In der vorliegenden Arbeit soll versucht werden, die Sezession des Lower South vor dem Beginn des Amerikanischen Bürgerkrieges differenziert und im Kontext zu betrachten und mögliche Ansatzpunkte für weiterführende Studien aufzuzeigen.
Die für den Ausbruch des Amerikanischen Bürgerkrieges angenommen Ursachen sind vielzählig. Vor allem die Sklavenfrage und die damit verbundenen Konflikte, wie die Rechte der Einzelstaaten, werden zumeist als letztlich ausschlaggebend angesehen. Die Sezession des Südens und die Gründung der Confederate States of America nehmen dabei in der Regel die Stellung der Initialzündung ein, die sich nahtlos in die weitreichende Konfliktgeschichte einzufügen scheint. Ihre Bedeutung für den Kriegsausbruch spiegelt sich auch in der weitverbreiteten Bezeichnung des Amerikanischen Bürgerkriegs als Sezessionskrieg wider.
Aus der durch die Gründung der Confederate States und der Auseinandersetzung der zwei Kriegsparteien geprägten Retrospektive erscheint der Austritt des tiefen Südens als ein homogener Bausstein innerhalb einer geschlossenen Kausalkette, nahezu determiniert, „so internally consistent that it may almost be presented syllogistically.“ Dezidierte Untersuchungen des Südens der USA fördern jedoch ein ausgesprochen heterogenes Bild der dort lebenden Gesellschaft mit all ihren Facetten zu Tage. „There has never been one South or one archetypical southerner“.
Um der Komplexität der Thematik in einem solch begrenzten Rahmen annähernd gerecht werden zu können, ist es notwendig, „not only the logic and strategy of the radicals who led the South out of the Union but also the circumstances and values of the society and polity“ zu untersuchen. Zentrales Augenmerk liegt daher auf einem Perspektivenwechsel, mit dessen Hilfe versucht werden soll, das homogene Bild der Sezession des Lower South als ein wesentliches Element innerhalb dieser kausal anmutenden Aneinanderreihung von Ereignissen zu überprüfen.
Dabei kann es und soll es nicht um eine umfassende Analyse der Sezession und deren Ursachen gehen. Vielmehr ist das Ziel, Ansätze für weiterführende oder reflektierende Untersuchungen zu liefern. Aufgrund der Vorreiterstellung South Carolinas werden sich ein Großteil der Untersuchungen auf diesen Staat beziehen, obgleich stets versucht werden wird, repräsentative Aussagen über den gesamten tieferen Süden zu treffen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Sezession des Lower South
- Multiperspektivische Analyse
- Soziopolitische Aspekte
- Soziokulturelle Aspekte
- Sozioökonomische Aspekte
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Sezession des Lower South am Vorabend des Amerikanischen Bürgerkriegs. Sie untersucht die komplexen Ursachen und Hintergründe dieses historischen Ereignisses unter Berücksichtigung multiperspektivischer Ansätze.
- Heterogenität der Gesellschaft im Süden der USA
- Die Bedeutung der Sklavenfrage und des Konflikts um die Rechte der Einzelstaaten
- Analyse der Sezession aus soziopolitischer, soziokultureller und sozioökonomischer Perspektive
- Untersuchung der Rolle South Carolinas als Vorreiter der Sezession
- Bedeutung der institutionellen Sklaverei für das Verständnis der Sezession
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung stellt die Relevanz der Sezession des Lower South für den Ausbruch des Amerikanischen Bürgerkriegs heraus und betont die Notwendigkeit einer differenzierten Betrachtung der Ereignisse. Sie problematisiert die gängige Sichtweise der Sezession als homogene Initialzündung des Konflikts und plädiert für eine multiperspektivische Analyse.
Die Sezession des Lower South
Dieses Kapitel beschreibt die Sezession der sieben Südstaaten, die sich zwischen Dezember 1860 und Februar 1861 von der Union trennten. Dabei wird die Rolle South Carolinas als Vorreiter der Sezession sowie die Gründung der Konföderierten Staaten von Amerika beleuchtet.
Multiperspektivische Analyse
Die multiperspektivische Analyse des Lower South betrachtet die Sezession aus verschiedenen Perspektiven, wobei insbesondere soziopolitische, soziokulturelle und sozioökonomische Aspekte beleuchtet werden. Das Kapitel untersucht die unterschiedlichen Positionen und Interessen der Bewohner des Lower South und deren Einfluss auf die Entscheidungen zur Sezession.
Schlüsselwörter
Schlüsselwörter der Arbeit sind: Amerikanischer Bürgerkrieg, Sezession, Lower South, Sklaverei, Staatenrechte, Soziopolitik, Soziokultur, Sozioökonomie, Multiperspektivische Analyse, South Carolina, Confederate States of America, White Supremacy.
- Quote paper
- Christoph Kehl (Author), 2013, Die Sezession des Lower South am Vorabend des Amerikanischen Bürgerkrieges 1860/1861. Aspekte einer differenzierenden multiperspektivischen Betrachtung, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/316353