Die Schlacht bei Nördlingen am 5. und 6. September 1634 mit ihren weitreichenden Folgen zählt ohne Zweifel zu den wohl bekanntesten und bedeutsamsten Schlachten des Dreißigjährigen Krieges. Für die Militärgeschichte an sich bietet der Dreißigjährige Krieg ein nahezu perfektes Untersuchungsobjekt. Denn es handelte sich nicht nur um den bis dahin größten, längsten und intensivsten Krieg in Europa, sondern an seinem Beispiel lassen sich auch die fundamentalen Veränderungen, die sich zu Beginn der frühen Neuzeit im Kriegswesen vollzogen hatten, besser und gründlicher verstehen.
Im Folgenden möchte ich kurz versuchen, die Voraussetzungen und Grundprozesse dieser so genannten „Militärischen Revolution“ zu beleuchten und die grundlegenden militärischen Gegebenheiten zur Zeit des Dreißigjährigen Krieges zu untersuchen.
Die sich anschließende Abhandlung widmet sich der Schlacht um Nördlingen selbst und soll sich an folgender, für die Militärgeschichte wichtige Fragestellung orientieren: Ist der Sieg der kaiserlichen Truppen hier rein auf ihre zahlenmäßige Überlegenheit und massive taktische Fehler des Gegners oder auf die geschickte Taktik, das Gelände frühzeitig zu nutzen und den Feind in einer „Defensivschlacht“ zu schlagen, zurückzuführen?
Inhaltsverzeichnis
- 1. Die „Militärische Revolution“ und Neuausrichtung des Kriegswesens zu Beginn der frühen Neuzeit
- 2. Militärische Grundvoraussetzungen und politische Vorgeschichte
- 2.1 Die Veränderungen und die Bedeutung der Truppengattungen im Militär der frühen Neuzeit und des Dreißigjährigen Krieges
- 2.1.1 Kavallerie
- 2.1.2 Infanterie
- 2.1.3 Artillerie
- 2.2 Die Oranische Heeresreform
- 3. Militärische Analyse der Schlacht bei Nördlingen 1634
- 3.1 Politische Vorgeschichte der Schlacht
- 3.2 Verlauf der Schlacht
- 3.2.1 Die Entscheidung am Albuch
- 4. Die mittel- und langfristigen Folgen und Auswirkungen der Schlacht bei Nördlingen auf den weiteren Verlauf des Dreißigjährigen Krieges
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit untersucht die strategisch-militärische Bedeutung der Schlacht bei Nördlingen im Jahr 1634 im Kontext der "Dritten Kriegsphase" des Dreißigjährigen Krieges. Die Arbeit widmet sich insbesondere der Frage, ob der Sieg der kaiserlichen Truppen auf ihre zahlenmäßige Überlegenheit, taktische Fehler des Gegners oder auf geschickte Taktik zurückzuführen ist.
- Die "Militärische Revolution" und die Veränderungen im Kriegswesen zu Beginn der frühen Neuzeit
- Die Truppengattungen und ihre Bedeutung im Dreißigjährigen Krieg
- Die Schlacht bei Nördlingen 1634: Politische Vorgeschichte und Verlauf
- Die Auswirkungen der Schlacht auf den weiteren Verlauf des Dreißigjährigen Krieges
- Die Rolle der Taktik, des Geländes und der Truppenstärke im Kampf
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel 1 beleuchtet die "Militärische Revolution" und die grundlegenden Veränderungen im Kriegswesen zu Beginn der frühen Neuzeit. Hierbei werden die technologischen Fortschritte, die Entwicklung neuer Taktiken und die Veränderungen in der Organisation von Armeen analysiert.
Kapitel 2 untersucht die Truppengattungen im Militär der frühen Neuzeit und des Dreißigjährigen Krieges. Hierbei werden die Bedeutung der Kavallerie, Infanterie und Artillerie sowie die Oranische Heeresreform näher betrachtet.
Kapitel 3 widmet sich der militärischen Analyse der Schlacht bei Nördlingen 1634. Das Kapitel untersucht die politische Vorgeschichte der Schlacht und den Verlauf des Kampfes, wobei der Fokus auf der Entscheidungsschlacht am Albuch liegt.
Kapitel 4 analysiert die mittel- und langfristigen Folgen der Schlacht bei Nördlingen für den weiteren Verlauf des Dreißigjährigen Krieges.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit den zentralen Themen des Dreißigjährigen Krieges, der "Militärischen Revolution", der militärischen Taktik, der Truppengattungen, der Schlacht bei Nördlingen und deren Auswirkungen auf den weiteren Kriegsverlauf.
- Quote paper
- Christian Rucker (Author), 2011, Eine strategisch-militärische Analyse des Höhepunktes der so genannten „Dritten Kriegsphase“ des Dreißigjährigen Krieges, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/320999