Das Ziel dieser Arbeit besteht darin, die Möglichkeiten und Grenzen eines Gesundheitscontrollings in Unternehmen der ambulanten Pflege zu skizzieren, indem mögliche Instrumente zur Gesundheitsförderung dargestellt und auf ihre Praktikabilität hin untersucht werden.
Der demografischen Wandel, der zunehmende Professionalisierungsbedarf aufgrund der zunehmenden Reglementierung und der damit einhergehende Dokumentationsaufwand erhöhen die Anforderungen und Belastungen im Bereich der ambulanten Pflege. Es bleibt immer weniger Zeit für die Kernaufgabe „Pflege“. Es gibt immer mehr Pflegebedürftige und immer weniger Pflegekräfte, die aufgrund ihres Alters und ihrer Konstitution aktiv in der Pflege arbeiten können. Dieser Wandel betrifft nicht nur die betrieblichen Funktionen eines ambulanten Pflegedienstes, sondern vor allem die Pflegekräfte im Besonderen, da diese überdurchschnittlich stark und häufig gesundheitlichen Belastungen ausgesetzt sind.
Der zukünftige Bedarf an qualifizierten Pflegekräften kann daher nur mit gesunden und motivierten Mitarbeitern erreicht werden. Das betriebliche Gesundheitsmanagement versucht dieser Herausforderungen Herr zu werden und konzentriert sich dabei auf die Reduzierung von Belastungen, die Erhöhung der Arbeitszufriedenheit und die Verringerung von Fluktuationen. Dennoch besteht in Hinsicht auf Theorie wie auch Praxis ein hoher Nachholbedarf im Bereich des Gesundheitsmanagements, der Unwissenheit, Fokussierung auf andere Themenbereiche (Stichwort: Betriebsblindheit) oder dem Mangel an Ressourcen geschuldet ist. Zwar gibt es Vorreiter in diesem Bereich, aber gerade das Gesundheitsmanagement muss sich paradoxerweise im Bereich der ambulanten Pflege etablieren, indem es sich als Werttreiber in den Köpfen der Akteure „beweist“. Diese Rolle kann das Gesundheitscontrolling als integratives Konzept im Rahmen eines Qualitätsmanagementkonzeptes übernehmen. Das Gesundheitscontrolling steht damit in einem Spannungsfeld von internen und externen Einflussfaktoren und zugleich unter Rechtfertigungsdruck als Instrument für die interne Unternehmenssteuerung von Gesundheitsmaßnahmen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Problemstellung und Zielsetzung
- Vorgehensweise und Aufbau der Arbeit
- Grundlagen des betrieblichen Gesundheitsmanagements
- Definition „Gesundheit“, „Controlling“ und „Gesundheitsmanagement“
- Gesundheitsbeeinflussende Faktoren
- Bedingungsfaktoren der Gesundheit
- Wirkung der Arbeitsbedingungen auf die Gesundheit
- Präventiver Arbeitsschutz und Gesundheitsförderung
- Gesundheit als Einflussfaktor auf die Wertschöpfung
- Rolle des betrieblichen Gesundheitsmanagements
- Gesundheitsmanagement als Führungsinstrument
- Rechtliche Rahmenbedingungen des Arbeits-/Gesundheitsschutzes
- Zielsetzung eines Gesundheitscontrollings
- Zielsetzungen und Aufgaben
- Besonderheiten in der ambulanten Pflege
- Anforderungen an Controllinginstrumente und Bewertungskriterien
- Möglichkeiten und Grenzen eines Gesundheitscontrollings
- Möglichkeiten in der Ausgestaltung eines Gesundheitscontrollings
- Ausgestaltung eines betrieblichen Gesundheitsmanagements
- Kennzahlen zum Arbeits- und Gesundheitsschutz
- Balanced Scorecard im Gesundheitscontrolling
- EFQM-Kennzahlensystem
- Möglichkeiten und Grenzen eines Gesundheitscontrollings
- Optimierungspotenziale durch ein Gesundheitscontrolling
- Grenzen in der Anwendung eines Gesundheitscontrolling
- Möglichkeiten in der Ausgestaltung eines Gesundheitscontrollings
- Zusammenfassung und kritische Würdigung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit der Analyse der Möglichkeiten und Grenzen eines Gesundheitscontrollings in Unternehmen der ambulanten Pflege. Sie untersucht, wie Gesundheitscontrolling als integratives Konzept im Rahmen eines Qualitätsmanagementsystems eingesetzt werden kann, um die Herausforderungen des demografischen Wandels und der steigenden Belastungen im Pflegebereich zu bewältigen.
- Bedeutung des Gesundheitscontrollings für die ambulante Pflege
- Analyse von Instrumenten zur Gesundheitsförderung
- Bewertungskriterien für die Implementierung eines Gesundheitscontrollings
- Optimierungspotenziale und Grenzen des Gesundheitscontrollings
- Kritische Würdigung der Ergebnisse
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel 2 befasst sich mit den Grundlagen des betrieblichen Gesundheitsmanagements. Es werden grundlegende Begriffe wie „Gesundheit“, „Controlling“ und „Gesundheitsmanagement“ definiert und die gesundheitsbeeinflussenden Faktoren sowie die Zielsetzungen und Aufgaben des Gesundheitscontrollings im Rahmen eines betrieblichen Gesundheitsmanagements erläutert. Zudem werden die Besonderheiten ambulanter Pflegedienste skizziert und Anforderungen an entsprechende Controllinginstrumente erörtert.
Kapitel 3 diskutiert die Ausgestaltung eines Gesundheitscontrollings und stellt die Instrumente „Kennzahlen“, „Gesundheits-Balanced-Scorecard“ sowie „EFQM-Modell“ dar. Die Instrumente werden anhand von Bewertungskriterien analysiert und es wird auf allgemeine Optimierungs- und Risikopotenziale bei der Implementierung eines Gesundheitscontrollings eingegangen.
Schlüsselwörter
Gesundheitscontrolling, ambulante Pflege, betriebliches Gesundheitsmanagement, Gesundheitsförderung, Kennzahlen, Balanced Scorecard, EFQM-Modell, Optimierungspotenziale, Grenzen.
- Citar trabajo
- Tobias Werner (Autor), 2012, Möglichkeiten und Grenzen eines Gesundheitscontrollings in Unternehmen im Bereich der ambulanten Pflege, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/323528