Mobbing und Gewalt an Schulen sind seit Jahren ein alltägliches und aktuelles Problem und nehmen immer extremeres Ausmaß an Variationen an. Der norwegische Psychologe und Professor Dan Olweus entwickelte in den achtziger Jahren ein Programm zur Gewaltprävention und -intervention an Schulen „Was wir gegen Gewalt tun können“.
Anlass der Entwicklung seines Programms waren die Selbstmorde von drei Jungen im Alter von 10 bis 14 Jahren, die im Jahr 1982 stattgefunden haben. Dieses Programm beschreibt Maßnahmen, um Mobbing und Gewalt an Schulen einzuschränken oder ganz abzuwenden. Ebenfalls will Olweus mit seinem Programm dem Gewalttäter-/ Gewaltopfer-Problemen entgegenwirken.
Das Programm verfolgt mehrere Ziele. „Die Hauptziele [..] sind, so weit wie möglich bestehende Gewalttäter-/Gewaltopfer-Probleme innerhalb und außerhalb der Schulumgebung zu vermindern und die Entwicklung neuer Probleme zu verhindern“.
Aber auch die Vermeidung von mittelbarer (Isolation, Ausschluss aus Gruppe) und unmittelbarer Gewalt (verbale/körperliche Attacken – Grimassen, Körperkontakt, Wörter) sowie das Schaffen von Bedingungen, welche den Opfern und Gewalttätern ein besseres Zusammenleben im Kontext Schule und außerschulischen Bereich ermöglichen, gehören zu den Zielen des Interventionsprogramms.
Besseren Kommunikation oder Beziehung zwischen Gleichaltrigen oder Opfern und Tätern stellt ebenso ein wichtiges Ziel dar. Das primäre Ziel und somit die größte Herausforderung ist das Ausschalten der Gewalt in der Schule oder diese zu verhindern.
Voraussetzend für den Erfolg des Interventionsprogramms an Schulen ist das Problembewusstsein, das Lehrer, Eltern und Schüler entwickeln müssen. Sind alle Beteiligten im Klaren, dass ein Handlungsbedarf besteht, kann das Programm anfangen zu wirken.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Der Start des Interventionsprogramms
- Der Gewaltfragebogen
- Die drei Ebenen
- Die Schulebene
- Der Pädagogische Tag
- Die Schulkonferenz
- Bessere Aufsichten
- Kontakttelefon
- Kooperation zwischen Lehrkräften und Eltern
- Entwicklung eines sozialen Milieus
- Arbeitsgruppen der Elternbeiräte
- Die Klassenebene
- Die Klassenregeln
- Lob
- Strafen
- Klassengespräche
- Kooperatives Lernen
- Zusammenarbeit Eltern und Lehrkräfte
- Die persönliche Ebene
- Gespräch mit dem Täter
- Gespräche mit dem Opfer
- Die Schulebene
- Maßnahmen für die Eltern des Täters
- Maßnahmen für die Eltern des Opfers
- Pädgogische Kreativität
- Der Schulwechsel
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Das Programm „Was wir gegen Gewalt tun können“ von Dan Olweus zielt darauf ab, die Verbreitung von Gewalt und Mobbing an Schulen zu reduzieren und ein friedlicheres Schulklima zu schaffen. Das Programm basiert auf der Annahme, dass Gewalt ein multifaktorielles Problem ist, das auf verschiedenen Ebenen angegangen werden muss.
- Prävention und Intervention von Gewalt und Mobbing
- Entwicklung eines positiven Schulklimas
- Zusammenarbeit zwischen Lehrkräften, Eltern und Schülern
- Stärkung der sozialen Kompetenzen von Schülern
- Erarbeitung von Klassenregeln und deren konsequente Anwendung
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung des Programms behandelt die Problematik von Gewalt und Mobbing an Schulen und stellt die Ziele des Interventionsprogramms von Dan Olweus vor. Das Programm selbst umfasst verschiedene Ebenen, die in den folgenden Kapiteln näher beleuchtet werden.
Das Kapitel „Der Start des Interventionsprogramms“ beschreibt die verschiedenen Komponenten des Programms, darunter der Gewaltfragebogen, die drei Ebenen des Programms (Schulebene, Klassenebene und persönliche Ebene) und die dazugehörigen Maßnahmen.
Die Schulebene umfasst die Entwicklung von Konzepten und Bedingungen, die Gewalt und Mobbing verhindern sollen. Dazu gehören der Pädagogische Tag, die Schulkonferenz und die Zusammenarbeit zwischen Lehrkräften und Eltern.
Die Klassenebene fokussiert auf die Einführung von Klassenregeln, deren gemeinsame Erarbeitung mit den Schülern und die Einhaltung dieser Regeln. Außerdem werden Maßnahmen wie Lob und Strafen sowie Klassengespräche und kooperatives Lernen erläutert.
Die persönliche Ebene befasst sich mit dem Gespräch mit dem Täter und dem Opfer, sowie mit Maßnahmen für die Eltern des Täters und des Opfers.
Das Kapitel „Pädgogische Kreativität“ gibt Hinweise auf kreative Methoden, um die Schüler für das Thema Gewalt und Mobbing zu sensibilisieren.
Schließlich wird im Kapitel „Der Schulwechsel“ die Möglichkeit des Schulwechsels für Opfer von Mobbing und Gewalt behandelt.
Schlüsselwörter
Das Programm „Was wir gegen Gewalt tun können“ von Dan Olweus konzentriert sich auf die Themen Gewaltprävention und -intervention an Schulen. Wichtige Schlüsselwörter sind: Mobbing, Gewalt, Schulklima, Klassenregeln, Kommunikation, Zusammenarbeit, Intervention, Prävention, Soziales Lernen, Opfer, Täter, Eltern, Lehrer, Schüler.
- Quote paper
- Julia Steblau (Author), 2016, Was können wir gegen Gewalt an Schulen tun? Das Präventions- und Interventionsprogramm nach Dan Olweus, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/317174