Im September 2006 fand das Auftakttreffen zur ersten Phase der Deutschen Islamkonferenz (DIK) statt. Mit großer Euphorie wurde ihre Einrichtung begrüßt.
Dieser Essay behauptet, die Deutsche Islamkonferenz wurde initiiert, um die Terrorgefahr zu minimieren. Das Dialogforum wäre nur ein Vorwand, um sich einen besseren Überblick über das Handeln der Muslime zu verschaffen. Dementsprechend wäre der Sicherheitsaspekt der wahre Grund der ersten Phase der DIK und nicht das gegenseitige Kennenlernen und der gemeinsame Dialog.
Im September 2006 fand das Auftakttreffen zur ersten Phase der Deutschen Islamkonferenz (DIK) im Schloss Charlottenburg in Berlin statt. Mit einer großen Anfangseuphorie verkündete Dr. Wolfgang Schäuble, der damalige Bundesinnenminister und Initiator der DIK: „Ich hoffe, dass es mit der Deutschen Islamkonferenz gelingt, mehr Verständnis, Sympathie, Friedlichkeit, Toleranz und vor allen Dingen mehr Kommunikation und Vielfalt zu schaffen und damit zur Bereicherung in unserem Land beizutragen.“ Er betonte "Wir wollen einen ständigen Dialog […] um die Zukunft miteinander zu gestalten".
Ohne die Terroranschläge und die in Europa und Deutschland allgemein herrschende Angst vor den Muslimen, wäre es nicht zur DIK gekommen. Diese Hypokrisie im Verhalten des Deutschen Staates hat im Endeffekt dazu geführt, dass es zu keinem wahren und ehrlichen Dialog kam und die Konferenz ihr Ziel des freien Meinungsaustausches und einer ehrlichen Annäherung teilweise verfehlt hat.
Am Ende der ersten Phase der DIK bemerkte die Sozialwissenschaftlerin und Islamkritikerin Necla Kelek im Juni 2009: „Der Innenminister feierte auf dem Plenum der Deutschen Islamkonferenz einen Dialog, der nicht wirklich stattfand“ und sie schrieb in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (2009) die DIK wäre „erfolgreich gescheitert“. Im Folgenden wird erläutert, wieso der wahre Grund der DIK der Sicherheitsaspekt war und die DIK somit ihr Ziel teilweise verfehlt hat.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Anfänge der Deutschen Islamkonferenz (DIK)
- Die Zuwanderung nach Deutschland
- Die Ignoranz der Politik und die Entstehung der DIK
- Der Sicherheitsaspekt als Hauptgrund der DIK
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Dieser Essay untersucht die erste Phase der Deutschen Islamkonferenz (DIK) und argumentiert, dass deren wahre Motivation in Sicherheitsbedenken lag, anstatt in einem aufrichtigen Dialog. Die Analyse konzentriert sich auf die Rolle der Terrorgefahr als Katalysator für die Konferenz und deren Einfluss auf den Verlauf und die Ergebnisse der Gespräche.
- Die Entstehung der Deutschen Islamkonferenz (DIK) und ihre anfänglichen Ziele.
- Die Geschichte der muslimischen Zuwanderung nach Deutschland und deren politische Kontextualisierung.
- Die Rolle der Terrorgefahr als entscheidender Faktor für die Gründung der DIK.
- Analyse der Hypokrisie im Verhalten des deutschen Staates gegenüber der muslimischen Gemeinschaft.
- Die Bewertung des Erfolgs oder Misserfolgs der DIK in Bezug auf ihre erklärten Ziele.
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Der Essay untersucht die erste Phase der Deutschen Islamkonferenz (DIK) und argumentiert, dass der wahre Grund für ihre Gründung im Sicherheitsaspekt und der Minimierung der Terrorgefahr lag, nicht in einem ehrlichen Dialog. Die anfängliche Euphorie wurde durch eine latente Hypokrisie des Staates überschattet, was zu einem teilweise verfehlten Ziel der Konferenz führte.
Die Anfänge der Deutschen Islamkonferenz (DIK): Die DIK wurde 2006 mit dem Ziel eines Dialogs zwischen dem Staat und muslimischen Vertretern initiiert. Der Essay stellt jedoch die Frage nach der Aufrichtigkeit dieser Intention in den Kontext der damaligen Sicherheitsbedenken. Die Behauptung, der Sicherheitsaspekt sei der wahre Grund, wird im Folgenden untersucht.
Die Zuwanderung nach Deutschland: Dieses Kapitel beschreibt die Geschichte der Einwanderung nach Deutschland seit dem Zweiten Weltkrieg, beginnend mit den Gastarbeitern und der Entwicklung bis zur Zeit der DIK. Der Fokus liegt auf der unterschiedlichen Behandlung von Migrantengruppen und der Frage, warum die Muslime im Kontext der DIK einen Sonderstatus erhielten. Es wird der Gegensatz zu anderen Einwanderungsgruppen, wie den russisch-orthodoxen Christen, herausgestellt.
Die Ignoranz der Politik und die Entstehung der DIK: Dieser Abschnitt betont die jahrelange Ignoranz der Politik gegenüber Integrationsfragen von Migrantengruppen. Die DIK wird als Reaktion auf die Terrorgefahr und nicht als genuine Integrationspolitik dargestellt. Der Essay unterstreicht den selektiven Fokus auf die muslimische Gemeinschaft, im Gegensatz zu anderen Einwanderergruppen, und stellt die Frage nach der Fairness und Objektivität dieses Vorgehens.
Der Sicherheitsaspekt als Hauptgrund der DIK: Dieses Kapitel untersucht die globale Terrorbedrohung und deren Einfluss auf die deutsche Politik. Terroranschläge und mediale Berichterstattung werden als entscheidende Faktoren für die Gründung der DIK identifiziert. Der Essay argumentiert, dass die Angst vor dem Islam in der Gesellschaft und die Konnotation von Terror mit dem Islam die Entstehung der DIK maßgeblich beeinflusste.
Schlüsselwörter
Deutsche Islamkonferenz (DIK), Islam, Integration, Migration, Terrorismus, Sicherheitspolitik, Dialog, Hypokrisie, Muslime, Zuwanderung nach Deutschland, Angst vor dem Islam.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zum Essay: Die Deutsche Islamkonferenz (DIK) – Eine Analyse
Was ist das Thema des Essays?
Der Essay analysiert die erste Phase der Deutschen Islamkonferenz (DIK) und untersucht deren wahre Motivation. Er argumentiert, dass die Konferenz primär aus Sicherheitsbedenken und der Minimierung der Terrorgefahr initiiert wurde, anstatt aus einem aufrichtigen Bestreben nach Dialog.
Welche Aspekte werden im Essay behandelt?
Der Essay beleuchtet die Entstehung der DIK, die Geschichte der muslimischen Zuwanderung nach Deutschland, die Rolle der Terrorgefahr als Gründungsgrund, die politische Reaktion Deutschlands auf die muslimische Gemeinschaft, und schließlich die Bewertung des Erfolgs oder Misserfolgs der DIK im Hinblick auf ihre erklärten Ziele. Ein besonderes Augenmerk liegt auf der vermeintlichen Hypokrisie des Staates in diesem Kontext.
Welche Kapitel umfasst der Essay?
Der Essay gliedert sich in die Kapitel: Einleitung, Die Anfänge der Deutschen Islamkonferenz (DIK), Die Zuwanderung nach Deutschland, Die Ignoranz der Politik und die Entstehung der DIK, und Der Sicherheitsaspekt als Hauptgrund der DIK. Jedes Kapitel befasst sich mit einem spezifischen Aspekt der Entstehung und des Verlaufs der DIK.
Was ist die zentrale These des Essays?
Die zentrale These ist, dass die Sicherheitsbedenken und die Angst vor Terrorismus, gepaart mit einer allgemeinen Angst vor dem Islam, die Gründung der DIK maßgeblich beeinflussten und die eigentlichen Ziele des Dialogs und der Integration in den Hintergrund drängten. Die anfängliche Euphorie wurde durch eine latente Hypokrisie des Staates überschattet.
Welche Rolle spielt die Terrorgefahr im Essay?
Die Terrorgefahr wird als entscheidender Katalysator für die Gründung der DIK dargestellt. Der Essay argumentiert, dass die Angst vor Terrorismus und die mediale Darstellung des Islams in diesem Kontext die Entscheidung zur Gründung der Konferenz maßgeblich beeinflussten.
Wie wird die Zuwanderung nach Deutschland behandelt?
Der Essay beschreibt die Geschichte der Einwanderung nach Deutschland seit dem Zweiten Weltkrieg, mit Fokus auf die unterschiedliche Behandlung verschiedener Migrantengruppen und die Frage, warum Muslime im Kontext der DIK einen Sonderstatus erhielten. Es wird ein Vergleich zu anderen Einwanderergruppen, wie den russisch-orthodoxen Christen, gezogen.
Wie wird die Reaktion der Politik bewertet?
Der Essay kritisiert die jahrelange Ignoranz der Politik gegenüber Integrationsfragen von Migrantengruppen. Die DIK wird als Reaktion auf die Terrorgefahr und nicht als genuine Integrationspolitik dargestellt. Der selektive Fokus auf die muslimische Gemeinschaft wird als unfair und nicht objektiv betrachtet.
Welche Schlüsselwörter charakterisieren den Essay?
Schlüsselwörter sind: Deutsche Islamkonferenz (DIK), Islam, Integration, Migration, Terrorismus, Sicherheitspolitik, Dialog, Hypokrisie, Muslime, Zuwanderung nach Deutschland, Angst vor dem Islam.
Was ist das Fazit des Essays?
Das Fazit deutet auf ein teilweise verfehltes Ziel der DIK hin, welches durch die von Anfang an latente Hypokrisie des Staates überschattet wurde. Der eigentliche Grund für die Gründung der DIK lag demnach weniger im aufrichtigen Dialog als vielmehr in Sicherheitsbedenken.
- Quote paper
- Marius Bednarczyk (Author), 2016, Die Hypokrisie der ersten Phase der Deutschen Islamkonferenz. Warum die DIK von Anfang an zum Scheitern verurteilt war, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/323138