Die vorliegende Arbeit befasst sich mit Pablo Picasso, insbesondere seinem Werk "Tête De Femme" (1958). Dieses Werk wird von der Autorin analyisiert und interpretiert.
Inhaltsverzeichnis
Picasso Der Künstler des 20. Jahrhundert
Pablo Picasso und die Frauen
Analyse/Interpretation: „Tête De Femme“ (1958, Picasso)
Stellung des Vorbild-Kunstwerks im Gesamtwerk des Künstlers
Eigenes Ausgangs-Interesse am Vorbild
Ausführung zur Weiterentwicklung der eigenen Idee bis zur Ausstellung
Quellenverzeichnis
Anhang
Picasso Der Künstler des 20. Jahrhundert
„Wenn es etwas zu stehlen gibt, stehle ich es.“
Picasso
Als erstes Kind und eines von drei Kindern von María Picasso y Lopez und José Ruiz Blasco wurde Pablo Picasso am 25. Oktober 1881 in Málaga (Spanien) geboren. Früh erkannte sein Vater, der selbst ein Künstler war, dass Pablo ein künstlerisches Naturtalent besaß und versuchte sein Potenzial bestmöglich zu fördern. 1896 wurde Pablo Picasso im Alter von 15 Jahren an der Kunsthochschule in Barcelona aufgenommen, hier blieb er aber nur ein einziges Jahr, um an der Akademie San Fernando, der Akademie für Schöne Künste, in Madrid weiter zu studieren.
1900 reiste Picasso nach Paris, dort fand 1901 seine erste Einzelausstellung bei Ambroise Vollard statt. In Paris machte er die Bekanntschaft mit Fernande Olivier, seiner späteren Geliebte, die ihm auch Modell saß. Picassos Frühwerk begann mit den melancholischen Bildern der "Blauen Periode". 1905-1907 folgte die heitere "Rosa Periode“. Mit dem Gemälde "Les Demoiselles d’Avignon" leitete er 1907 die kubistische Phase ein, die er gemeinsam mit Georges Braque entwickelte. Diese kubistische Phase teilte sich bis 1914 in den "analytischen Kubismus" und den "synthetischen Kubismus" auf. Er ließ sich dabei besonders durch die afrikanischen Plastiken und Cézanne inspirieren. Als er ein Bühnenbild für das Ballett „Parade“ entwerfen sollte, lernte er die Balletttänzerin Olga Koklova kennen und heiratete sie 1918. Ab 1919 wurde seine Malerei klassizistisch, er griffantike Formen und mythologische Themen auf. In den zwanziger Jahren begegnete er den Surrealisten, die ihm neue Impulse gaben. So wurden seine Werke ab sofort durch eine symbolische Ebene angereichert. Er schloss sich jedoch nie den Surrealisten an. 1927 lernte der Künstler Marie-Thérèse Walter kennen, die wiederum Geliebte und Modell wurde. Ab 1928 arbeitete Picasso zudem plastisch, es entstanden Drahtobjekte und Assemblagen. Wegen seiner spanischen Wurzeln interessierte er sich vermehrt für den Stierkampf, der hinsichtlich alter Mythen, zu einem zentralen Thema wurde. 1934 tauchte zum ersten Mal das Thema des Stierkampfes im Werk Picassos auf. Zudem beschäftigte er sich vermehrt mit der Grafik und es entstanden umfangreiche Radierungen.
1936 brach der spanische Bürgerkrieg aus, Picasso nahm unter dies für die republikanisch gewählte Regierung und gegen General Franco Stellung. 1937 malte Picasso für den spanischen Pavillon der Pariser Weltausstellung das großformatige Gemälde „Guernica“, ein eindringliches monumentales Anti-Kriegs-Bild, das als ein Schlüsselwerk der Kunst des 20. Jahrhunderts gilt. Seine zu der Zeit Geliebte, Dora Maar, dokumentierte den Erschaffungsprozess. Mit dem Anti-Kriegsbild protestierte er gegen die verheerenden Luftangriffe der deutschen Luftwaffe auf Guernica, durch die Adolf Hitler den faschistischen Diktator Francisco Franco im spanischen Bürgerkrieg unterstützte. Seine Werke galten während des zweiten Weltkrieges als entartet und Picasso musste seine Werke sicher verwahren. Auch das Gemälde „Massaker in Korea“ war eine Kritik an den Krieg und verärgerte auch die Amerikaner. Für Picasso war es selbstverständlich, als Maler politische Stellung zu beziehen, so wurde er 1944 Mitglied der Kommunistischen Partei Frankreichs und erfand das bekannte Symbol der Friedenstaube. 1943 trat Françoise Gilot in Picassos Leben und er zog mit ihr nach Vallauris, dort erlernte er die Kunst des Töpfern. Ab 1945 wurde die Lithografie seine vorherrschende grafische Technik. 1952 entstanden zudem für den „Friedenstempel in Vallauriszwei große Wandgemälde: „Der Krieg“ und „Der Frieden“, welches sein politisches Interesse noch mal deutlich machten. Ab 1953 war Jaqueline Roque seine Lebensgefährtin, die er 1961 heiratete. Er zog sich nun immer mehr aus der Öffentlichkeit heraus, um sich vollkommen der Kunst zu widmen. Seine Villa „La Californie“ in Cannes verließ er letztlich, weil er zunehmend von Touristen und Bewunderern belästigt wurde und erwarb deshalb das Schloss Vauvenargues.
Picassos künstlerische Erzeugung war äußerst reichhaltig, er arbeitete in allen Medien gleichzeitig und erschuf Ölgemälde, verschiedenste Varianten der Drucktechnik, Linolschnitte sowie Skulpturen in den unterschiedlichsten Materialien. Seine Themen sind der mediterranen Welt und der Antike entsprungen, wie zum Beispiel Kentauren, Faune und immer wieder „Maler und Modell“.
1963 errichtete die Stadt Barcelona, Picasso zu ehren, das „ Museo Picasso“. Später erhielt das Museum den größten Teil seines Nachlasses.
Pablo Ruiz y Picasso starb am 8. April 1973 an einem Herzinfarkt im französischen Mougins bei Cannes.
Pablo Picasso und die Frauen
„Frauen sind entweder Göttinnen oder Fußabtreter“
Picasso
Im Leben von Pablo Picasso gab es unzählige Frauen. Er war ein Macho und soll seine Frauen so häufig gewechselt haben wie sein Malstil. Die Beziehungen zu den Frauen beeinflussten seine Stimmung und auch sein Kunststil, sie waren seine Musen und seine Stütze. Obwohl er nicht das beste Verhältnis zu seinen Frauen pflegte und die Partnerschaften durch seine Untreue und sein unmögliches Verhalten ihnen gegenüber ständig sabotierte, wurde er dennoch von ihnen angehimmelt und bewundert. Es schien so, als ob Picasso nur sich selbst lieben konnte, nichtsdestotrotz konnte er seinen Frauen das Gefühl geben, sie wären etwas Besonderes. Er erwartete von seinen Geliebten bedingungslose Hingabe. Sie verließen ihn meist nicht und blieben aus freien Stücken bei ihm. Während seiner Lebenszeit fertigte er etliche Bilder seiner Frauen, Freundinnen und Kinder an.
1904 lernte Pablo PicassoFernande Olivierin Paris kennen. Sie wurde sein Modell und seine erste Geliebte. Mit ihr verbrachte er Anfang des 20. Jahrhunderts einen eher schwierigen und ärmlichen Lebensabschnitt in dem bekannten und verwahrlosten Haus Bateau-Lavoir. Sie blieben ca. 7 Jahre zusammen und Olivier berichtete in ihrer Biographie über die Erlebnisse und die gemeinsame Zeit mit ihm ohne dabei von Vorwürfen und Bitterkeit geprägt zu sein.
1918 im Alter von 37 Jahren heiratete PicassoOlga Khoklova, eine aus dem russischen Adel stammende, berühmte Balletttänzerin. Er begegnete ihr in Rom, als er für das „Ballett Parade“ die Kostüme und das Bühnenbild gestalten sollte, und war von ihrem exotischen Aussehen sofort fasziniert. Nach ihrer Heirat, gab Olga ihren Beruf als Tänzerin auf. Aus ihrer Ehe geht ein gemeinsamer Sohn hervor, er wird 1921 geboren und erhält den Namen Paolo. Olga beanspruchte vieles von Picasso, jedoch konnte er ihr nie die Liebe und Anerkennung geben, die sie von ihm erwartete und so trennten sie sich schließlich 1935. Die Ehe wurde jedoch nie geschieden, bis Olga 1955 einsam verstarb.
Noch während der gemeinsamen Beziehung mit Olga, begann Picasso eine Affäre mit der damals 17 jährigenMarie-Therese Walter, die er seit 1927 unterhält. Er war von ihrer Anmut, Jugend und Schönheit hingerissen, gliederte sie aber nie in seine Künstlerkreise ein. Es war ihre Jugend, die seine Werke inspirierte. Sie war seine Zuflucht aus der Realität mit Olga und die Beziehung zu ihr hielt 10 Jahre lang. 1935 gebar sie ihm eine Tochter, namens Maya, was auch zugleich zur Trennung von Picasso und Olga führte. Marie-Therese blieb ihm immer treu und erhängte sich schließlich 1977.
1936 begann das Verhältnis zu der Fotografin und MalerinDora Maar, als sie in sein Leben trat, um ihn zu fotografieren. Dora gab ihm eine neue Sichtweise einer Liebesbeziehung, denn sie war eine intelligente Frau und konnte sich eloquent ausdrücken. Ihre Unnahbarkeit und ihre mysteriöse Ausstrahlung hielt Picasso in einer Reihe von Gemälden als „Weinende Frau“ fest. Auch sie war eine starke Künstlerin und befasste sich mit seinen Werken. Das zeigte sich in ihrer fotografischen Dokumentation der Entstehung von Guernica. Die Rivalität zwischen Marie-Therese und Dora störte Picasso nicht, sondern gab ihm eher die Bestätigung für seine starkeMännlichkeit. 1943 trennten sich die beiden und Dora gab schließlich das Fotografieren auf.
Im selben Jahr folgte die bis 1953 andauernde Beziehung mitFrancoise Gilot, mit der er zwei Kinder hatte, Claude und Paloma. Sie lebten gemeinsam in Vallauris in Südfrankreich. Das Familienglück in dieser Zeit mit ihr bedeutete Picasso sicher mehr als eine künstlerische Periode. Francoise war selbst eine angehende Künstlerin und war dem damals schon berühmten Maler gegenüber wissbegierig und unbekümmert. 1953 beendete Francoise ihre Beziehung mit Picasso und zog mit den beiden Kindern zurück nach Paris. Sie war die einzige Frau, welche Picasso aus eigenem Entschluss verließ und nicht von ihm verlassen wurde.
Pablo Picasso heiratete 1961 ein zweites Mal, die 1927 geboreneJacqueline Roque, die Ehe mit der 46 Jahre jüngeren Frau hielt bis zum Tod des Künstlers. Mit der ehemaligen Keramikverkäuferin unterhielt Picasso bereits seit 1953 eine Beziehung, zum Zeitpunkt der Eheschließung war er bereits 80 Jahre alt. Ihretwegen brach er den Kontakt zu seinen früheren Lebensgefährtinnen und Kindern fast vollständig ab. Er verewigte sie in über 70 Gemälden. Mit seinem Tod verlor Jaqueline ihren Lebensinhalt und fiel in tiefe Depressionen, was letztendlich dazu führte, dass sie sich 1986, 13 Jahre nach dem Tod von Picasso, Selbstmord beging und sich selbst erschoss. Somit blieb sie immer unergründlich, obwohl sie am Ende die am häufigsten dargestellte Frau Picassos war.
Neben den hier sechs erwähnten Frauen, gab es im Leben von Picasso noch viele weitere Geliebte. Er war deren Lebensinhalt und sie waren wie Planeten, die um ihn wie um die Sonne kreisten.
Analyse/Interpretation: „Tête De Femme“ (1958, Picasso)
Das Gemälde „Tête De Femme“ aus dem Jahr 1985, zeigt ein abstraktes Porträt einer Frau und wurde von Picasso mit Farbe auf Papier im „Stil Picasso“ gemalt. Es befindet sich derzeit in einer privaten Ausstellung in New York. Es gibt sehr wenige Informationen über das Bild, da es sehr unbekannt ist und nur eines von Tausenden Bilder und Skizzen von Picasso darstellt. Dieses Bild ist ein Porträt seiner letzten Geliebten und Ehefrau Jaqueline Rouge. Sie war das am meisten dargestellte Modell.
Das Bild stellt klar einen Frauenkopf mit einem Dekolleté abstrahierend dar. Dabei fällt besonderes auf, dass auch naturwidrige Monumente des Profils gegeben sind, obwohl die Formen des Umrisses die Frontalansicht zeigt. Das Gesicht ist in zwei Hälften unterteilt und die linke Gesichtshälfte besitzt ein klares Profil, welches auch am Haaransatz und am Ohr erkennbar ist. Auch die linke Schulter zeugt aus einer seitlichen Haltung. Die rechte Seite hingegen ist eine Frontalansicht, dementsprechend liegen auch die Haare anders als auf der anderen Seite. Die vertikale Mitte des Gesichtes bilden Nase, Mund und Kinn. Jedoch gehören diese Gesichtsgliedmaßen weder zum Profil noch zur Frontalansicht.
Das Gesicht ist keinesfalls naturalistisch. Neben der Multiperspektive sind die Augen unnatürlich groß und sehr einfach gemalt. Dies ist besonders am rechten Auge zu sehen und auch die rechte Brust wirkt sehr fehlpositioniert. Die anatomische Merkmale wie Augen, Mund und Nase worden modifiziert.
Der Ausdruck im Gesicht wirkt einerseits neutral , andererseits erzeugt es durch die Dissoziation Verunsicherung und strahlt Zwiespalt aus. Dies wird wiederum durch die nach oben gehobenen Mundwinkeln kaschiert.
Wirft man ein Blick auf Picassos Komposition scheint sie symmetrisch zu sein, anderseits auch sehr spannungsvoll und dynamisch.
Das erste, das ins Auge, wenn man die Komposition untersucht, ist, dass das Gemälde etwas rechtslastig durch Jaquelines volle dunkle Haar scheint. Von rechten Bildrand bis zu den Haaren ist es weniger als 1/8 Platz zu geben, im Gegensatz dazu ist auf der linken Bildseite mehr freier Platz. Dennoch versucht Picasso diese Asymmetrie auszugleichen, er setzt einen Richtungsimpuls in dem er den Blick des Profils in die linke Richtung malt. Außerdem benutzt er die Datierung , links oben, ebenfalls als Mittel des Ausgleiches. Dadurch entsteht eine harmonische Asymmetrie. Besonders auffällig ist, dass die Mittelsenkrechte die beiden Gesichtshälften voneinander trennen. Obwohl das Porträt durch die Deformation nicht mehr symmetrisch wirkt, befindet sich das Porträt doch in einer Symmetrie, denn beide Gesichtshälften inklusive Haare sind 3/8 breit, wobei das Profil in Realität deutlich breiter sein muss als die Frontalansicht. Der Kopf positionier sich zwischen OAL und UGS, dadurch wird das Gesicht systematisch eingerahmt. Die seltsame Brust im linken unterem Teil der Bildes wird ebenfalls eingerahmt, nämlich von UVL, UAL und LGS. Die linke Schulter ,unten rechts, wird auch von UVL, UAL, RVL und RAL eingegrenzt. Beide werden damit von ihrer Unscheinbarkeit, da sie abseits stehen, etwas hervor gehoben. Die D2 verläuft genau durch die Brustwarze, womöglich wollte Picasso die Aufmerksamkeit auf die Weiblichkeit und die Fruchtbarkeit einer Frau hinweisen, sowie auch Sexualität, welches meistens eine Thematik einer Kunst ist. Die D1 verbindet sozusagen die Datierung mit der Schulter, was die Komposition und die Symmetrie abrundet.
Das ganze Gemälde wirkt Perspektivenlos, vor allem durch den Hintergrund, der durch seine Monotonie sehr flächig scheint. Jedoch versucht Picasso durch das Doppelgesicht die Perspektive hineinzubringen, aber nicht als eine einzige Perspektive sondern direkt mehrere. Er bricht das Gesetzt der Perspektive und stellt die Gliedmaßen wie zum Beispiel die Brust, komplett absurd dar. Die Darstellung der Brust passt weder zum Profil noch zur Frontansicht. Gleichzeitig sieht die Brust eher aus wie eine Scheibe. Ebenfalls im Gesicht lässt sich neben Frontalansicht und Profil noch eine weitere Ansicht erkennen. Der Nasen-, Mundund Kinnbereich weißt eher auf ein Halbprofil hin. Die Haarstruktur und der Haaransatz passt zu beiden Ansichten perfekt dazu, welches nochmal die Unterschiede der beiden untermauert.
Das Bild besteht aus wenigen Farben, wodurch es trotz der vielen Farbkontraste etwas farblos scheint. Neben schwarz und weiß, ähneln sich die beiden Farben, blaugrau und taupe, in ihrem grauen Unterton und erzeugen einen Kalt-Warm-Kontrast. Dieser entstandene Kontrast wird vor allem zwischen dem warmen Hintergrund und der teilweise blaugrauen Haut und den Haaren sichtbar. Er hebt zusammen mit der warmen, Farbe taupe das Gesicht besonders hervor. Ein weiterer Kontrast entsteht zusätzlich zwischen der schwarzen Umrisslinie im ganzen Gesicht und der weißen Haut. Durch diesen Hell-Dunkel-Kontrast werden insbesondere die Gesichtskonturen und der Ausdruck akzentuiert.
Während der Hintergrund durchscheinend auf den Papier liegt, ist das Zentrum kräftiger und deckender gemalt.
Die Pinselführung ist besonders im Hintergrund wild und locker, wo man deutlich die Struktur erkennen kann, aber auch das Porträt zeigt einen einfachen unordentlichen Pinselduktus, wobei die Details wie das linke Auge, Mund und Nase etwas feiner sind.
Picasso arbeitet mit vielen Gegensätzen und Kontrasten. Er nutzt dabei die Farbgebung, um das Porträt eine besondere Betonung zu geben. Vor allem will er dadurch das Doppelgesicht hervorheben.
Das Porträt von Jaqueline Roque entspricht dem „Stil Picasso“, der sich im Laufe des Lebens des Künstlers etabliert hatte. Es zeigt deutlich die Synthese aus kubistische Dissoziation und klassizistische Figuration. Kubistisch beeinflusst ist die Dissziation des Gesichtes, der Burst und der Schulter. Jedes ist für sich gesondert und wie auf je verschiedenen Perspektiven gehen dargestellt. Wie im Kubismus kann man von einer multiperspektivischen, anders als bei der üblichen Eisnichtigkeit des Kopfes, Bildlichkeit sprechen. Sie relativiert und destruiert das empirische Aussehen und sie nimmt den Betrachter die Vorstellung des kompletten Kopfes teilweise ab. Der Betrachter muss nun nicht mehr Vorstellen wie die Frau auf dem Bild im Profil aussieht und ein Teil des Hinterkopfes ist ebenfalls schon zusehen. Der Klassizismus hingegen bildet hier das Figurative, die dissoziierten Merkmale des Kopfes sind in einem anschauliche begrenzten Ganzen aufgehoben enthalten. In der einsichtigen Figürlichkeit, welche naturgemäß jegliche Dissoziation ausschließt, ist nun mit der Dissoziation verbunden. Durch die Figuration bleibt die der Umriss, in diesem Falle der Kopf, naturgemäß erhalten, nur innerhalb dieses Umrisses wird die Entfremdung deutlich. Überdies sind jene verschiedene Ansichtsmomente jedoch einer einheitlichen, von Grenzen umschlossenen Figuration zusammengefasst, welche selbst in ihren inneren und äußeren Linienverläufen insgesamt klar überschaubar ist und sogar den Blick auf das Ganze erzwingt.
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- Quote paper
- Hue Dang (Author), 2015, Vor- und Nachbilder. "Tête De Femme" (1958) von Pablo Picasso, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/319713
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