Inhaltsverzeichnis
1 Einleitung
2 Vergleichende Darstellung der Konzepte Erika Fischer-Lichtes und Hans-Thies Lehmanns
2.1 Aspekte der Körperlichkeit
2.2 Aspekte der Präsenz
2.2.1 Die abgeschwächte Präsenz
2.2.2 Die intensive Präsenz
3 Reichweite und Leistungsfähigkeit
4 Ergebnis und Schlussbetrachtung
5 Quellenverzeichnis
1 Einleitung
Der Begriff Präsenz wird heutzutage vielfältig und besonders im theaterwissenschaftlichen Kontext wiederholt verwendet. Im Alltag steht Präsenz häufig als übergreifendes Schlagwort und wird daher oft relativ oberflächlich gebraucht als Bezeichnung für die Anwesenheit einer oder mehrerer Personen. Im allgemeinen Verständnis kann Präsenz also definiert werden als „bewusst wahrgenommene Gegenwärtigkeit“1. Dies beinhaltet allerdings nur eine Bedeutungswiedergabe des Begriffs. Während man auf der einen Seite von physischer und mentaler Anwesenheit spricht, spielt auf der anderen Seite auch die körperliche Ausstrahlungskraft und deren Wirkung eine Rolle. Hier entsteht Präsenz erst in der aktiven Wahrnehmung durch ein Gegenüber, auf das sie ausgerichtet ist.
Übertragen auf den theaterwissenschaftlichen Bereich lassen sich also zwei Arten von Präsenzen unterscheiden. Die „abgeschwächte“ Präsenz, also die leibliche Ko-Präsenz von Akteuren und Zuschauern im Theater, die nichts anderes meint als die „gemeinsame [und] geteilte Anwesenheit von Schauspielern und Publikum im Hier und Jetzt“2 und die „in- tensive“ Präsenz, die mit „Dimensionen der Abwesenheit, des Bruchs, Mangels, Entzugs und des Nichtverstehens“,3 arbeitet. Diese beinhaltet Momente der Sprachlosigkeit, Überwäl- tigung und Faszination, welche im postdramatischen Theater als besonders markant gelten.
So stellt sich beim Auseinandersetzen mit dem Ereignis Präsenz die Frage: Wie lässt sich das Phänomen Präsenz theoretisch fassen und welche Aspekte können im Vordergrund der Bemühungen stehen?
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Vergleichende Darstellung der Konzepte Erika Fischer-Lichtes und Hans-Thies Lehmanns
- Aspekte der Körperlichkeit
- Aspekte der Präsenz
- Die abgeschwächte Präsenz
- Die intensive Präsenz
- Reichweite und Leistungsfähigkeit
- Ergebnis und Schlussbetrachtung
- Quellenverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht den vielschichtigen Begriff der Präsenz im theaterwissenschaftlichen Kontext. Ziel ist der Vergleich der Konzepte von Erika Fischer-Lichte und Hans-Thies Lehmann hinsichtlich ihrer Auffassungen von Körperlichkeit und Präsenz. Aus dem Vergleich sollen Gemeinsamkeiten und Unterschiede der beiden theoretischen Ansätze abgeleitet und deren Reichweite sowie Leistungsfähigkeit bewertet werden.
- Der Begriff der Präsenz im Theater
- Vergleichende Analyse der Konzepte von Fischer-Lichte und Lehmann
- Körperlichkeit als zentrales Element der Präsenz
- Unterschiede zwischen abgeschwächter und intensiver Präsenz
- Reichweite und Grenzen der beiden theoretischen Modelle
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik der Präsenz im Theater ein, differenziert zwischen alltäglichem und theaterwissenschaftlichem Verständnis des Begriffs und benennt die Forschungsfrage: Wie lässt sich das Phänomen Präsenz theoretisch fassen? Sie kündigt den Vergleich der Konzepte von Erika Fischer-Lichte und Hans-Thies Lehmann an, um diese Frage zu beantworten. Die Arbeit fokussiert auf die Aspekte der Körperlichkeit und Präsenz in den beiden Modellen und untersucht deren Reichweite und Leistungsfähigkeit. Die Motivation der Autorin, sich mit diesem vielschichtigen und faszinierenden Thema auseinanderzusetzen, wird ebenfalls dargelegt.
Vergleichende Darstellung der Konzepte Erika Fischer-Lichtes und Hans-Thies Lehmanns: Dieses Kapitel vergleicht die Konzepte von Fischer-Lichte und Lehmann bezüglich Körperlichkeit und Präsenz im Theater. Fischer-Lichte betont die Spannung zwischen dem phänomenalen Leib des Schauspielers und seiner Darstellung einer Figur, wobei der phänomenale Leib die Grundlage für den semiotischen Körper bildet. Lehmann hingegen betrachtet den Körper im postdramatischen Theater als zentrales Theaterzeichen, das in seiner individuellen Physis für sich selbst steht, oft an die Grenzen der Schmerzgrenze gehts, und weniger der Verkörperung dient, als der physischen Individualität des Performers. Beide sehen den Körper als Bedingung für die Herausbildung einer Figur, aber unterscheiden sich in der Gewichtung von Verkörperung und physischer Individualität.
Schlüsselwörter
Präsenz, Theaterwissenschaft, Erika Fischer-Lichte, Hans-Thies Lehmann, Körperlichkeit, Performativität, postdramatisches Theater, Verkörperung, semiotischer Körper, phänomenaler Leib, abgeschwächte Präsenz, intensive Präsenz.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Arbeit: Vergleich der Konzepte von Erika Fischer-Lichte und Hans-Thies Lehmann zur Präsenz im Theater
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit vergleicht die theaterwissenschaftlichen Konzepte von Erika Fischer-Lichte und Hans-Thies Lehmann zum Thema Präsenz im Theater. Der Fokus liegt dabei auf den Aspekten der Körperlichkeit und der unterschiedlichen Ausprägungen von Präsenz (abgeschwächt vs. intensiv).
Welche Ziele verfolgt die Arbeit?
Die Arbeit zielt darauf ab, Gemeinsamkeiten und Unterschiede in den Ansätzen von Fischer-Lichte und Lehmann herauszuarbeiten und die Reichweite sowie die Leistungsfähigkeit beider Modelle zu bewerten. Es soll untersucht werden, wie das Phänomen "Präsenz" theoretisch gefasst werden kann.
Welche Konzepte werden verglichen?
Im Mittelpunkt stehen die Konzepte von Erika Fischer-Lichte und Hans-Thies Lehmann zur Präsenz im Theater. Dabei werden insbesondere deren Auffassungen von Körperlichkeit und den verschiedenen Arten der Präsenz (abgeschwächt und intensiv) analysiert.
Wie wird der Begriff der Körperlichkeit in den beiden Konzepten behandelt?
Fischer-Lichte betont die Spannung zwischen dem phänomenalen Leib des Schauspielers und seiner Darstellung einer Figur, wobei der phänomenale Leib die Grundlage für den semiotischen Körper bildet. Lehmann sieht den Körper im postdramatischen Theater als zentrales Theaterzeichen, das in seiner individuellen Physis für sich selbst steht und oft an die Grenzen der Schmerzgrenze geht. Während beide den Körper als Bedingung für die Herausbildung einer Figur ansehen, unterscheiden sie sich in der Gewichtung von Verkörperung und physischer Individualität.
Welche Arten von Präsenz werden unterschieden?
Die Arbeit unterscheidet zwischen abgeschwächter und intensiver Präsenz. Der genaue Unterschied zwischen diesen beiden Arten wird im Vergleich der Konzepte von Fischer-Lichte und Lehmann herausgearbeitet.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit beinhaltet eine Einleitung, ein Kapitel zum Vergleich der Konzepte von Fischer-Lichte und Lehmann (mit Unterkapiteln zu Körperlichkeit und den verschiedenen Arten der Präsenz), ein Kapitel zur Reichweite und Leistungsfähigkeit der Konzepte, eine Ergebnis- und Schlussbetrachtung sowie ein Quellenverzeichnis.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit am besten?
Präsenz, Theaterwissenschaft, Erika Fischer-Lichte, Hans-Thies Lehmann, Körperlichkeit, Performativität, postdramatisches Theater, Verkörperung, semiotischer Körper, phänomenaler Leib, abgeschwächte Präsenz, intensive Präsenz.
Für wen ist diese Arbeit relevant?
Diese Arbeit ist relevant für Studierende und Wissenschaftler*innen der Theaterwissenschaft, die sich mit den theoretischen Ansätzen von Erika Fischer-Lichte und Hans-Thies Lehmann auseinandersetzen möchten. Sie bietet eine umfassende Analyse der Konzepte beider Autor*innen zum Thema Präsenz im Theater.
- Quote paper
- Anonym (Author), 2014, Ein Vergleich zweier Präsenzkonzeptionen nach Erika Fischer-Lichte und Hans-Thies Lehmann, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/321769