Durch die Globalisierung werden Standortvorteile wie -nachteile der Regionen deutlicher als jemals zuvor sichtbar. Der Wettbewerb der Regionen um Arbeitsplätze, Kaufkraft und potenzielle Industrie- sowie Gewerbeansiedlungen ist entbrannt.
Die Regionen versuchen daher, ihre Wettbewerbspositionen zu verbessern. Der so entstehende Wettbewerbsdruck wird durch die Flexibilisierung der Unternehmen bei der Standortwahl zusätzlich verstärkt. Die Firmen werden standortunabhängig, unternehmerischere Angelegenheiten können international arbeitsteilig organisiert werden. Für die betroffenen Regionen bedeutet dies, dass sowohl die Unternehmen auf der einen wie die Mitarbeiter auf der anderen Seite flexibler zwischen den Standorten wählen können. Der Wettbewerb unter den Regionen wird dadurch weiter angetrieben.
Kostenoptimierung und internationale Konkurrenz erhöhen den Druck auf die ansässigen Firmen. Diese werden gezwungen, die wirtschaftliche Rentabilität zu überprüfen und neue Chancen auszuloten. Neue Chancen könnten auch Standortwechsel sein; die Verlagerung an einen Standort, an dem die geringsten Kosten entstehen, ist legitim. Selbst innerhalb Europas existieren große Kostendifferenzen. Einflussreiche Konzerne nutzen ihre Position, um den Druck auf die Regionen zu verstärken. Im Vordergrund steht die Senkung von Standortkosten.
Der soziale Wandel verstärkt die Konkurrenz der Regionen weiter. Vor allem junge Menschen wandern aus den ländlichen Regionen in die Städte ab, da dort größere berufliche Aufstiegsmöglichkeiten vermutet werden. Der gestiegene Anspruch der modernen Industriegesellschaft auf die Lebensqualität vor Ort dreht weiter an der Wettbewerbsschraube.
Doch sind all die aufgeführten Tendenzen auch positiv für die regionale Entwicklung zu sehen. Sie bieten den Regionen Chancen, ihre Vorteile herauszustellen und ihre Nachteile zu verringern. Es existiert eine komplexe Situation aus weiter wachsendem Wettbewerb, neuen technologischen Innovationen sowie einer Verschiebung des Gleichgewichts zwischen staatlicher Administration und unternehmerischen Investoren zu Gunsten der Unternehmen, sowie zunehmend vielschichtigen Entscheidungsfindungen bei der Lebens- und Standortwahl von Arbeitskräften und Unternehmen.
Es liegt nunmehr eine Notwendigkeit für die Regionen vor, ihre regionalen Potenziale abzurufen bzw. zu nutzen. Die neue Herausforderung verlangt nach einem professionellen Regionalmarketing.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Das Regionalmarketing – Herkunft und Definition
- Der Begriff „Region“
- Der Begriff „Marketing“
- Das Regionalmarketing – Summe aus Region und Marketing
- Die Elemente des Regionalmarketings
- Der Gegenstand der Vermarktung
- Der Zweck des Regionalmarketings
- Die Ziele des Regionalmarketings
- Die Zielgruppen des Regionalmarketings
- Die Akteure des Regionalmarketings
- Die Träger des Regionalmarketings
- Die Finanzierung des Regionalmarketings
- Die Dauer des Regionalmarketings
- Das Regionalmarketing und die Landespolitik
- Die Funktionsweise des Regionalmarketings
- Die Analyse der Ist-Situation
- Die Erstellung eines Leitbildes
- Die Marketingkonzeption
- Die Steuerung und das Controlling
- Die „Initiative Bayerischer Untermain“
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Der Text befasst sich mit dem Regionalmarketing als Instrument zur Stärkung und Entwicklung von Regionen im Kontext der Globalisierung und des wachsenden Wettbewerbs. Die Arbeit analysiert die Funktionsweise des Regionalmarketings und beleuchtet die verschiedenen Elemente und Herausforderungen, die mit dieser Marketingdisziplin verbunden sind.
- Definition und Bedeutung des Regionalmarketings
- Elemente des Regionalmarketings: Gegenstand, Zweck, Ziele, Zielgruppen, Akteure, Träger, Finanzierung und Dauer
- Funktionsweise des Regionalmarketings: Analyse, Leitbild, Marketingkonzeption, Steuerung und Controlling
- Beispielhafte Anwendung des Regionalmarketings: Die „Initiative Bayerischer Untermain“
- Herausforderungen und Chancen des Regionalmarketings im Kontext des globalen Wettbewerbs
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt den Kontext des Regionalmarketings vor und erläutert die Gründe für die wachsende Bedeutung von regionalen Entwicklungsinitiativen im Zeitalter der Globalisierung. Sie beleuchtet den zunehmenden Wettbewerb zwischen Regionen um Arbeitsplätze, Kaufkraft, Touristen und Unternehmen und hebt die Notwendigkeit für ein professionelles Regionalmarketing hervor.
Das zweite Kapitel befasst sich mit dem Begriff des Regionalmarketings und definiert die wichtigsten Elemente, die zu seiner Entstehung und Bedeutung beitragen. Dazu gehören die Definition der Region, die Bedeutung des Marketings als Instrument zur Förderung von Austauschprozessen und die Integration dieser beiden Konzepte im Regionalmarketing.
Das dritte Kapitel stellt die verschiedenen Elemente des Regionalmarketings vor und analysiert den Gegenstand der Vermarktung, den Zweck, die Ziele, die Zielgruppen, die Akteure, die Träger, die Finanzierung und die Dauer des Regionalmarketings. Es beleuchtet außerdem die Rolle des Regionalmarketings im Kontext der Landespolitik.
Das vierte Kapitel beschäftigt sich mit der Funktionsweise des Regionalmarketings und erläutert die Schritte, die bei der Entwicklung und Umsetzung einer Marketingstrategie erforderlich sind. Dazu gehören die Analyse der Ist-Situation, die Erstellung eines Leitbildes, die Entwicklung einer Marketingkonzeption und die Steuerung und Kontrolle des Umsetzungsprozesses.
Schlüsselwörter
Die zentralen Themen des Textes sind Regionalmarketing, Regionalentwicklung, Globalisierung, Wettbewerb, Marketingstrategien, Analyse, Leitbild, Marketingkonzeption, Steuerung, Controlling, „Initiative Bayerischer Untermain“ und die Herausforderungen und Chancen des Regionalmarketings im Kontext der modernen Wirtschafts- und Gesellschaftsentwicklung.
- Quote paper
- Patrick Kräuter (Author), 2003, Regionalmarketing. Definition, Elemente und Funktionsweise, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/31687