Die meisten Ausarbeitungen zum Thema Zeitarbeit behandeln vor allem die negativen Folgen für die Zeitarbeitnehmer und die Ausbeutungsgefahr dieser. Diese Arbeit wird nach einer kurzen Definition von Zeitarbeit und einer Darstellung der Entwicklung der Branche versuchen, die Vorteile und Nachteile aus Unternehmersicht sowie aus Arbeitnehmersicht gegenüberzustellen.
Es gibt kaum eine Form der Beschäftigungsform, die in den vergangenen 10 Jahren so kontrovers diskutiert wurde wie die Leiharbeit. Wenn man die Relevanz der Zeitarbeit am gesamten Arbeitsmarkt betrachtet, erkennt man nicht direkt, warum dies der Fall ist. Denn der Anteil der Zeitarbeitnehmer am gesamten Arbeitsmarkt ist gering und damit auch nicht Grundlage für die aufkommende Diskussion. Viel mehr sind es die eigentümlichen Beschaffenheiten der Zeitarbeit, die sie immer wieder in den Mittelpunkt arbeitspolitischer Diskussion stellt. Zudem verzeichnet die Branche starke Wachstumsraten, welche sie in Zukunft zu einem größeren Arbeitgeber machen und somit zu größerer Relevanz verhelfen könnte.
Inhalt
1. Einleitung
2. Definition von Leiharbeit
3. Entwicklung der Zeitarbeit
4. Die Bedeutung von Leiharbeit für Unternehmen
4.1 Vorteile
4.2 Nachteile
5. Zeitarbeit aus Arbeitnehmersicht
5.1 Vorteile
5.2 Nachteile
6. Fazit
Abbildungsverzeichnis
Abb. 1 „Entwicklung der Zeitarbeit“
Abb. 2 „Bedeutung von Zeitarbeit nach Tätigkeitsgruppen“
1. Einleitung
Es gibt kaum eine Form der Beschäftigungsform, die in den vergangenen 10 Jahren so kontrovers diskutiert wurde wie die Leiharbeit. Wenn man die Relevanz der Zeitarbeit am gesamten Arbeitsmarkt betrachtet, erkennt man nicht direkt, warum dies der Fall ist. Denn der Anteil der Zeitarbeitnehmer am gesamten Arbeitsmarkt ist gering und damit auch nicht Grundlage für die aufkommende Diskussion. Viel mehr sind es die eigentümlichen Beschaffenheiten der Zeitarbeit, die sie immer wieder in den Mittelpunkt arbeitspolitischer Diskussion stellt. Zudem verzeichnet die Branche starke Wachstumsraten, welche sie in Zukunft zu einem größeren Arbeitgeber machen und somit zu größerer Relevanz verhelfen könnte.
Die meisten Ausarbeitungen zum Thema Zeitarbeit behandeln vor allem die negativen Folgen für die Zeitarbeitnehmer und die Ausbeutungsgefahr dieser. Diese Arbeit wird nach einer kurzen Definition von Zeitarbeit und einer Darstellung der Entwicklung der Branche versuchen die Vorteile und Nachteile aus Unternehmersicht, sowie aus Arbeitnehmersicht gegenüberzustellen.
2. Definition von Leiharbeit
Leiharbeit bezeichnet ein Arbeitsverhältnis zwischen drei Parteien. Dabei handelt es sich um einen Verleiher (der Zeitarbeitsfirma) bei dem der Arbeitnehmer (der Leiharbeiter) angestellt ist und einer dritten Firma, welche die Arbeitskraft des Arbeitnehmers in Anspruch nimmt. Dabei stellt die Zeitarbeitsfirma die Arbeitskraft des Arbeitnehmers für andere Firmen zur Verfügung. Somit schließt das arbeitskraftausleihende Unternehmen einen meist befristeten Vertrag mit dem Verleiher (der Zeitarbeitsfirma), der wiederum einen Vertrag mit dem Arbeitnehmer eingeht. Der Arbeitnehmer erbringt seine Arbeitsleistung im Unternehmen, welches seine Arbeitskraft befristet ausgeliehen hat. Der Arbeitnehmer besitzt beim Zeitarbeitsunternehmen seine üblichen Arbeitnehmerrechte. Das arbeitskraftausleihende Unternehmen entlohnt die Zeitarbeitsfirma für die erbrachte Arbeitsleistung des Arbeitnehmers. Die Zeitarbeitsfirma wiederum zahlt nach Abzug der eigenen Kosten den Restbetrag an den Arbeitnehmer aus. Zwischen der Zeitarbeitsfirma und dem arbeitskraftausleihendem Unternehmen besteht ein Arbeitnehmerüberlassungsvertrag, in welchem diese Beschaffenheiten festgehalten sind (Glaubitz, 2009).
Arbeiter werden jedoch nicht nur von Zeitarbeitsfirmen verliehen, sondern in kleineren Unternehmen der gleichen Branche auch in sogenannten Arbeitsgemeinschaften. Zudem schufen größere Unternehmen in der Vergangenheit des Öfteren Tochterunternehmen und gliederten Teile der Belegschaft als Leiharbeiter aus (Brenke; Eichhorst, 2008, S.245).
3. Entwicklung der Zeitarbeit
Die Zeitarbeitsbranche ist eine der dynamischsten im Lande. Seit den siebziger Jahren ist die Zeitarbeitnehmerzahl stark angestiegen, was aufgrund stagnierender Zahlen in den achtziger Jahren bei um die 25.000 Zeitarbeitnehmer (siehe Abbildung 1) nicht erwartbar war. Von Mitte der achtziger Jahre bis zum Beginn der neunziger Jahre stiegen die Zahlen dann deutlich bis auf circa 130.000 an. Trotz dem wiedereingliedern der DDR konnten zwischen 1991 und 1993 keine positiven Wachstumsraten mehr verzeichnet werden und die Zahl der Zeitarbeitnehmer ging sogar leicht zurück. Erst ab Mitte der 80er Jahre wuchs die Zeitarbeit in einer ersten Wachstumsphase deutlich an. Diese Phase dauerte bis Anfang der 90er Jahre an. In diesem Zeitraum wuchs die Zahl der überlassenen Arbeitnehmer von 20.000 auf rund 130.000, was einer jährlichen Wachstumsrate von 26 Prozent entsprach. Obwohl Anfang der 90er Jahre die neuen Bundesländer als Markt hinzukamen, geriet das Wachstum der Zeitarbeit ins Stocken. In einer Phase von Mitte 1992 bis Herbst 1994 ging die Zahl der überlassenen Arbeitnehmer sogar zurück – in der Spitze um 14 Prozent. Danach kam es allerdings in einer zweiten, nunmehr gesamtdeutschen Wachstumsphase zu einer sieben Jahre andauernden Expansion, in deren Verlauf sich die Zahl der Zeitarbeitnehmer mehr als verdreifachte. Der jährliche Zuwachs erreichte 16 Prozent. Selbst die Arbeitsmarktkrise 1997 konnte das Wachstum nicht nennenswert beeinträchtigen. Ab September 2001 folgte ein erneuter Rückgang in einer Größenordnung von rund 9 Prozent, der bis in das Rezessionsjahr 2003 hineinreichte. Seitdem beschleunigte sich das Wachstum wieder. In den fünf Jahren Ende 2002 bis Ende 2007 konnte sich die Zahl der Zeitarbeitnehmer mehr als verdoppeln, das jährliche Wachstum erreichte 22 Prozent. Seit 2008 stagniert die Zahl der Zeitarbeitnehmer bei etwa 750.000 (Glaubitz, 2009).
Abb. 1: Entwicklung der Zeitarbeit
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Betrachtet man zusätzlich die Werte des IW-Zeitarbeitsindex, bei dem das Institut der deutschen Wirtschaft in Kooperation mit dem Bundesverband Zeitarbeit monatlich rund 1.400 Niederlassungen mit zusammen 165.000 Zeitarbeitnehmern über die Geschäftslage befragt, dann sieht man, dass das Wachstum Mitte deutlich nachlässt. Wenn man die Entwicklung des allgemeinen Arbeitsmarkt mit der Entwicklung der Zeitarbeit vergleicht, stellt man fest, dass das Wachstum der Zeitarbeitnehmeranzahl deutlich nachlässt beziehungsweise zum Erliegen kommt, während der normale Arbeitsmarkt weiter wächst. Jedoch muss man erkennen, dass Zeitarbeit deutlich schneller auf konjunkturelle Entwicklungen reagiert beziehungsweise reagieren kann. Zudem gibt es im normalen Arbeitsmarkt Bereiche, welche nicht von konjunkturellen Entwicklungen betroffen sind, wie zum Beispiel der öffentliche Sektor. Man kann vereinfacht sagen, dass der normale Arbeitsmarkt die Veränderung in der Konjunktur nach circa einem halben Jahr zu spüren bekommt, während der Zeitarbeitsmarkt direkt reagiert. Betrachtet man die konjunkturelle Entwicklung und vergleicht sie mit dem Wachstum des Zeitarbeitsmarkts, dann erkennt man, dass letzterer schneller wächst. Man könnte die Behauptung aufstellen, dass das Wachstum der Zeitarbeit mit der konjunkturellen Entwicklung zusammen hängt. Wächst das BIP um einen Prozentpunkt, dann wächst der Zeitarbeitsmarkt um das 7,7 fache und der normale Arbeitsmarkt um weniger als das einfache. Betrachtet man diese Entwicklung, dann wird deutlich, dass der Anteil der Zeitarbeitnehmer an allen Beschäftigten zunimmt. So stieg er von 0,5 %im Jahre 1992 auf 2,7% im Jahre 2008 (Brenke; Eichhorst, 2008, S. 245).
Abb. 2: Bedeutung von Zeitarbeit nach Tätigkeitsgruppen
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Quelle: Bundesagentur für Arbeit, Berechnungen des DIW Berlin
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