Der Journalismus ist in Gefahr – wieder einmal. Am 13. Mai 2015 startete Facebook Instant Articles, eine Publishing-Form für Medien, bei der der User Facebook nicht verlässt. Diese neue Form des Journalismus wurde wahlweise als „Ende der Zeitungen und Zeitschriften wie wir sie kennen“ (Becker 2015a), „Privatisierung der Meinungsfreiheit“ (Stephan 2015) oder als Start des „blauen Universums“ (Stegers 2015) bezeichnet. Die in Deutschland am Projekt beteiligten Medien Bild und Spiegel Online sehen das naturgemäß etwas anders: „Bild muss immer da sein, wo unsere Leser und User sind. Das ist auf Papier so und das ist auch digital so“, sagte Bild.de Chefredakteur Julian Reichelt. Auch die Spiegel Online-Geschäftsführerin Katharina Borchert möchte „möglichst viel experimentieren und gemeinsam lernen“ (Becker 2015b).
Neue Technologien und Entwicklungen sorgen seit Jahrhunderten im Medienbetrieb für Abwehrhaltungen und Ängste, das war schon beim Fernsehen und Radio so und im Internet entsteht mehrmals pro Jahr Neuartiges. In diesem Jahr ruft Instant Articles diese Ängste hervor. Facebook selbst sieht darin eine neue, schnellere, bessere und interaktivere Veröffentlichungsform für Medien (vgl. Facebook 2015). Neben den zwei großen deutschen Onlinemedien sind mit der New York Times, dem Guardian, der BBC und Buzzfeed weitere Online-Schwergewichte am Start der Facebook-Funktion beteiligt, die alle von der besonders einfachen und schnellen Darstellung profitieren wollen (vgl. ebd.).
Welchen Einfluss das Projekt auf den Journalismus haben kann, ist derzeit noch unklar. Die Arbeitsweise und die Priorisierung von Redaktionen könnte durch Instant Articles in Frage gestellt werden. Im Vordergrund stehen in dieser Publishing-Form die Storys, nur eine gute Geschichte wird auch gelesen. Dieser Ansatz stellt die in vielen Medien verbreitete Mischkalkulation in Frage, bei der mehrere kleine Geschichten rechercheintensive Artikel gegenfinanzieren (vgl. Becker 2015a). Instant Articles orientiert sich dagegen an den Bedürfnissen und Gewohnheiten der Nutzer und versucht, eine userfreundliche Plattform für Informationen bereit zu stellen (vgl. ebd.). Medien tauschen dabei ihre Inhalte gegen Werbeflächen und eine Vielzahl an Daten, die sie ohne Facebook nicht bekommen würden (vgl. Stephan 2015). Bild und Co. profitieren vom technischen Wissen Facebooks, was sie mit weniger Usern auf ihren eigenen Webseiten bezahlen könnten (vgl. ebd.).
Gliederung
1. Einleitung
2. Vorgehensweise
3. Begrifflichkeiten
4. Trends und Entwicklungen im Journalismus
4.1 Anpassung an die technologische Realität
4.2 Bedeutungsverschiebung der Nutzerintegration
4.3 Meinungs- statt Faktenorientierung
5. Unterschiede zwischen Online und Print
6. Darstellungsformen
7. Verwandte Arbeiten
8. Bild und Bild.de
9. Forschungsmethodik
10. Inhaltsanalyse-Verfahren und Codebuch
11. Auswertung der Inhaltsanalyse
12. Analyse der Ergebnisse
13. Fazit
14. Literaturverzeichnis
15. Anhang
15.1 Abbildungsverzeichnis
15.2 Codebuch
- Quote paper
- Daniel Heißenstein (Author), 2015, Berichterstattung 2.0. Trends und Entwicklungen im Journalismus, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/322365
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