Die vorliegende Arbeit hat die Zielsetzung, Max Webers politische Haltung sowie seine Erklärungs- und Lösungsansätze zu bestimmten Themen des Ersten Weltkrieges näher zu beleuchten. Dabei soll chronologisch vorgegangen und zudem bestimmte Spezifika und Eigenarten im politischen Denken Max Webers anhand der behandelten Themen während des Krieges herausgefunden werden. Abschließend werden diese in einem Fazit zusammengefasst. Gleichzeitig wird ein Ausblick auf die Aktualität der Weber‘schen Lösungsansätze gegeben, welche sich aus den behandelten Themen ableiten lassen.
Max Webers Grundverständnis von sozialem Handeln, mit dem Ziel der Durchsetzung des eigenen Willens, war die Konfrontation. Dieses war somit gleichsam untrennbar mit Macht, Herrschaft und zwangsläufig auch mit sozialer Ungleichheit verbunden. „Kampf" ist für ihn ein fester und notwendiger Bestandteil der alltäglichen Lebensführung. Somit war auch sein Verständnis von Politik von einem Kampf und Konflikt um Macht, Deutungshoheit und Durchsetzungsfähigkeit geprägt. Weber ist daher immer zwar eine stets intellektuell-präzise, aber auch sehr kontroverse und unbequeme Person. Voll zur Geltung kommt dieses Naturell im Ersten Weltkrieg, den der Soziologe miterlebt hatte.
Auch wenn es heute historisch als gesichert gilt, dass nicht alle in Deutschland bei Kriegsbeginn 1914 der frenetischen Begeisterung zustimmten, so gingen beinahe alle Stimmen im Kaiserreich unter, die einem Krieg skeptisch gegenüberstanden. Eine nationale Begeisterung erfasste, ausgehend von den bürgerlichen Schichten, alle anderen breiten Teile der Bevölkerung. Auch eine große Mehrheit der Intellektuellen in Deutschland stimmte in diese scheinbar einheitlich klingende Begeisterung bei Kriegsausbruch ein. Hier sind Namen wie die der Historiker Friedrich Meinecke und Hans Delbrück oder die von Nationalökonomen wie Gustav Schmoller aber auch Theologen wie Friedrich Naumann zu nennen. Auch der intellektuelle Denker Max Weber ließ sich von der allgemein erscheinenden Begeisterung für den Krieg erfassen.
Inhaltsverzeichnis
1. Max Webers Positionen und seine Reaktion beim Ausbruch des Krieges
2. Max Webers politische Haltung während des Krieges
2.1 Die Frage nach den Kriegszielen
2.2 Der „uneingeschränkte“ U-Boot-Krieg
2.3 Die Einstellung zu der Friedensforderung der Mehrheitsparteien
3. Max Webers politische Haltung bei Kriegsende und zum Beginn der Revolution
3.1 Die deutsche Situation bei Kriegsende und die Novemberrevolution
3.2 Der Versailler Vertrag und die Kriegsschuldfrage
4. Fazit
5. Quellenverzeichnis
6. Literaturverzeichnis
- Quote paper
- Christian Rucker (Author), 2015, Max Webers politische Haltung zu ausgewählten Fragen während des Ersten Weltkriegs, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/321002
-
Upload your own papers! Earn money and win an iPhone X. -
Upload your own papers! Earn money and win an iPhone X. -
Upload your own papers! Earn money and win an iPhone X. -
Upload your own papers! Earn money and win an iPhone X. -
Upload your own papers! Earn money and win an iPhone X. -
Upload your own papers! Earn money and win an iPhone X. -
Upload your own papers! Earn money and win an iPhone X. -
Upload your own papers! Earn money and win an iPhone X.