Die deutsche Sozialversicherung mit ihren fünf Säulen ist eine der ältesten in der europäischen Geschichte. So wurde die gesetzliche Krankenversicherung erstmals 1883 eingeführt, wenn auch nur als reines politisches Kalkül. Ihr folgten die Arbeitslosenversicherung, die Renten-versicherung, die gesetzliche Unfallversicherung und schließlich und letztendlich 1995 auf Beschluss des Bundesverfassungsgerichtes die Pflegeversicherung als bislang letzte und fünfte Säule. Die Pflegeversicherung dient der Verbesserung der Pflegesituation der Betroffenen, der Absicherung der sozialen Sicherung der Pflegebedürftigkeit, sowie Unterstützung der pflegenden Personen und deren Angehörigen unter dem Gesichtspunkt der Kostenersparnis und Gerechtigkeit, der Sicherung der Finanzierung und Entlastung der Sozialhilfeträger im Sinne einer Förderung der familiären Pflege.
Die Finanzierung der Pflegeversicherung erfolgt ausschließlich durch Beiträge der versicherten Personen, die ihre Beiträge zusammen mit den anderen Sozialabgaben von ihrem Gehalt durch den Arbeitgeber an die jeweilige Krankenkasse abführen.
Wie bei allen staatlichen Zuwendungen und Absicherungen, bzw. gesetzlich vorgeschriebenen Mindestsicherungen und Versicherungen, an und für die Bevölkerung unterliegen auch Sozialversicherungen einem stetigen Wandel in ihren Beschaffenheiten. Beispielsweise wurden die Regelungen für die gesetzliche Krankenversicherung allein in den Jahren zwischen 1989 und 2000 fünfmal geändert. Auch für den Bereich der Pflegeversicherung trifft dieses zu. Seit ihrer Einführung am 01. Januar 1995 wurden bislang mehr als fünf Änderungen oder Erweiterungen vorgenommen, z.B. 06.04.1998 BGB I S. 688 die Definition der beitragspflichtigen Einnahmen bei flexibler Arbeitszeitregelung.
Allerdings treten durch verschiedene Faktoren, um als Beispiel nur die steigende Arbeitslosigkeit und steigenden Lebenserwartungen in allen Schichten an dieser Stelle zu nennen, bedingt mehr und mehr Schwierigkeiten bei allen Sozailversicherungszweigen auf, die vor allem in Bezug auf die Finanzierung der Leistungen und damit die Beitragsgestaltung in den einzelnen Versicherungen Reformen verlangen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Geschichtliche Entwicklung
- Einführung 1995
- Status Quo
- Probleme in und mit der Pflegeversicherung
- Probleme der Pflegeinfrastruktur
- Finanzielle Probleme
- Personelle Probleme
- Reformvorschläge und Reformkonzepte
- In der Finanzierung
- Aktuelle Umsetzungen
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit untersucht den Reformbedarf in der deutschen Pflegeversicherung und analysiert, warum gerade im jüngsten Bereich der sozialen Sicherung in Deutschland ein hoher Bedarf an Reformen besteht. Dabei wird ein Überblick über die Entwicklung der Pflegeversicherung gegeben und die Argumentation entwickelt, dass eine ausschließlich staatlich finanzierte Pflegevorsorge und Pflegeversicherung in der heutigen Zeit kaum mehr tragbar ist.
- Entwicklung der Pflegeversicherung seit ihrer Einführung 1995
- Aktuelle Herausforderungen und Probleme in der Pflegeversicherung
- Analyse des Reformbedarfs in der Pflegeversicherung
- Bewertung von bestehenden Reformvorschlägen und -konzepten
- Diskussion der Finanzierung der Pflegeversicherung
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung stellt die deutsche Sozialversicherung mit ihren fünf Säulen vor, wobei die Pflegeversicherung als jüngste Säule im Fokus steht. Sie erläutert die Ziele der Pflegeversicherung und die Finanzierung durch Beiträge der Versicherten.
Geschichtliche Entwicklung
Einführung 1995
Dieses Kapitel beschreibt die Einführung der sozialen Pflegeversicherung als eigenständigen Zweig der Sozialversicherung im Jahr 1995. Es erklärt die rechtlichen Grundlagen des Pflege-Versicherungsgesetzes (PflegeVG) und die Unterscheidung zwischen sozialer und privater Pflegeversicherung.
Status Quo
Dieser Abschnitt beleuchtet den aktuellen Stand der Pflegeversicherung. Er beschreibt den konstanten Beitragssatz von 1,7% der beitragspflichtigen Einnahmen und den Unterschied zum Beitragsmodell der privaten Pflegepflichtversicherung. Zudem werden die Finanzierungsprobleme der Sozialen Pflegeversicherung (SPV) im Vergleich zur privaten Pflegepflichtversicherung angesprochen.
Probleme in und mit der Pflegeversicherung
Dieses Kapitel behandelt die Herausforderungen und Probleme, mit denen die Pflegeversicherung konfrontiert ist.
Probleme der Pflegeinfrastruktur
Dieser Unterpunkt behandelt die Herausforderungen der Pflegeinfrastruktur und deren Auswirkungen auf die Qualität der Pflege und die Betreuung der Pflegebedürftigen.
Finanzielle Probleme
Hier wird die Finanzierungslage der Pflegeversicherung kritisch betrachtet. Es werden die steigenden Kosten im Vergleich zu den konstanten Beiträgen analysiert und die daraus resultierenden Probleme diskutiert.
Personelle Probleme
Dieser Abschnitt beschäftigt sich mit dem Fachkräftemangel in der Pflege und dessen Auswirkungen auf die Qualität der Pflege und die Arbeitsbedingungen des Pflegepersonals.
Reformvorschläge und Reformkonzepte
In der Finanzierung
Dieses Kapitel analysiert verschiedene Reformvorschläge zur Finanzierung der Pflegeversicherung. Es untersucht alternative Finanzierungsmöglichkeiten und deren Auswirkungen auf die Beitragsstruktur und die Nachhaltigkeit der Pflegeversicherung.
Aktuelle Umsetzungen
Dieser Unterpunkt präsentiert aktuelle Reformmaßnahmen, die in der deutschen Pflegeversicherung umgesetzt werden. Es werden die Ziele und Auswirkungen dieser Maßnahmen bewertet.
Schlüsselwörter
Pflegeversicherung, Reformbedarf, Finanzierung, Beitragssatz, Pflegebedürftigkeit, Pflegeinfrastruktur, Personelle Probleme, Sozialversicherung, Soziale Sicherung, Altersstruktur, Kostenentwicklung, Reformvorschläge, Reformkonzepte.
- Arbeit zitieren
- Lars Bloch (Autor:in), 2004, Reformbedarf und Lösungskonzepte in der Pflegeversicherung der BRD, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/31682