Maimelt es in Münster öfter als anderswo? Um dieser Frage nachzugehen benötigt ein Unwissender ein Wörterbuch, es sei denn, er ist mit den „Merkwürdigkeiten“ Münsters vertraut. Doch welches Wörterbuch hilft da wirklich weiter?
Im Duden wird man vergeblich suchen. Die einzige Lösung, um den unbekannten Begriff zu entschlüsseln, bietet da ein Blick in ein Wörterbuch der Masematte. Nachdem man fündig geworden ist, muss man sich selbst ein Urteil bilden, ob es in Münster häufiger regnet als woanders, jedenfalls ist die Frage nach dem Begriff ‚maimelt‘ geklärt.
Die Münsteraner Masematte ist partiell im heutigen Sprachgebrauch der Einwohner Münster und des Münsterlandes noch immer tief verwurzelt. Dabei hat sich der Sprecherkreis im Laufe der Zeit enorm gewandelt, sodass die Sprache der Vagabunden und Gaukler mittlerweile in den alltäglichen Sprachgebrauch der Einwohner Münsters eingeflossen ist. Die Verwendung der Masematte ist somit im Sprachgebrauch allgegenwärtig und nimmt aus diesem Grund einen hohen Stellenwert innerhalb des Sprachgebrauchs der Münsteraner ein und zeigt die Aktualität der Thematik.
Die Arbeit soll sich mit den Aspekten des Sprecherkreises, der topographischen Grenzen und der Historie befassen. Vor allem soll jedoch die jiddische Komponente innerhalb der Masematte, als ein Dialekt des Rotwelschen untersucht werden. Dabei sollen besonders Textbeispiele als Untersuchungsgegenstand dienen, um Begriffe mit jiddischem Ursprung zu untersuchen. Als Textgrundlage dient das Textbuch „Emmes, Seeger. Masemattengeschichten“, im speziellen Auszüge aus der Erzählung „Als Kotens“.
Auf Grundlage dieser Begriffsanalyse sollen die Komponenten der sozialen Sprecherschicht und der Überlieferung in die Analyse einfließen, um so ein Kompendium aus sozialem Sprecherschicht und Überlieferungsweg nach Münster herstellen zu können. Abschließend soll noch ein Blick auf die Aktualität des Dialekts innerhalb Münsters und darüber hinaus geworfen werden.
Inhaltsverzeichnis
- I. Einleitung
- I.1. Forschungsstand
- II. Grundlagen
- II.1. Sprecherkreise und soziale Gruppen
- II.2. Die räumliche Grenze
- III. Begriffsanalyse
- III.1. „Der seeger hegt die Masematte“
- III.2. „Die keimkes hatten auch nicht alle lowi“
- IV. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit der Münsteraner Masematte, einem Soziolekt mit jiddischen Einflüssen. Die Untersuchung analysiert die Bedeutung des Wortes Masematte, die Sprecherkreise und sozialen Gruppen, die damit verbunden sind, sowie die topographischen Grenzen und die Geschichte des Dialekts. Besonderes Augenmerk liegt auf der Untersuchung der jiddischen Komponenten innerhalb der Masematte.
- Die Entstehung und Entwicklung der Münsteraner Masematte
- Die Rolle des Jiddischen in der Masematte
- Die Sprecherkreise und sozialen Gruppen, die die Masematte geprägt haben
- Die räumlichen Grenzen der Masematte
- Die Bedeutung der Masematte für die Stadt Münster
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Thematik der Arbeit vor und erläutert die Forschungslücke in Bezug auf die jiddischen Einflüsse in der Masematte. Kapitel II. beleuchtet die Grundlagen der Masematte, insbesondere die Sprecherkreise und sozialen Gruppen sowie die topographischen Grenzen. Kapitel III. analysiert die Bedeutung des Wortes Masematte und untersucht Beispiele aus dem Textbuch „Emmes, Seeger. Masemattengeschichten“ im Hinblick auf jiddische Einflüsse.
Schlüsselwörter
Münsteraner Masematte, Soziolekt, Jiddisch, Rotwelsch, Sprecherkreise, soziale Gruppen, topographische Grenzen, Begriffsanalyse, Textbeispiele, Überlieferung.
- Quote paper
- Sebastian Porter (Author), 2015, Masematte. Ein Münsteraner Soziolekt mit jiddischen Einflüssen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/316585