Die starke Abhängigkeit kleiner und mittlerer Unternehmen (KMU) von Bankkrediten sowie die geringe Eigenkapitalausstattung dieser Unternehmen als auch neue Entwicklungen an den Kapitalmärkten, wie bspw. die Einführung von Basel II haben dazu beigetragen, dass sich die Finanzierungsbedingungen für KMU’s in Deutschland verschlechtert haben. Hinzu kommt die Ertragsschwäche deutscher Banken, so dass diese sich tendenziell aus der unrentablen Kreditfinanzierung zurückziehen. (Bundesministerium der Finanzen, nachfolgend BMF 2003)
Eine restriktivere Kreditvergabe durch die Banken führt dazu, dass alternative Finanzierungsquellen zunehmend an Bedeutung gewinnen. Innovative Produkte, die sowohl Eigen- als auch Fremdkapitalcharakter aufweisen, werden für die Finanzierung von KMU’s in Deutschland immer wichtiger. Mezzaninefinanzierung, eine Mischform aus Eigen- und Fremdkapital gewinnt in Deutschland ebenfalls an Bedeutung. Weiterhin trägt die Einführung von Basel II im Jahr 2007 dazu bei, dass sich kleine und mittlere Unternehmen in Deutschland in verstärktem Maße um alternative
Finanzierungsinstrumente kümmern müssen. (Winkeljohann 2003). Der Rückgang an Krediten des privaten Bankgewerbes wurde bisher fast vollständig durch die Ausweitung des Kreditengagements der öffentlich-rechtlichen Institute aufgefangen. Allerdings stellt der Wegfall der Gewährträgerhaftung im Jahre 2005 eine weitere Herausforderung dar, da diese Entwicklung ebenfalls zu einem Rückzug der öffentlichrechtlichen Institute aus einigen Kreditengagements führen dürfte. Die Analysen dieser Arbeit haben gezeigt, dass kleinen und mittleren Unternehmen in Deutschland zurzeit zwei wesentliche Quellen zur Finanzierung ihres Unternehmens zur Verfügung stehen. Zum einen ist dies der klassische Bankkredit, zum anderen sind dies Fördergelder der öffentlichen Hand. Alternative Finanzierungsquellen wie Private Equity oder Venture Capital finden für KMU’s mit einem Umsatzvolumen von weniger als 50 Mio. Euro nur bedingt Anwendung. Andere Instrumente, insbesondere die Aufnahme von Eigen- oder Fremdkapital über die Kapitalmärkte kommen für kleinere Unternehmen gar nicht in Frage, da die benötigten Volumen in der Regel zu gering sind.
Inhaltsverzeichnis
- Abkürzungsverzeichnis
- Abbildungsverzeichnis
- Tabellenverzeichnis
- 1 Einleitung
- 2 Definition und Abgrenzung des Mittelstandes
- 3 Bedeutung des Mittelstandes für die deutsche Volkswirtschaft
- 4 Finanzierungsbedarf des Mittelstandes
- 5 Finanzierungsquellen des Mittelstandes
- 5.1 Bankkredit
- 5.2 Beteiligungsfinanzierung
- 5.3 Factoring
- 5.4 Leasing
- 5.5 Fördermittel
- 5.6 Eigenkapital
- 6 Finanzierungsprobleme des Mittelstandes
- 7 Lösungsansätze für die Finanzierungsprobleme des Mittelstandes
- 8 Fazit
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Diplomarbeit befasst sich mit dem Thema der Mittelstandsfinanzierung in Deutschland. Ziel ist es, die Finanzierungsmöglichkeiten für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) zu analysieren und die Herausforderungen der Mittelstandsfinanzierung aufzuzeigen. Dabei werden sowohl klassische Finanzierungsformen wie Bankkredite als auch alternative Finanzierungsquellen wie Beteiligungsfinanzierung, Factoring, Leasing und Fördermittel betrachtet.
- Definition und Abgrenzung des Mittelstandes
- Bedeutung des Mittelstandes für die deutsche Volkswirtschaft
- Finanzierungsbedarf und -quellen des Mittelstandes
- Finanzierungsprobleme des Mittelstandes
- Lösungsansätze für die Finanzierungsprobleme
Zusammenfassung der Kapitel
- Kapitel 2 beleuchtet die Definition und Abgrenzung des Mittelstandes in Deutschland. Es werden verschiedene Kriterien und Definitionen vorgestellt, die zur Einordnung von Unternehmen als Mittelstand dienen.
- Kapitel 3 analysiert die Bedeutung des Mittelstandes für die deutsche Volkswirtschaft. Es werden die wichtigsten Beiträge des Mittelstandes zu Wachstum, Beschäftigung und Innovation hervorgehoben.
- Kapitel 4 untersucht den Finanzierungsbedarf des Mittelstandes. Es werden die verschiedenen Finanzierungsbedürfnisse von KMU in unterschiedlichen Phasen ihrer Entwicklung betrachtet.
- Kapitel 5 stellt die wichtigsten Finanzierungsquellen des Mittelstandes vor. Es werden klassische Finanzierungsformen wie Bankkredite, Beteiligungsfinanzierung, Factoring, Leasing und Fördermittel sowie die Bedeutung von Eigenkapital für die Finanzierung von KMU behandelt.
- Kapitel 6 beleuchtet die Finanzierungsprobleme des Mittelstandes. Es werden die wichtigsten Herausforderungen bei der Finanzierung von KMU, wie z.B. mangelnde Sicherheiten, fehlende Transparenz und unzureichende Informationen, diskutiert.
- Kapitel 7 zeigt verschiedene Lösungsansätze für die Finanzierungsprobleme des Mittelstandes auf. Es werden politische Maßnahmen, innovative Finanzierungsmodelle und Initiativen zur Verbesserung der Finanzierungsbedingungen für KMU vorgestellt.
Schlüsselwörter
Mittelstand, KMU, Finanzierung, Bankkredit, Beteiligungsfinanzierung, Factoring, Leasing, Fördermittel, Eigenkapital, Finanzierungsprobleme, Lösungsansätze.
- Quote paper
- Klaus Maurer (Author), 2004, Mittelstandsfinanzierung in Deutschland. Finanzierungsmöglichkeiten für kleine und mittlere Unternehmen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/32004