„Freunde sind die bessere Familie“ – ein Ausspruch, der heutzutage den meisten Menschen bestens bekannt ist und der gleichzeitig die Entwicklung soziologischer Konstruktionen der gegenwärtigen Gesellschaft beschreibt. Sowohl der Begriff der „Familie“, als auch der der „Freundschaft“ ist so grundlegend, dass schon Kleinkinder den Unterschied kennen und ihn benennen können. Folglich ist es nur eine logische Konsequenz, dass diese Thematik in den Medien eine bedeutende Rolle einnimmt. So auch im „Wirklichkeitsfernsehen“, dem sog. Reality-TV.
Bei einem der ersten Formate, die das Fernsehen in den 1950er Jahren in der BRD als Massenmedium durchsetzen wollte, handelt es sich um „Unsere Familie heute Abend: Familie Schölermann“ (Vgl. BPB 2002: 1). Entsprechend der damaligen Mentalität lag der Fokus auf dem harmonischen Familienleben, welches als sinnstiftendes Zentrum des Einzelnen diente. Mit dem Wa-del der Zeit erfolgte allerdings auch ein Wandel der Werte innerhalb der Gesellschaft. Heutzutage gewinnen Freundschaften zunehmend an Bedeutung und ersetzen vermehrt sogar das Ideal des idyllischen Familienbildes.
So ist es nicht verwunderlich, dass dieses Phänomen in Reality-TV-Formaten aufgegriffen wird, dient die freundschaftliche Grundstruktur der Protagonisten doch bereits in den gängigen kommerziellen Serien wie „Big Bang Theory“ oder „Sex and the City“ als Publikumsmagnet.
Darauf aufbauend lautet die These, die im Laufe dieser Arbeit bestätigt werden soll, dass sich der Wandel der idealen Gemeinschaft von Familie zu Freundschaft als sinnstiftendes Zentrum in Reality-TV-Sendungen manifestiert. Exemplarisch wird dies anhand des RTL 2 Formats „Traumfrau gesucht – Das Geschäft mit der Liebe“ dargestellt.
Inhaltsverzeichnis
1. Liebe und Freundschaft in der Gesellschaft
2. Beziehungssuche im Ausland als Ausweg
2.1. Frauen als austauschbare Ware
2.2. Die Kandidaten und ihre Erwartungen
3. Scheitern als ausschlaggebende Motivation zur Reflexion
3.1. Der Wunsch nach einem klassischen Rollenbild in der heutigen Zeit
3.2. Emanzipation als Grund des Scheiterns
3.3. Kritik durch Vermittlungsinstanzen
4. Freunde als Wahlfamilie
4.1. Paradigma der Beständigkeit
4.2. Zusammenhalt durch Gemeinsamkeiten und Spaß
5. Das neue sinnstiftende Zentrum des sozialen Zusammenlebens
6. Literaturverzeichnis
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