Die vorliegende Hausarbeit befasst sich mit "Lieutenant Gustl", einer Novelle Arthur Schnitzlers, die am 25. Dezember 1900 erschien und im Modernen Wien für große Aufregung bei den Rezipienten sorgte. Insbesondere das Militär hatte sich angegriffen und in seiner Ehre verletzt gefühlt. Die Forschung setzte sich vorwiegend mit dem soziopolitischen und zeitkritischen Gehalt der Novelle auseinander. Die Erzählung wurde als kritischer Zeuge des militärischen Ehrencodex, Mysogonie und Antijudaismus der k.u.k.-Monarchie und der Schattenseite der Wiener Moderne verstanden.
Schnitzler bezog nie eindeutig Stellung zu den Interpretationen seiner Rezipienten und doch schwingen in seinem Werk Nuancen, der von den Lesern empfundenen Kritik, mit. Die vorliegende Arbeit knüpft an die Frage, an inwieweit Schnitzlers Lieutenant Gustl als Reaktion auf soziopolitische Verhältnisse und Konventionen zu verstehen ist. Dabei soll aufgezeigt werden, in welcher Verbindung Schnitzler zum österreichischen Militär stand sowie geklärt werden, wie und warum er auf dessen Anschuldigungen in einer so bestimmten Weise reagierte.
Zudem soll die Frage beantwortet werden, ob und inwiefern der Protagonist Gustl als Spiegel des Offiziers gelten kann. Schließlich soll erläutert werden, ob ein Meinungsbild Schnitzlers in seiner Erzählung betreffend drei zeitgenössischer Konventionen auszumachen ist. Der Fokus liegt dabei auf dem konventionellen Umgang mit der menschlichen Psyche, dem Duellwesen und dem kontroversen Ehrbegriff.
Inhaltsverzeichnis
- Hinführung
- Arthur Schnitlzer und das Militär
- Schnitzler und die Rolle des Militärs in der Wiener Moderne
- Der Konflikt mit dem österreichischen Militär
- Leutnant Gustl, ein Spiegel des Offiziers?
- Das Wesen des Protagonisten
- Der Konflikt des Protagonisten
- Drei zeittypische Konventionen in Schnitzlers Werk
- Die menschliche Psyche
- Die Duellpraxis
- Der Ehrbegriff
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit analysiert Arthur Schnitzlers Novelle "Lieutenant Gustl", die 1900 erschien und in der Wiener Moderne für Aufsehen sorgte. Die Arbeit untersucht die soziopolitischen und zeitkritischen Aspekte der Novelle und beleuchtet Schnitzlers Beziehung zum österreichischen Militär. Insbesondere wird die Frage untersucht, ob der Protagonist Gustl als Spiegelbild des Offiziers verstanden werden kann und welche zeitgenössischen Konventionen in der Novelle thematisiert werden.
- Schnitzlers Beziehung zum österreichischen Militär und dessen Reaktion auf "Lieutenant Gustl"
- Die Rolle des Militärs in der Wiener Moderne
- Analyse des Protagonisten Gustl und seiner Konflikte
- Konventionen in Schnitzlers Werk: menschliche Psyche, Duellwesen und Ehrbegriff
Zusammenfassung der Kapitel
Hinführung
Die Einleitung stellt die Novelle "Lieutenant Gustl" von Arthur Schnitzler vor und erläutert den historischen Kontext sowie die Rezeption des Werkes. Sie hebt die zeitkritischen Aspekte der Novelle hervor und gibt einen Überblick über die Themen, die in der Arbeit behandelt werden.
Arthur Schnitlzer und das Militär
Schnitzler und die Rolle des Militärs in der Wiener Moderne
Dieser Abschnitt beleuchtet Schnitzlers Haltung zum österreichischen Militär und dessen Rolle in der Wiener Gesellschaft der Jahrhundertwende. Er analysiert die gespaltene Gesellschaft, die zwischen den Anhängern der Monarchie und denjenigen stand, die den Niedergang der Ära erkannten. Der Abschnitt zeigt die Rolle des Militärs in der Zeit des "Fin de siecle" und Schnitzlers Kritik an der überkommenen Duellpraxis auf.
Der Konflikt mit dem österreichischen Militär
Dieser Teil beschreibt die Reaktion des österreichischen Militärs auf Schnitzlers Novelle und analysiert den Streit zwischen Schnitzler und dem Militär. Er beleuchtet die Anschuldigungen des Militärs gegen Schnitzler, seine Reaktion auf diese und die Frage, ob der Protagonist Gustl tatsächlich die Ehre des Militärs verletzte.
Leutnant Gustl, ein Spiegel des Offiziers?
Das Wesen des Protagonisten
Dieser Abschnitt analysiert den Protagonisten Gustl und beleuchtet seine Charaktereigenschaften sowie seine Konflikte. Er stellt die Frage, ob Gustl tatsächlich ein typischer Offizier ist oder ob er eine Kritik an dem Militär darstellt.
Der Konflikt des Protagonisten
Dieser Abschnitt untersucht die Konflikte, die der Protagonist Gustl erlebt. Er analysiert die Gründe für seine Handlungsunfähigkeit und seine Auseinandersetzung mit den gesellschaftlichen Konventionen.
Drei zeittypische Konventionen in Schnitzlers Werk
Die menschliche Psyche
Dieser Abschnitt analysiert Schnitzlers Umgang mit der menschlichen Psyche und beleuchtet die zeitgenössischen Konventionen in Bezug auf die Psychologie. Er zeigt die Rolle der Psychoanalyse in Schnitzlers Werk und seine Kritik an der Zeit.
Die Duellpraxis
Dieser Abschnitt analysiert Schnitzlers Kritik an der Duellpraxis. Er untersucht die gesellschaftlichen Konventionen und die Rolle des Ehrbegriffs im Kontext der Duellkultur.
Der Ehrbegriff
Dieser Abschnitt analysiert den Ehrbegriff im Kontext von Schnitzlers Werk. Er beleuchtet die zeitgenössischen Konventionen und die Rolle des Ehrbegriffs im Militär und in der Gesellschaft.
Schlüsselwörter
Arthur Schnitzler, Lieutenant Gustl, Militär, Wiener Moderne, Zeitkritik, Soziopolitik, Duellwesen, Ehrbegriff, menschliche Psyche, Konventionen, Offizier, Kritik, Konflikt.
- Quote paper
- Lukas Treiber (Author), 2016, "Lieutenant Gustl" von Arthur Schnitzler. Literatur als Reaktion auf politische und soziokulturelle Konventionen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/323057