Der "Heilung eines Aussätzigen" folgt auf die Bergpredigt, die Rede von der angekündigten Neuordnung der Welt durch Gott und die Perikope soll genau das zeigen. Nicht umsonst lässt Matthäus sie nach dieser folgen. Es ist die Deutung der Bergpredigt. Die Betonung des Gesetzes hat das letzte Wort. Jesus Willen hat Macht, aber steht unter dem Gesetz Gottes, die als Mosetora beispielhaft genannt ist. An der Stelle sollten wir Christen wieder an unsere Wurzeln denken, weil Jesus Jude war und sich natürlich an die Tora hielt. Das Alte Testament ist nicht nur christlich. Es ist die Tora, also jüdisch. Die Evangelien sind nicht die Geschichten des ersten Christen. Sie sind die Geschichten eines Juden, der die ersten Christen ins Leben rief. Wir Christen glauben an einen Juden. Und Jesus zeigt in dieser Perikope seine starke Zuwendung zu dem Volk Israel.
In der folgenden Analyse untersuche ich den Text in seinen verschiedenen Übersetzungen im Vergleich zu vorangegangenen und folgenden Bibelstellen. Die Untersuchung der Erzählweise und der Semantik machen die Strukturierung der Perikope deutlich. Texte der anderen Evangelien haben nach der Zwei-Quellen-Theorie synoptische Parallelen, die zu berücksichtigen sind. Welche Gattung der Text hat, wird zu klären sein. Textelement für Textelement wird nach der einzelnen Bedeutung für den soziokulturellen Hintergrund durchleuchtet. Alttestamentliche Parallelen zeigen weitere Verknüpfungsmöglichkeiten. Um den historischen Ort und die ursprüngliche Intention des Textes möglichst plastisch darzustellen, habe ich mich in eine Person versetzt, die ein ursprünglicher Adressat gewesen sein könnte. Vier Kommentare von Gnilka, Luz, Sand und Wiefel bilden die theologische Unterfütterung der Analyse.
In Kapitel 3 versuche ich den gegenwärtigen Bedeutungshorizont der Perikope aufzuzeigen.
Inhaltsverzeichnis
- 0. Einleitung
- 1. Textanalyse
- 1.1 Abgrenzung des Textes und Einordnung in den Kontext
- 1.2 Übersetzungsvergleich
- 1.3 Textkritik
- 1.4 Narrative Analyse
- 1.5 Analyse der Textsemantik
- 1.6 Textstrukturierung
- 2. Historisch-kritische Textrekonstruktion
- 2.1 Literarkritik und Überlieferungsgeschichte
- 2.2 Formkritik und Gattungsgeschichte
- 2.3 Traditionsgeschichte
- 2.4 Redaktionsgeschichte
- 2.5 Historischer Ort und ursprüngliche Intention des Textes
- 3. Gegenwartsbedeutung des Textes
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der Perikope der Heilung eines Aussätzigen in Matthäus 8,1-4. Ziel ist es, den Text aus historisch-kritischer Perspektive zu analysieren und seine Bedeutung für die Gegenwart aufzuzeigen. Dabei werden verschiedene Aspekte des Textes beleuchtet, darunter die literarische und gattungsspezifische Einordnung, die Übersetzungsgeschichte sowie die narrative Struktur und Semantik.
- Die Heilung eines Aussätzigen als Ausdruck der Macht Jesu
- Die Bedeutung des Gesetzes im Kontext der Heilung
- Die Rolle von Randgruppen in der jüdischen Gesellschaft
- Die Bedeutung des Textes für die Gegenwart
- Die Verbindung von historischem Kontext und aktueller Relevanz
Zusammenfassung der Kapitel
0. Einleitung
Die Einleitung stellt die Perikope der Heilung eines Aussätzigen (Mt. 8,1-4) vor und erläutert die Bedeutung des Textes im Kontext der Bergpredigt und der Wundergeschichten des Matthäusevangeliums. Die Arbeit verspricht eine Analyse des Textes in Bezug auf seine verschiedenen Übersetzungen, seine narrative Struktur und seine Semantik. Ziel ist es, den Text in seinem historischen Kontext zu verstehen und seine Relevanz für die Gegenwart aufzuzeigen.
1. Textanalyse
Dieses Kapitel analysiert die Perikope aus verschiedenen Perspektiven, um ihre literarische und gattungsspezifische Einordnung zu klären. Es werden die verschiedenen Übersetzungen des Textes verglichen und die Bedeutung der Einleitungsformel und der Hinweisformel "und siehe" untersucht. Die narrative Analyse beleuchtet die Figuren und Handlungselemente, während die Analyse der Textsemantik die Bedeutung der einzelnen Worte und Sätze beleuchtet. Der Abschnitt "Textstrukturierung" beschäftigt sich mit der Organisation des Textes und seiner inneren Logik.
2. Historisch-kritische Textrekonstruktion
Dieses Kapitel befasst sich mit der historisch-kritischen Analyse des Textes, um seinen Entstehungsprozess und seine ursprüngliche Intention zu verstehen. Es werden die Methoden der Literarkritik, Formkritik, Traditionsgeschichte und Redaktionsgeschichte angewendet, um die Entstehung des Textes aus verschiedenen Perspektiven zu beleuchten. Der Abschnitt "Historischer Ort und ursprüngliche Intention des Textes" versucht, die historische Situation und die Intention des ursprünglichen Autors des Textes zu rekonstruieren.
Schlüsselwörter
Schlüsselwörter, die den Fokus dieser Arbeit prägen, sind: Matthäus 8,1-4, Heilung, Aussatz, Gesetzestreue, Randgruppen, Bergpredigt, Wundergeschichte, historisch-kritische Analyse, Textsemantik, narrative Struktur, Übersetzungsvergleich, Gegenwartsbedeutung.
- Quote paper
- Mandy Planitzer (Author), 2012, Wissenschaftliche Exegese von Mt 8, 1-4. Die Heilung eines Aussätzigen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/322994