In dieser Arbeit geht es um mögliche theoretische Klärungen des Begriffs "Identität" nach Krappmann und Haußer.
Der Begriff Identität ist zurückzuführen auf das lateinische „idem, eadem, idem“ (auf deutsch „derselbe, dieselbe, dasselbe; das nämliche; ein und derselbe“). Von „identisch“ zu reden, macht laut Haußer erst Sinn, wenn zwei Dinge zueinander in Relation gesetzt werden. Deshalb bezeichnet Karl Haußer Identität als Relationsbegriff. Identität als solches sagt also weniger etwas aus über „Wer bin ich?“, sondern vielmehr über „Wer bin ich hier im Vergleich zu dort?“, „Wer bin ich jetzt im Vergleich zu damals?“, „Wie hätte mich mein Partner gerne, und wie hätte ich mich gerne?“ oder „Wer will ich in zehn Jahren sein im Vergleich zu heute?“
Für Lothar Krappmann ist Identität keine feststehende, vererbbare oder von Geburt an vorhandene Eigenschaft des Menschen, sondern etwas dynamisches, veränderbares, das sich mit jedem Kommunikations- und Interaktionsprozess neu definiert.
Inhaltsverzeichnis
- Was bedeutet Identität nach Lothar Krappmann?
- Klärung des Identitätsbegriffs auf der Grundlage seines Buches „Soziologische Dimensionen der Identität“
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit befasst sich mit dem Identitätsbegriff nach Lothar Krappmann. Sie analysiert den Begriff anhand seines Buches „Soziologische Dimensionen der Identität“ und beleuchtet die zentralen Aspekte seiner Theorie.
- Identität als Leistung des Individuums in Kommunikationsprozessen
- Das Spannungsfeld zwischen Individualität und den Erwartungen des sozialen Umfelds
- Die Herausforderungen der „balancierenden Identität“ in einer komplexen Gesellschaft
- Der Einfluss biographischer Erfahrungen auf die Identitätsbildung
- Der soziologische Interaktionismus als Grundlage für Krappmanns Identitätsverständnis
Zusammenfassung der Kapitel
- Das erste Kapitel analysiert Krappmanns Definition von Identität als Leistung des Individuums in Kommunikationsprozessen. Er betont, dass Identität nicht angeboren ist, sondern durch ständiges Abwägen und „Sich Präsentieren“ in Interaktionsprozessen entsteht.
- Das zweite Kapitel beleuchtet die Herausforderungen, die mit der „balancierenden Identität“ verbunden sind. Krappmann diskutiert die Spannungen zwischen Individualität und den Erwartungen des sozialen Umfelds, die das Individuum in ein ständiges Abwägen zwingt.
- Das dritte Kapitel untersucht den Einfluss biographischer Erfahrungen auf die Identitätsbildung. Krappmann argumentiert, dass die Lebensgeschichte des Individuums eine wichtige Rolle bei der Gestaltung der Identität spielt und als „kreativer Akt“ zur Bewältigung neuer Situationen genutzt werden kann.
- Das vierte Kapitel fokussiert auf den soziologischen Interaktionismus als theoretische Grundlage für Krappmanns Identitätsverständnis. Krappmann betont die Bedeutung sozialer Beziehungen für die Identitätsbildung und die ständige Notwendigkeit, die eigene Identität in Interaktionsprozessen neu zu stabilisieren.
Schlüsselwörter
Identität, Interaktion, Kommunikation, Soziologie, Interaktionismus, balancierende Identität, Individualität, Gesellschaft, Erwartungen, biographischer Aspekt, Handlungssituation, soziales Umfeld, Leistung, Kommunikationsprozess, sozialstrukturelle Faktoren, subjektive Interpretation.
- Quote paper
- Britta Daniel (Author), Hans-Peter Tonn (Author), 2004, Was bedeutet Identität nach Lothar Krappmann und Karl Haußer?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/31852