Der Forschungsstand zu Jan Hus macht deutlich, dass er bis heute als Ketzer gilt, da man festgestellt hat, dass keine Prozesse zur Aufhebung dieses Verdikts geführt wurden und es folglich auch nicht aufgehoben werden konnte.
Jan Hus war einer der wichtigsten Theologen seiner Zeit. Durch die Verurteilung des Hus, die die „causa fidei“ (die Sakramentslehre im Konstanzer Konzil) klären sollte, kam es zu den hussistischen Kriegen. Die Hussiten verteidigten bis zum Schluss Hus‘ Lehren und wollten die Entscheidung des Konzils nicht akzeptieren.
Die Hausarbeit beschäftigt sich mit der Frage „Warum wurde Jan Hus auf dem Konstanzer Konzil als Ketzer verurteilt?“.
Dieser Frage soll im Folgenden paradigmatisch durch die Analyse der Quelle „Urteil und Tod des Hus, 6. Juli 1415“ von Ulrich Richental nachgegangen werden. Die Quelle eignet sich zum einen wegen ihres Erscheinungsdatums und zum anderen war Ulrich von Richental einer der Zeitzeugen. Während seiner Anwesenheit beim Konstanzer Konzil schrieb er seine Chronik und es ist durch einen Vergleich mit anderen Quellen zu überprüfen, inwiefern Richentals Blick bezüglich der Parteien als neutral oder Vorbehaltslos eingestuft werden kann. Die narrativen Details deuten darauf hin, dass Richental nicht nur historiographische, sondern auch literarische Interessen bediente. Seine Chronik war ferner durch seine Bilder berühmt.
Zuerst wird Jan Hus Leben dargestellt.
Inhaltsverzeichnis
- Jan Hus und die Frage nach dem „,causa fidei“
- Das Leben des Jan Hus
- Jan Hus Lehren
- Kirchenverständnis
- Sakramentsverständnis
- Bibelverständnis
- Analyse der Ulrich von Rheintal, Chronik des Konstanzer Konzils, 1415:
,,Urteil und Tod des Hus, 6. Juli 1415“
- Die Glaubens Würdigkeit der Richental Chronik
- Der historische Hintergrund des Konstanzer Konzils
- Richentals Argumentation
- Die Konsequenzen der Verurteilung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit befasst sich mit der Verurteilung von Jan Hus auf dem Konstanzer Konzil als Ketzer. Durch die Analyse der Quelle „Urteil und Tod des Hus, 6. Juli 1415“ von Ulrich Richental soll die Frage „Warum wurde Jan Hus auf dem Konstanzer Konzil als Ketzer verurteilt?“ beantwortet werden. Die Quelle ist aufgrund ihres Erscheinungsdatums und der Tatsache, dass Richental ein Zeitzeuge war, besonders geeignet. Die Arbeit analysiert die Richental-Chronik in Bezug auf ihre Glaubwürdigkeit, den historischen Hintergrund und Richentals Argumentation.
- Das Leben und die Lehren von Jan Hus, insbesondere seine Ansichten zum Kirchenverständnis, zum Sakramentsverständnis und zum Bibelverständnis.
- Die historische Bedeutung des Konstanzer Konzils und die politische und religiöse Situation der Zeit.
- Die Argumentation von Ulrich Richental in seiner Chronik zur Verurteilung von Jan Hus.
- Die Konsequenzen der Verurteilung von Jan Hus für die Kirche und die Gesellschaft.
- Die Rolle des „causa fidei“ in der Verurteilung von Jan Hus und die Frage nach der Gültigkeit des Urteils.
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einführung in das Leben und die Lehren von Jan Hus. Es wird insbesondere auf seine Ansichten zum Kirchenverständnis, zum Sakramentsverständnis und zum Bibelverständnis eingegangen. Im nächsten Kapitel wird die Chronik von Ulrich Richental analysiert, wobei die Glaubwürdigkeit der Quelle, der historische Hintergrund des Konstanzer Konzils und Richentals Argumentation beleuchtet werden. Anschließend werden die Konsequenzen der Verurteilung von Jan Hus beleuchtet. Die Arbeit endet mit einer Zusammenfassung der Erkenntnisse und einer Schlussfolgerung.
Schlüsselwörter
Jan Hus, Konstanzer Konzil, Ketzer, „causa fidei“, Sakramentslehre, Ulrich Richental, Chronik, Kirchenverständnis, Bibelverständnis, Hussitenkriege, Theologie, Mittelalter.
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- Gizem Gür (Author), 2014, Das Schicksal des Jan Hus. Warum wurde er auf dem Konstanzer Konzil als Ketzer verurteilt?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/320243