Im Jahre 334 v. Chr. brach der makedonische König Alexander IV. im Alter von 22 Jahren zu einem der größten, umfangreichsten und folgenschwersten Feldzüge auf, die die Weltgeschichte bis dahin gesehen hatte. Nur acht Jahre später umfasste sein riesiges Reich ganz Kleinasien, Ägypten sowie das ehemalige Perserreich bis an die Grenzen Indiens. Dies brachte ihm seinen Beinamen ein, unter dem man ihn heute wohl immer noch am besten kennt: Alexander der Große.
Der Sohn des makedonischen Königs Phillip II. (380-336 v. Chr.), welcher auch die militärischen und politischen Grundlagen für den Feldzug Alexanders schuf, folgte seinem Vater nach dessen Ermordung auf den makedonischen Thron. Die militärische Streitmacht, mit der Phillip II. die Herrschaft über die meisten griechischen Poleis errang, war ein wesentlicher Bestandteil des Fundaments, auf das Alexander seinen Feldzug gegen Persien aufbaute.
Mit seinem Sieg begann der Höhepunkt der Hellenisierung des Vorderen Orients. Daneben ist Alexander bis heute zu einem Inbegriff des erfolgreichen Eroberers geworden. Es ist gerade aus militärischer Sichtweise immer wieder erstaunlich, wie das anscheinend doch im Vergleich recht kleine Makedonien mit seinen Verbündeten in nur vier Jahren das große ressourcenreiche persische Reich in die Knie zwingen konnte. Aus diesem Grund möchte ich versuchen in meiner Arbeit zu erklären, warum Alexander auf dem Schlachtfeld letztlich immer den Sieg davontragen konnte.
Ich werde mich also auf die taktische Ebene der militärischen Betrachtung begeben und den größeren strategischen Rahmen eher am Rande erwähnen. Ziel dieser Abhandlung muss es daher sein, genauer zu untersuchen, inwiefern es tatsächlich Alexanders militärischem Geschick und den qualitativen Eigenschaften seiner Truppen zu verdanken war, dass die großen Schlachten – vor allem bei Issos und Gaugamela gegen Dareios III. – für den Makedonenkönig siegreich waren. Ergänzend dazu soll der Punkt diskutiert werden, ob nicht die massiven strategischen Fehler auf persischer Seite und die einseitige und stellenweise unflexible Schlachtstrategie, verbunden mit der Zusammensetzung des persischen Heeres im Gegensatz zur makedonischen Armee, die entscheidenden Rollen gespielt haben. Um diese komplexe militärische Fragestellung jedoch eindringlich zu verstehen, halte ich es für unumgänglich zunächst die Grundsätze der antiken Kriegsführung, wie sie sich unter Phillip II. und Alexander dem Großen herausgebildet hatte, aufzuzeigen
Inhaltsverzeichnis
- Die antike Kriegsführung zur Zeit Phillips II. und Alexanders des Großen
- Die Zusammensetzung der Armeen und logistische Überlegungen
- Die anfängliche Zusammensetzung des Heeres von Alexander dem Großen bis zum Ende des „Rachekrieges“
- Infanterie
- Kavallerie
- Die Zusammensetzung des persischen Heeres bis zum Tod von Dareios III. und dem Brand von Persepolis
- Kavallerie
- Infanterie
- Der militärisch-taktische Verlauf ausgewählter Alexanderschlachten gegen das Perserreich
- Issos
- Vorgeschichte: Die Schlacht am Granikos
- Verlauf und entscheidende Faktoren
- Gaugamela
- Vorgeschichte und Aufstellungen des makedonischen und des persischen Heeres
- Verlauf und entscheidende Faktoren
- Fazit: Warum Alexander siegreich war
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die militärischen Erfolge Alexanders des Großen, insbesondere in den Schlachten von Issos und Gaugamela. Sie analysiert die Faktoren, die zu Alexanders Siegen beitrugen, unter Berücksichtigung der militärischen Taktik, der Zusammensetzung der Armeen (makedonisch und persisch) und der strategischen Entscheidungen beider Seiten. Der Fokus liegt auf der taktischen Ebene, während der strategische Kontext nur am Rande betrachtet wird.
- Die antike Kriegsführung im 4. Jahrhundert v. Chr.
- Zusammensetzung und Organisation der makedonischen Armee unter Alexander dem Großen.
- Zusammensetzung und Organisation der persischen Armee unter Dareios III.
- Taktische Analyse der Schlachten von Issos und Gaugamela.
- Bewertung der Rolle von Alexanders militärischem Geschick und der strategischen Fehler der Perser.
Zusammenfassung der Kapitel
Die antike Kriegsführung zur Zeit Phillips II. und Alexanders des Großen: Dieses Kapitel legt die Grundlagen der antiken Kriegsführung im 4. Jahrhundert v. Chr. dar, insbesondere die Entwicklung der Phalanx und die zunehmende Spezialisierung der Waffengattungen innerhalb der makedonischen Armee unter Philipp II. und Alexander. Es beschreibt die Evolution von der schweren Infanterie hin zu einer flexibleren und vielseitigeren Armee, die auch leichte Infanterie, Kavallerie und spezialisierte Fernkämpfer umfasste. Die Bedeutung der Reformen Philipps II. für den späteren Erfolg Alexanders wird hervorgehoben. Die Kapitel unterstreicht die Bedeutung der militärischen Innovationen dieser Zeit für den Verlauf der kommenden Schlachten.
Die Zusammensetzung der Armeen und logistische Überlegungen: Dieses Kapitel vergleicht die Zusammensetzung der makedonischen und persischen Armeen. Es wird detailliert auf die Organisation, Ausrüstung und die verschiedenen Truppengattungen der makedonischen Armee eingegangen, die durch ihre Vielseitigkeit und hohe Spezialisierung im Vergleich zum persischen Heer hervorsticht. Die Analyse beleuchtet die Stärken und Schwächen beider Seiten in Bezug auf Infanterie, Kavallerie und Logistik. Die Unterschiede in der Truppenorganisation und –ausbildung werden als entscheidende Faktoren für den Ausgang der späteren Schlachten herausgestellt.
Der militärisch-taktische Verlauf ausgewählter Alexanderschlachten gegen das Perserreich: Dieses Kapitel analysiert die Schlachten von Issos und Gaugamela im Detail. Es werden die jeweiligen Vorgeschichten, die Aufstellungen der Armeen und der Schlachtverlauf beschrieben, und die entscheidenden Faktoren, die zu Alexanders Siegen beitrugen, werden identifiziert. Die Analyse beinhaltet eine detaillierte Betrachtung der taktischen Manöver, der Einsatz der verschiedenen Truppengattungen und die Auswirkungen der strategischen Entscheidungen beider Seiten. Die Kapitel vergleicht die militärischen Fähigkeiten und strategischen Entscheidungen Alexanders und Dareios III.
Schlüsselwörter
Alexander der Große, Perserreich, Issos, Gaugamela, antike Kriegsführung, Phalanx, makedonische Armee, persische Armee, militärische Taktik, Strategie, Hellenisierung.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu: Militärische Erfolge Alexanders des Großen
Was ist der Inhalt dieser Arbeit?
Diese Arbeit analysiert die militärischen Erfolge Alexanders des Großen, insbesondere in den Schlachten von Issos und Gaugamela. Der Fokus liegt auf der taktischen Ebene, wobei der strategische Kontext nur am Rande betrachtet wird. Die Arbeit untersucht die Faktoren, die zu Alexanders Siegen beitrugen, einschließlich der militärischen Taktik, der Zusammensetzung der Armeen (makedonisch und persisch) und der strategischen Entscheidungen beider Seiten.
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit behandelt folgende Themen: Antike Kriegsführung im 4. Jahrhundert v. Chr., Zusammensetzung und Organisation der makedonischen Armee unter Alexander dem Großen, Zusammensetzung und Organisation der persischen Armee unter Dareios III., Taktische Analyse der Schlachten von Issos und Gaugamela, Bewertung der Rolle von Alexanders militärischem Geschick und der strategischen Fehler der Perser.
Welche Schlachten werden im Detail analysiert?
Die Schlachten von Issos und Gaugamela werden detailliert analysiert. Die Analyse umfasst die Vorgeschichte der Schlachten, die Aufstellungen der Armeen, den Schlachtverlauf und die entscheidenden Faktoren, die zu Alexanders Siegen führten. Die taktischen Manöver, der Einsatz verschiedener Truppengattungen und die Auswirkungen der strategischen Entscheidungen beider Seiten werden untersucht.
Wie werden die makedonische und die persische Armee verglichen?
Die Arbeit vergleicht detailliert die Zusammensetzung, Organisation, Ausrüstung und die verschiedenen Truppengattungen der makedonischen und persischen Armeen. Die Stärken und Schwächen beider Seiten in Bezug auf Infanterie, Kavallerie und Logistik werden beleuchtet. Die Unterschiede in der Truppenorganisation und -ausbildung werden als entscheidende Faktoren für den Ausgang der Schlachten hervorgehoben.
Welche Rolle spielte die Logistik?
Die Logistik spielt eine wichtige Rolle in der Analyse. Die Arbeit vergleicht die logistischen Fähigkeiten der makedonischen und persischen Armeen und untersucht, wie diese die Schlachten beeinflusst haben.
Welche Schlussfolgerungen werden gezogen?
Die Arbeit kommt zu Schlussfolgerungen über die Faktoren, die zu Alexanders Siegen beitrugen. Dies umfasst Alexanders militärisches Geschick, die taktischen und strategischen Fehler der Perser, und die Überlegenheit der makedonischen Armee in Bezug auf Organisation, Ausbildung und Ausrüstung.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit umfasst Kapitel über die antike Kriegsführung zur Zeit Philipps II. und Alexanders des Großen, die Zusammensetzung der Armeen und logistische Überlegungen (inkl. detaillierter Unterkapitel zu Infanterie und Kavallerie beider Armeen), den militärisch-taktischen Verlauf der Schlachten von Issos und Gaugamela (inkl. Vorgeschichten), und ein Fazit, das Alexanders Siege erklärt.
Welche Schlüsselwörter beschreiben den Inhalt?
Schlüsselwörter sind: Alexander der Große, Perserreich, Issos, Gaugamela, antike Kriegsführung, Phalanx, makedonische Armee, persische Armee, militärische Taktik, Strategie, Hellenisierung.
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- Christian Rucker (Author), 2012, Die Armee Alexanders und der militärisch-taktische Verlauf der großen Alexanderschlachten gegen das Perserreich. Die Schlachten von Issos und Gaugamela, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/320920