In dieser Hausarbeit untersuche ich, wie sich das ursprüngliche Motiv des 'Ewigen Juden' in den Gedichten von Kolmar und Sacahs von 1933 und 1946 darstellt. Dazu analysiere und interpretiere ich im ersten Teil zunächst sowohl Kolmars Gedicht als auch Sachs’ Poem. Anschließend erarbeite ich in einem direkten Vergleich die Bezüge zur ursprünglichen Legende Ahasvers in den Gedichten.
Das Motiv des 'Ewigen Juden' hat womöglich in keiner Zeit solchen Deutungsumschwung erfahren wie in der Zeit des Nationalsozialismus. Zum Einen wurde das Motiv für die Propaganda missbraucht; es gab sowohl eine Ausstellung und einen Film mit dem Titel "Der ewige Jude" als auch Propagandaschriften. Zum Anderen griffen jüdischstämmige Schriftsteller auf das Motiv zurück. Schon 1933 sah Gertrud Kolmar in ihrem Gedicht "Ewiger Jude" den Tod auf Grund der tragischen Umstände als Erlösung, während Ahasver neun Jahre später in Nelly Sachs' "Chor der Wandernden" den Exilanten die Stimme der Klage lieh.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Der Ewige Jude bei Getrud Kolmar
- Eine Einführung
- "Ist bemakelt meine Stirn?” – Gertrud Kolmars “Ewiger Jude”
- Nelly Sachs' "Chor der Wandernden"
- zu Nelly Sachs
- Die "Chöre nach Mitternacht"
- Zum Chor der Wandernden
- Vergleich der Gedichte
- Entstehung
- Aufbau
- Darstellung des Ewigen Juden
- Verhalten des lyrischen Subjekts
- Schluss
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit untersucht, wie sich das Motiv des Ewigen Juden in den Gedichten von Gertrud Kolmar und Nelly Sachs darstellt. Es werden die Bezüge zur ursprünglichen Legende Ahasvers in den Gedichten analysiert und interpretiert.
- Das Motiv des Ewigen Juden im Kontext des NS-Antisemitismus
- Die Darstellung des Ewigen Juden in den Gedichten von Gertrud Kolmar und Nelly Sachs
- Der Vergleich der Gedichte im Hinblick auf Entstehung, Aufbau und Darstellung
- Das lyrische Subjekt in den Gedichten
- Die Bedeutung des Motivs des Ewigen Juden für die deutsche Literatur
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung stellt das Motiv des Ewigen Juden vor und erläutert seine historische und literarische Bedeutung. Sie führt die beiden Lyrikerinnen Gertrud Kolmar und Nelly Sachs ein und stellt ihre Werke im Kontext des NS-Antisemitismus vor.
- Der Ewige Jude bei Getrud Kolmar: Dieses Kapitel beschäftigt sich mit Gertrud Kolmars Gedicht "Ewiger Jude" aus dem Zyklus "Das Wort der Stummen". Es wird auf die Entstehungszeit, die formale Gestaltung des Gedichts und die darin dargestellte Situation des Ewigen Juden eingegangen.
- Nelly Sachs' "Chor der Wandernden": In diesem Kapitel wird Nelly Sachs' Poem "Chor der Wandernden" untersucht. Es wird die Bedeutung des Werks für Sachs' Schaffen und die Rolle des Ewigen Juden in diesem Kontext beleuchtet.
- Vergleich der Gedichte: Dieses Kapitel widmet sich einem direkten Vergleich der beiden Gedichte. Es werden die Gemeinsamkeiten und Unterschiede in Bezug auf Entstehung, Aufbau, Darstellung des Ewigen Juden und das lyrische Subjekt untersucht.
Schlüsselwörter
Ewige Jude, Ahasver, Gertrud Kolmar, Nelly Sachs, NS-Antisemitismus, Lyrik, Gedichtanalyse, Exil, Verfolgung, Holocaust, Sprache, Metapher, Symbol, Geschichte, Literatur, Tradition.
- Quote paper
- B.A. Janina Jasencak (Author), 2010, Das Motiv des 'Ewigen Juden' im Kontext des NS-Antisemitismus. Eine Untersuchung anhand des lyrischen Werks von Gertrud Kolmar und Nelly Sachs, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/319499