Nach Sigmund Freud wird menschliches rationales Handeln von unbewußten psychischen Triebregungen bestimmt. Die bürgerliche Gesellschaft des Industriezeitalters „nötigte den Einzelnen, wie Sigmund Freud hervorhob, zu übermäßigen und deshalb leidvollen Triebverzichten.“ Da die kollektive Arbeit von den Einzelnen immer größere Anstrengungen verlangte, vergrößerte sich nicht nur der Abstand zwischen dem Nutzen und der Lust der Tätigkeit, sondern auch die Kluft zwischen der Kultur und der Sexualität. Der Sozialisationsprozeß ist also „ein durch den Konflikt zwischen kulturellen Anforderungen und Triebwünschen bestimmter Entwicklungsvorgang [...], in dessen [...] Verlauf sich Triebdispositionen zu Charaktereigenschaften verfestigen“. Die Individualentwicklung ist ein Dauerkonflikt „zwischen dem individuellen, vorwiegend erotisch motivierten Begehren und der sexualfeindlichen Umwelt“
Inhaltsverzeichnis
- 1. EINLEITUNG: SOZIALISATION AUS DER SICHT DER PSYCHOANALYSE
- 2. ICH, ES UND ÜBER-ICH
- 3. TRIEB UND PERSÖNLICHKEITSENTWICKLUNG
- 3.1. DIE ENTWICKLUNG DER SEXUALTRIEBE
- 3.2. DIE ENTWICKLUNG DER OBJEKTBEZIEHUNGEN
- 3.3. DIE ENTWICKLUNG DER PERSÖNLICHKEIT
- 4. DER ÖDIPUSKOMPLEX
- 4.1. DER ÖDIPUSKOMPLEX BEIM JUNGEN
- 4.2. DER ÖDIPUSKOMPLEX BEIM MÄDCHEN
- 4.3. DIE FOLGEN DES ÖDIPUSKOMPLEX NACH FREUD
- 5. DER ÖDIPUSKOMPLEX IN DER KRITIK
- 6. SCHLUSS
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der Persönlichkeitsentwicklung aus der Sicht der Psychoanalyse, insbesondere mit dem Einfluss von Trieben und kulturellen Repressionen auf den Sozialisationsprozess.
- Das Konzept des Ich, Es und Über-Ich
- Die Rolle von Trieben in der Persönlichkeitsentwicklung
- Die Entwicklung der Sexualtriebe und Objektbeziehungen
- Der Ödipuskomplex und seine Folgen
- Kritik am Ödipuskomplex
Zusammenfassung der Kapitel
1. EINLEITUNG: SOZIALISATION AUS DER SICHT DER PSYCHOANALYSE
Dieses Kapitel führt in das Thema ein und erklärt, wie Sigmund Freud menschliches Handeln durch unbewusste psychische Triebregungen erklärt. Es beleuchtet den Konflikt zwischen kulturellen Anforderungen und Triebwünschen, der den Sozialisationsprozess prägt.
2. ICH, ES UND ÜBER-ICH
Dieses Kapitel präsentiert das Strukturmodell der Psyche, das Sigmund Freud entwickelt hat, um die Zusammenhänge innerpsychischer Mechanismen und Einheiten zu erklären. Es erläutert die drei Instanzen des Es, Ich und Über-Ich und ihre jeweiligen Funktionen in der Persönlichkeitsentwicklung.
3. TRIEB UND PERSÖNLICHKEITSENTWICKLUNG
Dieses Kapitel befasst sich mit der Rolle der Triebe in der Persönlichkeitsentwicklung. Es erläutert die beiden Grundtriebe Eros und Destruktionstrieb und stellt die unterschiedlichen Funktionen von Es, Ich und Über-Ich in Bezug auf die Befriedigung von Bedürfnissen dar.
3.1. DIE ENTWICKLUNG DER SEXUALTRIEBE
Dieses Kapitel beschreibt die verschiedenen Phasen der psycho-sexuellen Entwicklung nach Freud, beginnend mit der oralen Phase und endend mit der genitalen Phase. Es betont die Bedeutung der erogenen Zonen und die Entwicklung der psychischen Instanzen in jeder Phase.
3.2. DIE ENTWICKLUNG DER OBJEKTBEZIEHUNGEN
Dieses Kapitel beleuchtet die Entwicklung von Objektbeziehungen im Laufe der psycho-sexuellen Entwicklung. Es unterscheidet zwischen drei Stufen der Objektliebe.
4. DER ÖDIPUSKOMPLEX
Dieses Kapitel beschreibt den Ödipuskomplex, eine zentrale Phase der psycho-sexuellen Entwicklung, in der das Kind einen sexuellen Wunsch gegenüber dem gegengeschlechtlichen Elternteil entwickelt. Es erläutert den Ödipuskomplex sowohl bei Jungen als auch bei Mädchen.
Schlüsselwörter
Die wichtigsten Schlüsselwörter und Schwerpunkte der Arbeit sind: Psychoanalyse, Sozialisation, Persönlichkeitsentwicklung, Triebe, Ich, Es, Über-Ich, Sexualtriebe, Objektbeziehungen, Ödipuskomplex, Kultur, Triebverzicht.
- Quote paper
- Sabine Heil (Author), 2000, Persönlichkeitsentwicklung zwischen Triebdynamik und kultureller Repression - Sozialisation aus der Sicht der Psychoanalyse, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/32148