„Das große unzerstörbare Wunder ist der Menschenglaube an Wunder.“ Dieses Zitat von Jean Paul, eigentlich Johann Paul Friedrich Richter, einem deutschen Schriftsteller und Pädagogen, zeigt, warum ich mich für das Thema der Arbeit entschieden habe. Wo, wenn nicht in den Wundererzählungen, lassen sich Gottes Werk oder die Liebe Jesu so klar sehen? Damit die Botschaften der Erzählungen erhalten bleiben, ist es wichtig, dass wir auch in heutiger Zeit an Wunder glauben.
Meine Hausarbeit teilt sich in zwei große Bereiche und ein Fazit. Sie beginnt mit der Exegese eines ausgewählten Bibeltextes. Da es mir nicht möglich ist, alle Wundererzählungen exegetisch zu analysieren, habe ich mich für eine Geschichte entschieden. Das Heilungswunder „Die Heilung eines Blinden bei Jericho“ (Mk 10,46-52) wird die Grundlage der Exegese bilden. Gerade bei Heilungswundern werden für mich die Herrlichkeit und die Kraft der Erzählungen deutlich, weshalb ich mich für die Untergattung entschieden habe. In der Exegese soll der Text wissenschaftlich-methodisch analysiert und seine Botschaft herausgestellt werden.
Im zweiten großen Teil der Hausarbeit werde ich mich mit religionspädagogischen Überlegungen auseinandersetzen. Hierzu zählen die entwicklungspsychologischen Aspekte, bei denen mit Hilfe der kognitiven Stufen und der Glaubensstufen ein Wunderverständnis von Jugendlichen formuliert werden soll sowie analysiert, welche Bedeutung der Text heutzutage für die Schüler hat. Des Weiteren folgt hier der Vergleich von zwei Schulbüchern, einem etwas älteren und einem neueren Werk. Die Kapitel, die sich auf Wundererzählungen beziehen, werden genauer betrachtet und bei der bereits in der Exegese analysierten Wundererzählung wird die Aufbereitung im Buch untersucht. Im Teil der Hermeneutik werden geeignete Unterrichtsmethoden aufgezeigt, die im Zusammenhang stehen mit den Ergebnissen der Exegese und der entwicklungspsychologischen Aspekte.
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Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Wissenschaftlich-methodische Exegese
- Textkritik
- Literarkritik
- Äußere Abgrenzung / Kohärenz
- Innerer Aufbau
- Synoptischer Vergleich
- Form- und Gattungskritik
- Form- und Gattungsbestimmung
- Formgeschichte
- Traditionsgeschichte
- Sozial- und zeitgeschichtliche Analyse
- Überlieferungs- und Wirkungsgeschichte
- Einzelexegese
- Theologische Gesamtdeutung
- Religionspädagogische Überlegungen
- Entwicklungspsychologische Aspekte
- Kinder- und Jugendpsychologie – Herausforderungen, Probleme und Konsequenzen in der Kinder- und Jugendforschung
- Religiöse Entwicklung / Stufenmodelle
- Wunderverständnis
- Bedeutung der Wundergeschichten im Leben der Schüler heute
- Deutung der Erzählung durch Schüler
- Schulbuchanalyse / -vergleich
- Die Lehrbücher als Ganzes
- Analyse der ausgewählten Kapitel
- Die Darstellung des ausgewählten Wunders in den Büchern
- Hermeneutik / Vergegenwärtigung
- Religionspädagogische Hermeneutik
- Praktisch-theologische Hermeneutik
- Fazit für den Religionsunterricht
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Frage, wie Kinder und Jugendliche neutestamentliche Wundergeschichten verstehen. Sie zielt darauf ab, exegetische und religionspädagogische Erkenntnisse zu gewinnen, die für den Religionsunterricht an der Hauptschule relevant sind. Die Arbeit analysiert ein konkretes Heilungswunder und untersucht die Bedeutung dieser Erzählungen für die Schüler von heute.
- Exegetische Analyse eines neutestamentlichen Heilungswunders
- Entwicklungspsychologische Aspekte des Wunderverständnisses bei Jugendlichen
- Bedeutung von Wundergeschichten im Religionsunterricht
- Vergleich von Schulbüchern im Hinblick auf die Darstellung von Wundererzählungen
- Hermeneutische Ansätze für die Vergegenwärtigung von Wundergeschichten im Unterricht
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einleitung, die den Hintergrund und die Zielsetzung der Arbeit erläutert. Im zweiten Kapitel wird eine wissenschaftlich-methodische Exegese des ausgewählten Bibeltextes durchgeführt. Dabei werden verschiedene exegetische Methoden angewendet, um den Text zu analysieren und seine Botschaft herauszustellen. Im dritten Kapitel werden religionspädagogische Überlegungen angestellt, die sich mit den Entwicklungspsychologischen Aspekten des Wunderverständnisses von Jugendlichen, der Bedeutung der Wundergeschichten im Leben der Schüler heute und der Darstellung von Wundererzählungen in Schulbüchern beschäftigen. Das vierte Kapitel widmet sich der Hermeneutik und zeigt geeignete Unterrichtsmethoden auf. Die Arbeit endet mit einem Fazit, das die Ergebnisse der Exegese und der religionspädagogischen Überlegungen zusammenfasst und konkrete Schlussfolgerungen für den Religionsunterricht zieht.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit den Themen Wundergeschichten im Neuen Testament, Exegese, Religionspädagogik, Kinder- und Jugendpsychologie, Wunderverständnis, Schulbuchanalyse, Hermeneutik und Religionsunterricht. Die Arbeit analysiert die Heilung eines Blinden bei Jericho (Mk 10,46-52) und untersucht die Bedeutung dieser Erzählungen für die Schüler von heute. Darüber hinaus werden die wichtigsten Erkenntnisse für den Religionsunterricht an der Hauptschule herausgearbeitet.
- Quote paper
- Sina Meyer (Author), 2014, Wie verstehen Kinder und Jugendliche neutestamentliche Wundergeschichten?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/321102