Ebenso wie Apotheker und Krankenhäuser müssen auch Ärzte in Zukunft verstärkt auf die Gesetze des Marktes achten und strategische Marketingmaßnahmen einsetzen, um ihre geschäftliche Zukunft abzusichern. Es ist nicht mehr uneingeschränkt gültig, dass sich gute Arbeit von selbst durchsetzt – auch wenn die ärztliche Qualität Grundlage und Bedingung für jeden Geschäftserfolg ist.
Im Rahmen dieser Hausarbeit werden im ersten Schritt begriffliche Grundlagen der Thematik des Ärzte-Marketings näher erklärt. Anschließend werden der rechtliche Rahmen der ärztlichen Werbung abgesteckt und der damit verbundene Wandel erläutert. Danach kommen die Möglichkeiten des Ärzte-Marketings zum Einsatz: Was ist neu? Wie darf geworben werden? Wo sind die Grenzen? Schlussendlich wird beispielhaft dargelegt, inwiefern Marketing für Arztpraxen möglich ist. Auf Grund des Umfangs und der Komplexität des Themengebietes kann eine vollständige Betrachtung nicht erfolgen. Darüber hinaus dient diese Arbeit nicht zur Entwicklung eines spezifischen Marketing-Konzeptes, da die Bedingungen der Maßnahmen zu vielseitig sind, als dass ein Grundkonzept erarbeitet werden könnte. Es sollen vielmehr die verschiedenen Möglichkeiten aufgezeigt werden, welche Ärzte seit der Novellierung der Musterberufsordnung im Jahr 2002 zur Gestaltung ihres Praxismarketings haben.
Ärzte und Marketing – diese beiden Begriffe erscheinen im Zusammenspiel paradox. Ärzte machen alle dasselbe und haben dank Influenza, Noroviren und co. immer genug zu tun. Warum dann Marketing?
Von den Krankenkassen werden immer mehr Leistungen gestrichen. Geld, das den Ärzten fehlt. Andererseits gibt es ein immer größeres Klientel Privatversicherter, welches sich Gesundheit und Schönheit gerne etwas kosten lässt. Obwohl 90 % der deutschen Bevölkerung gesetzlich versichert sind, stammen nur noch 65 % der Praxisumsätze aus dieser Quelle; Tendenz sinkend. Ärzte müssen also umdenken, wenn sie im Werben um zahlungskräftige Patienten (Kunden!) erfolgreich sein wollen.
Ebenso wie Apotheker und Krankenhäuser müssen auch Ärzte in Zukunft verstärkt auf die Gesetze des Marktes achten und strategische Marketingmaßnahmen einsetzen, um ihre geschäftliche Zukunft abzusichern. Es ist nicht mehr uneingeschränkt gültig, dass sich gute Arbeit von selbst durchsetzt – auch wenn die ärztliche Qualität Grundlage und Bedingung für jeden Geschäftserfolg ist.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Begriffsbestimmungen
- Was ist Marketing?
- Dienstleistungsmarketing/Customer-Relationship-Marketing
- Was ist Wettbewerb?
- Rechtlicher Rahmen
- Rechte des Patienten
- Rechte des Arztes
- Rechtliche Einschränkungen
- Die Musterberufsordnung (MBO) der Länder
- Das Gesetz gegen unlauteren Wettbewerb (UWG)
- Das Heilmittelwerbegesetz (HWG)
- Das Verbot der berufswidrigen Werbung
- Das Telemediengesetz (TMG)
- Marketing für Ärzte
- Grundlagen
- Zulässige Werbeinhalte
- Qualifikationen nach der Weiterbildungsordnung/Facharztbezeichnungen
- Akademische Grade und Titel
- Weitere Qualifikationen
- Tätigkeits- und Interessenschwerpunkte
- Sonstige zulässige Angaben
- Bildliche Darstellung
- Zulässige Werbeträger
- Das Praxisschild
- Anzeigen
- Patienteninformationen und Praxisbroschüren
- Internet
- Akzidenzdrucksachen/Corporate Design
- Publikationen und Presseberichte
- Weitere Werbemaßnahmen
- Zulässige Werbeinhalte
- Strategien
- IST-Analyse
- Bestimmung der Zielgruppe(n)
- Festlegung der Marketing-Ziele
- Der Marketing-Mix
- Die klassischen Marketing-Instrumente
- Die drei neuen Ps
- Marketing-Controlling
- Maßnahmen
- Das Praxisleitbild
- Corporate Identity
- Gewinnung neuer Patienten
- Bindung bestehender Patienten
- Grundlagen
- Schlussbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit setzt sich zum Ziel, die rechtlichen Rahmenbedingungen und Marketingstrategien für Ärzte im Detail zu beleuchten. Besonders fokussiert wird dabei auf die zulässigen Werbeformen und -inhalte sowie auf die effektive Gewinnung und Bindung von Patienten.
- Rechtliche Rahmenbedingungen für ärztliche Werbung
- Marketing-Grundlagen und -Strategien für Ärzte
- Zulässige Werbeinhalte und -träger
- Gewinnung neuer Patienten
- Bindung bestehender Patienten
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung stellt die Relevanz des Themas "Marketing für Ärzte" im Kontext der heutigen Gesundheitsversorgung dar und führt in die Thematik der Hausarbeit ein.
- Begriffsbestimmungen: Dieses Kapitel erläutert die grundlegenden Begriffe des Marketings und wendet diese auf die Besonderheiten der Arztpraxis an. Dabei werden auch die Unterschiede zwischen Dienstleistungsmarketing und Customer-Relationship-Marketing im Gesundheitswesen beleuchtet.
- Rechtlicher Rahmen: Dieses Kapitel analysiert die rechtlichen Rahmenbedingungen für ärztliche Werbung. Die Rechte von Patienten und Ärzten werden im Detail dargestellt, und die relevante Gesetzgebung wird erläutert. Besonderes Augenmerk liegt auf den Einschränkungen der Werbemöglichkeiten durch Gesetze wie die Musterberufsordnung, das Gesetz gegen unlauteren Wettbewerb, das Heilmittelwerbegesetz, das Verbot der berufswidrigen Werbung und das Telemediengesetz.
- Marketing für Ärzte: Dieses Kapitel behandelt die Grundlagen des Marketings für Ärzte. Zunächst werden die zulässigen Werbeinhalte wie Qualifikationen, Tätigkeits- und Interessenschwerpunkte sowie sonstige zulässige Angaben betrachtet. Anschließend werden verschiedene zulässige Werbeträger wie Praxisschilder, Anzeigen, Patienteninformationen, Internetpräsenz und Akzidenzdrucksachen analysiert.
- Strategien: Dieses Kapitel beleuchtet verschiedene Marketingstrategien für Ärzte. Dabei werden die IST-Analyse, die Zielgruppenbestimmung, die Festlegung der Marketingziele und der Marketing-Mix eingeführt und veranschaulicht.
- Maßnahmen: Dieses Kapitel beschreibt konkrete Marketingmaßnahmen, die von Ärzten angewendet werden können. Im Fokus stehen das Praxisleitbild, die Corporate Identity, die Gewinnung neuer Patienten und die Bindung bestehender Patienten.
Schlüsselwörter
Diese Hausarbeit beschäftigt sich mit dem Thema "Marketing für Ärzte" und beleuchtet die rechtlichen Rahmenbedingungen, zulässige Werbeformen, Strategien und Maßnahmen, die Ärzte im Gesundheitswesen anwenden können. Dabei werden Begriffe wie Dienstleistungsmarketing, Customer-Relationship-Marketing, Musterberufsordnung, Gesetz gegen unlauteren Wettbewerb, Heilmittelwerbegesetz, Telemediengesetz, Corporate Identity, Praxisleitbild, Patientenbindung und Patientengewinnung behandelt.
- Quote paper
- Lena Küssner (Author), 2008, Die Möglichkeiten und Grenzen des Marketings für Ärzte. Rechtlicher Rahmen, Strategien und Maßnahmen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/320741