmenschen führen die Statistik in diesem Falle an. Doch inwieweit lassen sich eine autoritäre Erziehung und der Erwerb von sozialen Kompetenzen vereinen?
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Hauptteil
- 2.1 Zum Gegenstand der autoritären Erziehung
- 2.2 Das Modell der Moralentwicklung nach Lawrence Kohlberg
- 2.2.1 Kriterien der moralischen Entwicklung
- 2.2.2 Die Bedeutung der Eltern bei der Gewissensbildung
- 2.3 Auswertung
- 3. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht den Einfluss autoritärer Erziehung auf die Moralentwicklung von Heranwachsenden. Sie analysiert, ob eine autoritäre Erziehungsmethode zu einer erfolgreichen sozialen Integration führt und welche Auswirkungen sie auf den Erwerb sozialer Kompetenzen hat. Die Arbeit stützt sich dabei auf das Modell der Moralentwicklung nach Lawrence Kohlberg.
- Autoritäre Erziehung und ihre Definition
- Lawrence Kohlbergs Modell der Moralentwicklung
- Zusammenhang zwischen autoritärer Erziehung und Moralentwicklung
- Auswirkungen autoritärer Erziehung auf soziale Kompetenzen
- Soziale Integration und die Rolle der Moral
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung beleuchtet die gesellschaftliche Unsicherheit bezüglich der "richtigen" Erziehung, verstärkt durch Medienberichte über Erziehungsdefizite bei Kindern und Jugendlichen. Sie führt die wachsende öffentliche Debatte über Autoritätsverlust der Eltern und die Frage nach der Effektivität autoritärer Erziehungsmethoden ein. Die Arbeit stellt die Frage nach dem Zusammenhang zwischen autoritärer Erziehung und der Erreichung gesellschaftlich erwünschter Erziehungsziele, insbesondere der Vermittlung sozialer Kompetenzen, in den Mittelpunkt.
2. Hauptteil: Der Hauptteil beginnt mit einer Definition autoritärer Erziehung, die durch Gehorsam, Disziplin und Unterwerfung gegenüber dem Erziehenden charakterisiert wird. Es wird die klassische Form der autoritären Erziehung beschrieben, die oft mit Machtmissbrauch und Unterdrückung der kindlichen Persönlichkeitsentwicklung einhergeht. Anschließend wird das Modell der Moralentwicklung nach Lawrence Kohlberg vorgestellt, um zu analysieren, ob autoritäre Erziehung eine höhere Stufe der Moralentwicklung fördern kann. Die Arbeit diskutiert die Bedeutung der Eltern bei der Gewissensbildung im Kontext von autoritärer Erziehung und untersucht kritisch die möglichen Folgen dieser Erziehungsform für die Entwicklung sozialer Kompetenzen und die Integration in die Gesellschaft. Die Auswertung analysiert die im Kapitel dargestellten Aspekte und ihre gegenseitigen Beziehungen.
Schlüsselwörter
Autoritäre Erziehung, Moralentwicklung, Lawrence Kohlberg, soziale Kompetenzen, soziale Integration, Disziplin, Gehorsam, Gewissensbildung, Elternrolle, Gesellschaft.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu: Einfluss autoritärer Erziehung auf die Moralentwicklung
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit untersucht den Einfluss autoritärer Erziehung auf die Moralentwicklung von Heranwachsenden. Sie analysiert, ob eine autoritäre Erziehungsmethode zu einer erfolgreichen sozialen Integration führt und welche Auswirkungen sie auf den Erwerb sozialer Kompetenzen hat. Die Arbeit stützt sich dabei auf das Modell der Moralentwicklung nach Lawrence Kohlberg.
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit behandelt folgende Themen: Autoritäre Erziehung und ihre Definition, Lawrence Kohlbergs Modell der Moralentwicklung, den Zusammenhang zwischen autoritärer Erziehung und Moralentwicklung, die Auswirkungen autoritärer Erziehung auf soziale Kompetenzen und die soziale Integration und die Rolle der Moral.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit gliedert sich in eine Einleitung, einen Hauptteil und ein Fazit. Der Hauptteil beinhaltet eine Definition autoritärer Erziehung, eine Darstellung des Kohlberg-Modells, eine Analyse des Zusammenhangs zwischen autoritärer Erziehung und Moralentwicklung sowie eine Auswertung der Ergebnisse. Die Einleitung beleuchtet die gesellschaftliche Debatte um Erziehung und den Autoritätsverlust der Eltern. Das Fazit fasst die Ergebnisse zusammen.
Was ist unter autoritärer Erziehung zu verstehen?
Autoritäre Erziehung wird in der Arbeit als Erziehungsmethode definiert, die durch Gehorsam, Disziplin und Unterwerfung gegenüber dem Erziehenden charakterisiert ist. Oft geht sie mit Machtmissbrauch und Unterdrückung der kindlichen Persönlichkeitsentwicklung einher.
Welche Rolle spielt das Kohlberg-Modell?
Das Modell der Moralentwicklung nach Lawrence Kohlberg dient als analytisches Werkzeug, um zu untersuchen, ob autoritäre Erziehung eine höhere Stufe der Moralentwicklung fördern kann. Es wird analysiert, ob und wie autoritäre Erziehung die Kriterien der moralischen Entwicklung beeinflusst.
Welche Bedeutung haben die Eltern bei der Gewissensbildung?
Die Arbeit untersucht die Bedeutung der Eltern bei der Gewissensbildung im Kontext autoritärer Erziehung und deren mögliche Folgen für die Entwicklung sozialer Kompetenzen und die soziale Integration.
Welche Schlussfolgerungen werden gezogen?
Das Fazit fasst die Ergebnisse der Analyse zusammen und bewertet den Einfluss autoritärer Erziehung auf die Moralentwicklung, soziale Kompetenzen und die soziale Integration von Heranwachsenden. Die Auswertung im Hauptteil analysiert die dargestellten Aspekte und deren gegenseitige Beziehungen.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Autoritäre Erziehung, Moralentwicklung, Lawrence Kohlberg, soziale Kompetenzen, soziale Integration, Disziplin, Gehorsam, Gewissensbildung, Elternrolle, Gesellschaft.
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- Sarina Gebhardt (Author), 2015, Die Moralentwicklung in der Erziehung. Autoritäre Erziehung als Instrument der Sozialentwicklung von Heranwachsenden?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/323708