Übersetzt man den Begriff „Schizophrenie“ wortwörtlich, kann dies zu Missverständnissen führen. Schizo (griechisch) bedeutet Spalt oder gespalten; Phrenos (ebenfalls griechisch) wird mit Geist oder Bewusstsein übersetzt. Wortwörtlich heißt Schizophrenie folglich „gespaltenes Bewusstsein“ beziehungsweise „gespaltener Geist“.
Gerade wegen dieser Bedeutung kommt es in der Öffentlichkeit des Öfteren zu einer Verwechslung mit der Krankheit der multiplen Persönlichkeit, obwohl die eine Krankheit mit der anderen rein gar nichts gemeinsam hat. Bei der Schizophrenie ist die Kognition und der Affekt gespalten, bei der Multiplen Persönlichkeit liegt eine Spaltung der Persönlichkeit – ein Wechsel von mehr als zwei unterschiedlichen Persönlichkeitszuständen – vor. Auch ich erlag dieser Verwechslung, als ich das erste Mal mit der Schizophrenie konfrontiert wurde. Ein Familienmitglied, mein Cousin, erkrankte an Schizophrenie. Er leidet nun seit 10 Jahren an dieser Krankheit, auch wenn er sich selbst für gesund hält.
In dieser Ausarbeitung möchte ich die sozialen Aspekte der Schizophrenie betrachten. Ich möchte herausfinden, welche Auswirkungen sozial relevante Einflussfaktoren – Geschlecht, Alter, Familienstand, sozioökonomischer Status, kritische Lebensereignisse, Einflüsse der näheren sozialen Umwelt und Drogenkonsum – auf die Krankheit bzw. ihr Entstehen haben und ob sich daraus eventuell Hilfestellungen für den Erkrankten ergeben. Die genetischen Ursachen möchte ich in dieser Arbeit außen vor lassen, denn erstens wäre dies ein Thema für eine eigene Arbeit und zweitens sind die genetischen Einflüsse nicht veränderbar. Außerdem bin ich der Ansicht, dass soziale Aspekte für Schizophrenie-Erkrankte von höherer Bedeutung sind, eben weil sie teilweise zu ändern sind. Ebenfalls nicht eingehen möchte ich auf die Therapiemöglichkeiten, die ebenfalls ein Thema für sich wären. Sie werden in dieser Arbeit nur sehr knapp angeschnitten.
Zunächst soll nun mit einem kurzen Einblick in die Schizophrenie begonnen werden. Nachdem anschließend am Beispiel meines Cousins die Symptome veranschaulicht werden sollen, wird es eine kurze Definition über die verschiedenen Typen der Schizophrenie geben. Daraufhin werden die sozial relevanten Einflussfaktoren auf ihre Auswirkungen und eventuelle Hilfestellungen untersucht, um die Ergebnisse abschließend am Beispiel meines Cousins zusammenzufassen.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Was ist Schizophrenie?
- 2.1 Ein Fallbeispiel
- 2.2 Definition
- 2.2.1 Das Konzept der Subtypisierung
- 2.2.1.1 Paranoide Schizophrenie
- 2.2.1.2 Hebephrene Schizophrenie
- 2.2.1.3 Katatone Schizophrenie
- 2.2.1.4 Undifferenzierte Schizophrenie
- 2.2.1.5 Postschizophrene Depression
- 2.2.1.6 Schizophrenes Residuum
- 2.2.1.7 Schizophrenia Simplex
- 2.2.2 Das Positiv-Negativ-Konzept
- 2.2.2.1 Positiv-Symptome
- 2.2.2.2 Negativ-Symptome
- 3. Sozial relevante Einflussfaktoren
- 3.1 Geschlecht und Alter
- 3.2 Familienstand
- 3.3 Sozioökonomischer Status
- 3.4 Kritische Lebensereignisse
- 3.5 Einflüsse der näheren sozialen Umwelt
- 3.6 Drogenkonsum
- 4. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die sozialen Aspekte der Schizophrenie. Ziel ist es, die Auswirkungen sozial relevanter Einflussfaktoren wie Geschlecht, Alter, Familienstand, sozioökonomischer Status, kritische Lebensereignisse, soziale Umwelt und Drogenkonsum auf das Entstehen und den Verlauf der Erkrankung zu beleuchten und daraus mögliche Hilfestellungen für Betroffene abzuleiten. Genetische Ursachen und Therapiemöglichkeiten werden nur am Rande betrachtet.
- Definition und Subtypen der Schizophrenie
- Einfluss sozialer Faktoren auf den Krankheitsverlauf
- Analyse eines Fallbeispiels zur Veranschaulichung der paranoiden Schizophrenie
- Identifikation möglicher Hilfestellungen für Betroffene
- Bedeutung der sozialen Umwelt für Schizophrenie-Erkrankte
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung klärt anfängliche Missverständnisse zum Begriff „Schizophrenie“ und grenzt ihn von der multiplen Persönlichkeit ab. Sie beschreibt das persönliche Motiv der Autorin, die Schizophrenie unter sozialen Aspekten zu betrachten, da diese beeinflussbar sind. Die Arbeit konzentriert sich auf den Einfluss sozialer Faktoren auf die Krankheit und lässt genetische Ursachen und Therapiemöglichkeiten weitgehend außer Acht. Der Aufbau der Arbeit wird skizziert: ein Einblick in die Schizophrenie, ein Fallbeispiel, eine Definition verschiedener Schizophrenie-Typen, die Untersuchung sozialer Einflussfaktoren und abschließende Zusammenfassung am Fallbeispiel.
2. Was ist Schizophrenie?: Dieses Kapitel gibt einen Überblick über die Krankheit Schizophrenie und deren Symptome nach Häfner (2005). Es beschreibt die Beeinträchtigung des klaren Denkens, der Urteilsfähigkeit und des sozialen Umgangs bei Betroffenen. Es werden typische Wahrnehmungsstörungen wie das Gefühl, dass Gedanken von außen gesteuert oder gelesen werden, sowie das Hören von Stimmen, beschrieben. Dieser Abschnitt dient als Grundlage für das Verständnis der folgenden Kapitel.
2.1 Ein Fallbeispiel: Dieses Kapitel präsentiert den Fall von Marcel, einem an paranoider Schizophrenie erkrankten jungen Mann. Seine Krankengeschichte wird detailliert beschrieben, beginnend mit seinem ersten Besuch beim Psychiater bis hin zu seinem aktuellen Zustand. Der Fall veranschaulicht typische Symptome wie Wahnvorstellungen (Verfolgungswahn, Verantwortungsgefühle für globale Ereignisse), Halluzinationen (Stimmenhören), und den daraus resultierenden sozialen Rückzug und die Verschlechterung seiner Lebenssituation. Das Beispiel dient als konkrete Illustration der in Kapitel 2 beschriebenen Symptome und wird später zur Zusammenfassung der Ergebnisse herangezogen.
3. Sozial relevante Einflussfaktoren: Dieses Kapitel analysiert verschiedene soziale Faktoren, die die Schizophrenie beeinflussen könnten, darunter Geschlecht und Alter, Familienstand, sozioökonomischer Status, kritische Lebensereignisse, die soziale Umwelt und Drogenkonsum. Für jeden Faktor werden potenzielle Auswirkungen auf den Krankheitsverlauf diskutiert und mögliche Hilfestellungen für Betroffene aufgezeigt. Diese Kapitel baut auf den vorherigen Kapiteln auf und bietet eine umfassende Auseinandersetzung mit den sozialen Dimensionen der Erkrankung.
Schlüsselwörter
Schizophrenie, soziale Aspekte, Einflussfaktoren, Fallbeispiel, Paranoide Schizophrenie, Symptome, Wahnvorstellungen, Halluzinationen, soziale Umwelt, Drogenkonsum, sozioökonomischer Status, kritische Lebensereignisse, Hilfestellungen.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu: Soziale Aspekte der Schizophrenie
Was ist der Inhalt dieser Arbeit?
Diese Arbeit untersucht die sozialen Aspekte der Schizophrenie. Sie beleuchtet den Einfluss von Faktoren wie Geschlecht, Alter, Familienstand, sozioökonomischer Status, kritische Lebensereignisse, soziale Umwelt und Drogenkonsum auf das Entstehen und den Verlauf der Erkrankung. Genetische Ursachen und Therapiemöglichkeiten werden nur am Rande betrachtet. Die Arbeit enthält eine Einleitung, eine Definition der Schizophrenie mit Untertypen, ein Fallbeispiel, eine Analyse sozialer Einflussfaktoren und ein Fazit.
Welche Themenschwerpunkte werden behandelt?
Die Arbeit konzentriert sich auf die Definition und Subtypen der Schizophrenie, den Einfluss sozialer Faktoren auf den Krankheitsverlauf, die Analyse eines Fallbeispiels (paranoide Schizophrenie), die Identifikation möglicher Hilfestellungen für Betroffene und die Bedeutung der sozialen Umwelt für Schizophrenie-Erkrankte.
Wie ist die Arbeit aufgebaut?
Die Arbeit beginnt mit einer Einleitung, die den Begriff Schizophrenie klärt und das persönliche Motiv der Autorin erläutert. Es folgt ein Kapitel zur Definition und den Symptomen der Schizophrenie, inklusive eines detaillierten Fallbeispiels einer paranoiden Schizophrenie. Ein weiteres Kapitel analysiert die sozialen Einflussfaktoren. Die Arbeit schließt mit einem Fazit.
Was wird im Kapitel "Was ist Schizophrenie?" behandelt?
Dieses Kapitel bietet einen Überblick über die Schizophrenie und ihre Symptome nach Häfner (2005). Es beschreibt Beeinträchtigungen des Denkens, der Urteilsfähigkeit und des sozialen Umgangs, sowie typische Wahrnehmungsstörungen wie Wahnvorstellungen und Halluzinationen.
Was ist das Fallbeispiel und welche Rolle spielt es?
Das Fallbeispiel beschreibt Marcel, einen jungen Mann mit paranoider Schizophrenie. Seine Krankengeschichte veranschaulicht typische Symptome wie Wahnvorstellungen und Halluzinationen und ihren Einfluss auf seinen sozialen Rückzug und seine Lebenssituation. Das Beispiel dient zur Illustration der Symptome und zur Zusammenfassung der Ergebnisse.
Welche sozialen Einflussfaktoren werden untersucht?
Die Arbeit analysiert den Einfluss von Geschlecht und Alter, Familienstand, sozioökonomischem Status, kritischen Lebensereignissen, der sozialen Umwelt und Drogenkonsum auf den Verlauf der Schizophrenie. Für jeden Faktor werden potenzielle Auswirkungen und mögliche Hilfestellungen für Betroffene diskutiert.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Schizophrenie, soziale Aspekte, Einflussfaktoren, Fallbeispiel, Paranoide Schizophrenie, Symptome, Wahnvorstellungen, Halluzinationen, soziale Umwelt, Drogenkonsum, sozioökonomischer Status, kritische Lebensereignisse, Hilfestellungen.
Welche Subtypen der Schizophrenie werden erwähnt?
Die Arbeit erwähnt verschiedene Subtypen der Schizophrenie, darunter paranoide, hebephrene, katatone, undifferenzierte Schizophrenie, postschizophrene Depression, schizophrenes Residuum und Schizophrenia Simplex.
Werden genetische Ursachen und Therapiemöglichkeiten behandelt?
Genetische Ursachen und Therapiemöglichkeiten werden nur am Rande betrachtet. Der Fokus liegt auf den sozialen Aspekten der Erkrankung.
- Arbeit zitieren
- Josephine Rost (Autor:in), 2009, Welchen Einfluss haben soziale Aspekte auf das Krankheitsbild der Schizophrenie?, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/319508