Michail Gorbatschow trat am 25. Dezember 1991 als Präsident der UdSSR zurück und mit ihm wurde auch der Zerfall der Sowjetunion eingeleitet. Das Ende dieser Großmacht bedeutete einen eklatanten Einschnitt in das Weltgeschehen, welche sie seit Ende des Zweiten Weltkrieges so maßgeblich mitgestaltet hatte. Im Zentrum zahlreicher Forschungen steht seitdem die Frage nach dem ‚Warum‘. Durch welche Ursachen ist dieser Zerfall zu erklären und welche Faktoren spielten eine maßgebliche Rolle darin? Diese sollen im Folgenden näher betrachtet werden. Im Fokus stehen vor allem die Ansichten aus dem ‚Innern‘ heraus.
Ein solch großer Einschnitt und schneller Untergang einer Weltmacht vollzieht sich nicht plötzlich. Ein solcher Prozess entsteht meist über Jahre und verschiedene Regierungen hinweg. Hinzu kommen eine mangelnde Auseinandersetzung mit der Vergangenheit und eine russische, instabile Identität. Dieser Thematiken bediente sich auch die Literatur jener Zeit, die geprägt ist von der Nachkriegszeit, der Stagnation, den Missständen und dem Verlangen nach Veränderung.
Nach dem Tod des damaligen Generalsekretärs der KPdSU, Konstantin Tschernenko, übernahm Gorbatschow am 11. März 1985 das Amt und sollte in den darauffolgenden Jahren der erste Reformer in der Partei sein, der tatsächlich etwas verändern wollte und sich von der leninistischen Akzentuierung der KPdSU vollständig distanzierte. Aber waren die Menschen bereit, alles aufs Spiel zu setzen und diesem Reformer Vertrauen zu schenken?
In den weiteren Kapiteln wird der Schwerpunkt auf die Literatur zu Beginn und zum Ende der Perestroika gelegt und versucht, ein möglichst genaues Bild von eben diesen Menschen, auf denen sich die Sowjetunion gründet, zu geben – mit all ihren Ängsten, Hoffnungen und Zukunftsperspektiven.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Auseinandersetzung mit der Vergangenheit
- Lenin, Stalin und deren Erbe
- Russische Identität und Kultur
- „Zurück dürfen wir nicht“ – Die Notwendigkeit einer Umgestaltung.
- Perestroika von innen gesehen
- Valentin Rasputin – Der Brand
- Das Scheitern der Sowjetunion
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit analysiert den Zerfall der Sowjetunion unter dem Fokus der inneren Ansichten und Entwicklungen. Dabei werden die Ursachen des Zerfalls untersucht, wobei insbesondere die Rolle der Vergangenheit, der mangelnden Auseinandersetzung mit der eigenen Geschichte und der instabilen russischen Identität im Vordergrund stehen.
- Die Bedeutung der Geschichte Russlands und die Auswirkungen der Vergangenheit auf die Gegenwart
- Das Vermächtnis von Lenin und Stalin sowie die Entwicklung des russischen Selbstverständnisses
- Die Bedeutung der Perestroika als Reformbewegung und die Rolle der Literatur in diesem Prozess
- Das Scheitern der Sowjetunion als Folge von inneren und äußeren Faktoren
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema des Zerfalls der Sowjetunion ein und beleuchtet die Bedeutung des Zusammenbruchs als historisches Ereignis. Sie stellt die Frage nach den Ursachen des Zerfalls und die Bedeutung der inneren Perspektive in der Analyse dieses Prozesses.
Das Kapitel "Auseinandersetzung mit der Vergangenheit" beleuchtet die geschichtliche Entwicklung Russlands, insbesondere die Zeit nach der Februarrevolution und die Machtergreifung der Bolschewiki. Es untersucht die Folgen der Herrschaft Lenins und Stalins für die russische Identität und Kultur.
Das Kapitel "„Zurück dürfen wir nicht“ – Die Notwendigkeit einer Umgestaltung" befasst sich mit der Perestroika-Bewegung und ihren Auswirkungen auf die russische Gesellschaft. Es untersucht die Perspektiven von innen heraus und stellt die literarischen Werke dieser Zeit als Spiegelbild der Veränderungen vor.
Schlüsselwörter
Die Arbeit konzentriert sich auf die Themen Russlands Vergangenheit, die sowjetische Geschichte, die russische Identität, die Perestroika-Bewegung, die Literatur und die Ursachen für den Zerfall der Sowjetunion.
- Quote paper
- Lorella Joschko (Author), 2015, Der Zerfall der Sowjetunion. Ursachensuche im Inneren der Perestroika am Beispiel von Valentin Rasputins „Der Brand“, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/318409