Technisches Risikomanagement wird vor allem durch gewachsene gesetzliche Anforderungen, härteren Wettbewerbsdruck und gestiegene Erwartungen interner und externer Stakeholder für Industrieunternehmen notwendig. Diverse Fälle in der Vergangenheit zeigen die Notwendigkeit eines Risikomanagementprozesses noch deutlicher. Die Umsetzung eines standardisierten Prozesses ist allerdings bis heute noch nicht vorgeschrieben. Unternehmen verschiedener Branchen setzen Leitfäden zu Risikomanagementprozessen noch sehr eigenwillig um. Ziel der Arbeit ist es zu erarbeiten, inwiefern die Theorie des Risikomanagements und des dazugehörigen Prozesses nach ISO 31000 ausgereift ist und mit welchen Methoden er in die Industriepraxis umgesetzt wird. Dazu werden mittels einer umfassenden Literaturrecherche neben dem Risikomanagementprozess nach ISO 31000 theoretische Methoden zur Umsetzung des Prozesses erarbeitet. Methoden aus dem nichttechnischen Bereich, z. Bsp. aus dem Bankenwesen oder der Organisationstheorie finden hier ihre Anwendung und werden speziell erläutert. Die theoretischen Ansätze werden im Praxisteil mit den einschlägigen Risikomanagementprozessen diverser Industrieunternehmen verglichen. Dazu werden Fallstudien, Expertenaussagen und Geschäftsberichte herangezogen. Ein abschließender Bericht soll zusammenfassen, welche Ansätze aus der Theorie nach ISO 31000 auch in der Praxis (ggf. abgewandelt) umgesetzt werden.
Dem Ergebnis der Arbeit ist zu entnehmen, dass ein vorgeschriebener, standardisierter Risikomanagementprozess aufgrund von unterschiedlichen Einflüssen nicht auf alle Industrieunternehmen gleichzeitig anwendbar ist. Die Unternehmen bedienen sich jeweils an Auszügen des Normvorschlags und setzten sie je nach verfügbaren Kapazitäten und ihrem spezifischen Wettbewerb um. Eine branchenspezifische Erweiterung mit der ISO 31000 als Grundlage könnte der erste Schritt für eine Umsetzungsmöglichkeit eines ganzheitlichen Risikomanagementprozess in der Industrie sein.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Abstract
- 2. Einführung
- 2.1 Einleitung
- 2.2 Definitionen
- 2.3 Beispiele für eingetroffene Risiken
- 3. Grad der Umsetzung in der Unternehmenspraxis
- 3.1 Vorgaben durch Normen und Richtlinien
- 3.1.1 DIN EN ISO 9001
- 3.1.2 ISO 31000
- 3.1.3 ONR 49000:2014 ff.
- 3.1.4 Gesetz zur Kontrolle und Transparenz im Unternehmensbereich
- 3.2 Umsetzung in der Industrie
- 3.1 Vorgaben durch Normen und Richtlinien
- 4. Der Risikomanagementprozess nach ISO 31000
- 4.1 Allgemeines
- 4.2 Aufbau des Risikomanagementprozesses nach ISO 31000
- 4.2.1 Kommunikation und Konsultation
- 4.2.2 Erstellen eines Zusammenhangs
- 4.2.3 Risikoidentifikation
- 4.2.4 Risikoanalyse
- 4.2.5 Risikobewertung
- 4.2.6 Risikobewältigung
- 4.2.7 Überwachung und Überprüfung
- 4.2.8 Aufzeichnungen über den Risikomanagementprozess
- 5. Industrielle Umsetzung des Risikomanagementprozesses
- 5.1 Risikokommunikation und -organisation in der Praxis
- 5.2 Risikoidentifikation in der Industrie
- 5.2.1 Risikoidentifikation der SAP AG
- 5.2.2 Typische Risikokategorien und Risikofelder in der Industrie
- 5.3 Risikoanalyse der SAP AG
- 5.4 Praxisbeispiel: Risikomanagementprozess der BMW Group
- 5.4.1 Ziel der Umsetzung des Risikomanagementprozesses
- 5.4.2 Integration des Chancen- und Risikomanagements
- 5.4.3 Analyse finanzieller Risiken in Fahrzeugprojekten
- 5.4.4 Steuerung des Risikokapitals
- 5.4.5 Herausforderungen des Risikomanagementprozesses der BMW Group
- 6. Zusammenfassung und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Bachelorarbeit untersucht den Risikomanagementprozess nach ISO 31000 und dessen praktische Umsetzung in ausgewählten Industrieunternehmen. Ziel ist es, die theoretischen Vorgaben der Norm mit der Realität in der Unternehmenspraxis zu vergleichen und Herausforderungen aufzuzeigen.
- Analyse des Risikomanagementprozesses gemäß ISO 31000
- Vergleich der theoretischen Vorgaben mit der praktischen Umsetzung in der Industrie
- Untersuchung der Risikokommunikation und -organisation in Unternehmen
- Fallstudienanalyse des Risikomanagements bei SAP AG und BMW Group
- Identifizierung von Herausforderungen bei der Implementierung von Risikomanagementsystemen
Zusammenfassung der Kapitel
2. Einführung: Dieses Kapitel legt den Grundstein der Arbeit, indem es den Leser in die Thematik des Risikomanagements einführt. Es werden grundlegende Definitionen geklärt und Beispiele für bereits eingetroffene Risiken genannt, um die Relevanz des Themas zu verdeutlichen. Die Einleitung dient als Ausgangspunkt für die detailliertere Analyse der folgenden Kapitel. Die Definitionen bilden die Basis für das Verständnis der weiteren Ausführungen und die Beispiele unterstreichen die Notwendigkeit eines effektiven Risikomanagements.
3. Grad der Umsetzung in der Unternehmenspraxis: Dieses Kapitel befasst sich mit dem aktuellen Stand der Umsetzung von Risikomanagement in der Industrie. Es analysiert relevante Normen und Richtlinien wie ISO 31000, DIN EN ISO 9001 und das Gesetz zur Kontrolle und Transparenz im Unternehmensbereich (KonTraG), um die gesetzlichen und normativen Vorgaben aufzuzeigen. Der Vergleich dieser Vorgaben mit der tatsächlichen Umsetzung in verschiedenen Industriezweigen bildet den Schwerpunkt dieses Kapitels. Die Analyse der Lücken zwischen Theorie und Praxis liefert wichtige Erkenntnisse für die weitere Untersuchung.
4. Der Risikomanagementprozess nach ISO 31000: Dieses Kapitel beschreibt detailliert den Risikomanagementprozess gemäß ISO 31000. Es wird der Aufbau des Prozesses mit seinen einzelnen Schritten (Kommunikation, Risikoidentifikation, -analyse, -bewertung, -bewältigung, Überwachung) erläutert. Jeder Schritt wird im Detail betrachtet und seine Bedeutung für ein effektives Risikomanagement hervorgehoben. Der Fokus liegt auf dem Verständnis des gesamten Prozesses als ein kohärentes System, in dem jeder Schritt vom vorhergehenden abhängt und den folgenden beeinflusst. Die Darstellung wird durch Abbildungen und Beispiele unterstützt, um den Prozess verständlich zu machen.
5. Industrielle Umsetzung des Risikomanagementprozesses: Dieses Kapitel analysiert die praktische Umsetzung des Risikomanagementprozesses in der Industrie anhand von Fallstudien der SAP AG und der BMW Group. Es werden die jeweiligen Ansätze zur Risikokommunikation, -organisation und -identifikation detailliert beschrieben und miteinander verglichen. Die Analyse der Fallstudien zeigt die verschiedenen Strategien und Herausforderungen bei der Implementierung von Risikomanagementsystemen in großen Unternehmen auf. Der Vergleich der beiden Unternehmen ermöglicht es, Best Practices und Schwachstellen zu identifizieren.
Schlüsselwörter
Risikomanagement, ISO 31000, Industrieunternehmen, Risikoanalyse, Risikobewertung, Risikobewältigung, SAP AG, BMW Group, Normen, Richtlinien, Unternehmenspraxis, Fallstudie.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Bachelorarbeit: Risikomanagement in der Industrie
Was ist der Gegenstand dieser Bachelorarbeit?
Die Bachelorarbeit untersucht den Risikomanagementprozess nach ISO 31000 und dessen praktische Umsetzung in ausgewählten Industrieunternehmen (SAP AG und BMW Group). Sie vergleicht die theoretischen Vorgaben der Norm mit der Realität in der Unternehmenspraxis und zeigt Herausforderungen auf.
Welche Themen werden in der Arbeit behandelt?
Die Arbeit analysiert den Risikomanagementprozess gemäß ISO 31000, vergleicht theoretische Vorgaben mit der praktischen Umsetzung in der Industrie, untersucht die Risikokommunikation und -organisation in Unternehmen, beinhaltet Fallstudienanalysen zum Risikomanagement bei SAP AG und BMW Group und identifiziert Herausforderungen bei der Implementierung von Risikomanagementsystemen.
Welche Normen und Richtlinien werden betrachtet?
Die Arbeit bezieht sich auf relevante Normen und Richtlinien wie ISO 31000, DIN EN ISO 9001, ONR 49000:2014 ff. und das Gesetz zur Kontrolle und Transparenz im Unternehmensbereich (KonTraG).
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit ist in sechs Kapitel gegliedert: Eine Einleitung, ein Kapitel zum Grad der Umsetzung in der Unternehmenspraxis, ein Kapitel zum Risikomanagementprozess nach ISO 31000, ein Kapitel zur industriellen Umsetzung des Prozesses mit Fallstudien zu SAP AG und BMW Group, sowie eine Zusammenfassung und einen Ausblick.
Welche Fallstudien werden untersucht?
Die Arbeit analysiert die praktische Umsetzung des Risikomanagements anhand von Fallstudien der SAP AG und der BMW Group. Die Analysen umfassen die Risikokommunikation, -organisation und -identifikation sowie Herausforderungen bei der Implementierung.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Risikomanagement, ISO 31000, Industrieunternehmen, Risikoanalyse, Risikobewertung, Risikobewältigung, SAP AG, BMW Group, Normen, Richtlinien, Unternehmenspraxis, Fallstudie.
Was ist das Ziel der Arbeit?
Das Ziel ist es, die theoretischen Vorgaben der ISO 31000 mit der praktischen Umsetzung in der Industrie zu vergleichen und Herausforderungen bei der Implementierung aufzuzeigen.
Welche Schritte umfasst der Risikomanagementprozess nach ISO 31000 laut der Arbeit?
Der Prozess umfasst Kommunikation und Konsultation, das Erstellen eines Zusammenhangs, die Risikoidentifikation, die Risikoanalyse, die Risikobewertung, die Risikobewältigung, die Überwachung und Überprüfung sowie die Aufzeichnungen über den Risikomanagementprozess.
- Arbeit zitieren
- Christian Müller (Autor:in), 2015, Untersuchung des Risikomanagementprozesses nach ISO 31000. Umsetzung in der Unternehmenspraxis, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/318345