„Nein Menschen, ihr habt Recht. Geht euren Weg.“ Die letzten Worte Hacks' Komödie Adam und Eva gehören der Figur Gottes. Zuvor haben Adam und Eva die Entscheidung getroffen, vom verbotenen Apfel zu essen und somit das Paradies zu verlassen bzw. daraus verbannt zu werden. Doch war dies eine eigene, eine freie Entscheidung?
Ob Gott Adam und Eva wirklich Entscheidungsfreiheit lässt und wie sich die Figuren des Stücks aufeinander auswirken, wird im Folgenden behandelt. Hierzu werden nacheinander die einzelnen Charaktere des Dramas in ihrem Standpunkt und ihrer Verhaltensweise erläutert und untereinander verglichen. Anschließend wird die Frage behandelt, ob Adam und Eva wirklich schon im Paradies die Freiheit der Entscheidung genießen oder erst als sie in die irdische Welt verbannt werden. Dazu ist anzumerken, dass hierbei nicht auf eine Auflösung der Frage gezielt wird, sondern Möglichkeiten dazu erläutert werden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Figuren
- Gott
- Gabriel
- Satanael
- Adam
- Eva
- Freiheit oder Gottes Wille?
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit analysiert Hacks' Komödie „Adam und Eva“ und erforscht die Frage der Freiheit und des Gotteswillens im Kontext der Schöpfungsgeschichte.
- Die Ambivalenz von Gottes Allmacht und seiner Sehnsucht nach Anerkennung
- Die Rolle der Figuren Adam und Eva als Repräsentanten der menschlichen Freiheit
- Die Bedeutung des „verbotenen Apfels“ als Symbol für die Entscheidung zwischen Gehorsam und Eigenständigkeit
- Die Darstellung des Paradieses als Ort der Freiheit und der Versuchung
- Die Frage, ob Adam und Eva wirklich Entscheidungsfreiheit haben oder nur nach Gottes Plan handeln
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung führt in die Thematik der menschlichen Freiheit und des Gotteswillens in Hacks' Komödie „Adam und Eva“ ein. Sie stellt die zentrale Frage, ob Adam und Eva frei entscheiden können oder ob ihr Handeln durch Gottes Allwissenheit und -macht determiniert ist.
Die Figuren
Gott
Dieser Abschnitt beleuchtet die Figur Gottes als allmächtigen und allwissenden Schöpfer. Er zeigt, dass Gott mit seiner Vollkommenheit unzufrieden ist, weil er keinen Gegenüber findet, der diese wirklich anerkennt. Gott sucht Anerkennung und Kritik, um sich zu vervollkommnen. Die Figuren Gabriel und Satanael, die er geschaffen hat, können jedoch nur seine Erwartungen erfüllen und bieten ihm keine wirkliche Gegenposition.
Gabriel
Gabriel wird als der Engel Gottes vorgestellt, der alles befürwortet, was von Gott ausgeht. Er lobt Gott bedingungslos und scheint keine eigene Meinung zu haben. Gabriel versteht nicht, dass Gott nach Anerkennung auf Basis einer eigenen Ansicht sucht.
Satanael
Dieser Abschnitt beleuchtet die Rolle von Satanael, einem Engel, der als „ewiger Nein-Sager“ dargestellt wird. Er stellt Gottes Entscheidungen in Frage und bildet so eine Gegenposition zur bedingungslosen Zustimmung Gabriels. Satanaels „ewige Neins“ sind für Gott Ausdruck von dessen Machtlosigkeit und seiner Sehnsucht nach echtem Widerpart.
Adam
Der Abschnitt beschreibt Adam als die erste Menschenschöpfung Gottes. Er stellt die Rolle Adams als Vertreter der menschlichen Freiheit und seine Beziehung zu Gott dar.
Eva
Dieser Abschnitt konzentriert sich auf Eva, die zweite Menschenschöpfung Gottes, und ihre Rolle im Kontext der menschlichen Freiheit und der Entscheidungsfindung.
Freiheit oder Gottes Wille?
Dieser Abschnitt erörtert die Frage, ob Adam und Eva im Paradies bereits über Entscheidungsfreiheit verfügen oder ob diese erst durch die Verbannung in die irdische Welt erlangt wird. Er analysiert die Rolle des „verbotenen Apfels“ als Symbol der Versuchung und der Entscheidung zwischen Gehorsam und Eigenständigkeit.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit den Themen der menschlichen Freiheit, Gottes Allmacht und Allwissenheit, der Schöpfungsgeschichte, der Versuchung, dem Paradies, der Emanzipation und der Entscheidungsfindung. Sie analysiert die Figuren Gott, Gabriel, Satanael, Adam und Eva und ihre Bedeutung im Kontext des Dramas. Zu den zentralen Aspekten gehören die Ambivalenz von Gottes Macht und seiner Sehnsucht nach Anerkennung, die Darstellung der menschlichen Freiheit als Herausforderung für Gottes Autorität sowie die Frage, ob die Figuren wirklich frei entscheiden können oder ob ihr Handeln durch Gottes Plan determiniert ist.
- Quote paper
- Stefanie Zellmann (Author), 2012, Wie frei sind Adam und Eva in ihrer Entscheidung zum Sündenfall? Freiheit und Gottes Wille im Drama "Adam und Eva" von Peter Hacks, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/316591