In Zentralasien findet sich eine Verknüpfung der Hebel, die zur (De-)Stabilisierung einer Region beitragen können. So stellt eine Studie der Friedrich-Ebert-Stiftung fest, Zentralasien befinde sich in einer Schicksalsgemeinschaft mit regional geschaffener Infrastruktur, die Wasserressourcen, Energieversorgung und Handelswege beinhaltet. (Krumm, 2007 S. 3) Es findet sich also reichlich Konfliktpotenzial zwischen den Staaten in Bezug auf diese Faktoren. Das stärkste Konfliktpotenzial scheint dabei die Kombination aus Wassermanagement und Energiepolitik zu bieten. Dies zeigt klar und deutlich die indirekte Kriegsdrohung Karimows gegen Tadschikistan und Kirgistan, wenn es um den Bau von Staudämmen geht. (Bensmann, 2012)
Im Zusammenhang mit dieser Perspektive erklärt sich die Fragestellung, die in dieser Arbeit beantwortet werden soll. Die Rolle der Staaten in der Region und der Einfluss anderer Staaten mit Interessen in der Region findet sich im Versuch wieder, den Konflikt mithilfe internationaler Verträge zu lösen beziehungsweise die gewaltsame Weiterentwicklung der Spannungen zu verhindern. Das Aral Sea Basin Programm ist ein solcher Vertrag, der auf der Makro-Ebene geschlossen wurde. Seine Vereinbarungen betreffen hauptsächlich die Staaten selbst sowie ihre Institutionen.
Es soll untersucht werden, ob sich diese Herangehensweise eher eignet als der Versuch, Konfliktlösung und -prävention auf der Mikro-Ebene herbeizuführen. Das Beispiel, dass hier betrachtet werden soll, ist das „Transboundary Water Management in Central Asia Programme“, das in der Region durch die Deutsche Gesellschaft für Inter-nationale Zusammenarbeit (GIZ) implementiert wird. Dabei liegt der Fokus der Arbeit in diesem Programm auf der Förderung der Infrastruktur bezüglich des Wassermanagements.
Außerdem wird die Rolle des Wassers im Konflikt betrachtet. Es soll am Rande der Beertung der Lösungsansätze geklärt werden, ob das Wasser ursächlich für den Konflikt ist und damit die Lösungsansätze überhaupt als Konfliktlösungsmechanismus wirksam sein können.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Region
- 2.1 Ökonomie
- 2.2 Ökologie
- 3. Konflikt
- 3.1 Konfliktgegenstände
- 3.1.1 Politische Situation
- 3.1.2 Ethnische und religiöse Konflikte
- 3.1.3 Wasser und Energie
- 3.2 Konfliktklassifikation
- 3.1 Konfliktgegenstände
- 4. Konfliktlösung
- 4.1 Aral Sea Basin Program (ASBP)
- 4.2 Transboundary Water Management in Central Asia Programme
- 5. Conclusio
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht Lösungsansätze für den Wasserkonflikt in Zentralasien, indem sie das Potential von Mikro- und Makro-Level-Ansätzen zur dauerhaften Beendigung des Konflikts bewertet. Der Fokus liegt auf der Analyse des Aral Sea Basin Programms (Makro-Ebene) und des Transboundary Water Management in Central Asia Programme (Mikro-Ebene). Die Arbeit hinterfragt auch die kausale Rolle des Wassers im Konflikt und untersucht, ob es ein primärer Konfliktgrund oder eher ein Werkzeug zur Konfliktaustragung ist.
- Analyse des Wasserkonflikts in Zentralasien
- Bewertung des Aral Sea Basin Programms
- Bewertung des Transboundary Water Management in Central Asia Programme
- Untersuchung der kausalen Rolle des Wassers im Konflikt
- Beurteilung des Einflusses externer Akteure
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung stellt den Wasserkonflikt in Zentralasien in den Kontext der Sicherheitspolitik und betont dessen wachsende Bedeutung aufgrund des Klimawandels. Sie führt die Arbeit ein und beschreibt die Fragestellung, die untersucht werden soll: die Wirksamkeit von Mikro- und Makro-Level-Ansätzen zur Konfliktlösung im Vergleich. Die Einleitung erwähnt auch die Rolle externer Akteure und die Hypothese, dass der Wasserkonflikt als Werkzeug zur Identitätsbildung und Konfliktaustragung genutzt wird, anstatt die alleinige Konfliktursache zu sein. Die Forschungslücke, die diese Arbeit zu schließen versucht – die empirische Evaluation bestehender Lösungsansätze – wird ebenfalls hervorgehoben.
2. Region: Dieses Kapitel bietet einen Überblick über Zentralasien, einschließlich seiner ökonomischen und ökologischen Gegebenheiten. Es wird der geografische Kontext erläutert, der oft als unklar angesehen wird. Der Fokus liegt auf der Beschreibung der relevanten Faktoren, die zum Wasserkonflikt beitragen. Dies umfasst die gemeinsame Infrastruktur der Region, die Wasserressourcen, die Energieversorgung und Handelswege umfasst, sowie das Konfliktpotential zwischen den beteiligten Staaten.
3. Konflikt: Dieses Kapitel analysiert den Wasserkonflikt in Zentralasien detailliert. Es identifiziert die zentralen Konfliktgegenstände, wie politische Situationen, ethnische und religiöse Konflikte, und vor allem den Kampf um Wasser- und Energieressourcen. Es wird eine Konfliktklassifizierung vorgenommen, die das Verständnis der Konfliktstruktur und -dynamik verbessern soll. Die Bedeutung der Wasserressourcen für die regionale Stabilität wird betont, insbesondere im Kontext von Drohungen und Spannungen zwischen den beteiligten Staaten.
4. Konfliktlösung: Dieses Kapitel evaluiert zwei verschiedene Ansätze zur Konfliktlösung: das Aral Sea Basin Program (ASBP) als Beispiel für einen Makro-Level-Ansatz und das Transboundary Water Management in Central Asia Programme als Beispiel für einen Mikro-Level-Ansatz. Es wird die jeweilige Herangehensweise, ihre Ziele und ihre Implementierung beschrieben. Das Kapitel analysiert die Stärken und Schwächen beider Ansätze im Kontext der komplexen politischen und sozialen Gegebenheiten Zentralasiens. Die Wirksamkeit der Programme zur Lösung der zugrundeliegenden Konfliktursachen wird kritisch beleuchtet. Die Rolle der externen Akteure bei der Unterstützung und Gestaltung dieser Programme wird ebenfalls untersucht.
Schlüsselwörter
Wasserkonflikt, Zentralasien, Konfliktlösung, Mikro-Level-Ansätze, Makro-Level-Ansätze, Aral Sea Basin Program (ASBP), Transboundary Water Management in Central Asia Programme, Klimawandel, Energiesicherheit, regionale Stabilität, Identitätsbildung.
Häufig gestellte Fragen zum Dokument: Lösungsansätze für den Wasserkonflikt in Zentralasien
Was ist der Hauptfokus dieses Dokuments?
Das Dokument analysiert Lösungsansätze für den Wasserkonflikt in Zentralasien. Es bewertet dabei das Potential von Mikro- und Makro-Level-Ansätzen zur dauerhaften Konfliktlösung und untersucht insbesondere das Aral Sea Basin Program (ASBP) und das Transboundary Water Management in Central Asia Programme.
Welche Kapitel umfasst das Dokument?
Das Dokument gliedert sich in fünf Kapitel: Einleitung, Region (mit Unterkapiteln Ökonomie und Ökologie), Konflikt (mit Unterkapiteln Konfliktgegenstände und Konfliktklassifikation), Konfliktlösung (mit Unterkapiteln ASBP und Transboundary Water Management Programme) und Conclusio.
Welche Konfliktgegenstände werden im Dokument behandelt?
Das Dokument identifiziert politische Situationen, ethnische und religiöse Konflikte sowie den Kampf um Wasser- und Energieressourcen als zentrale Konfliktgegenstände im zentralasiatischen Wasserkonflikt.
Welche Lösungsansätze werden im Detail analysiert?
Das Dokument analysiert das Aral Sea Basin Program (ASBP) als Makro-Level-Ansatz und das Transboundary Water Management in Central Asia Programme als Mikro-Level-Ansatz. Es bewertet deren jeweilige Herangehensweise, Ziele, Implementierung, Stärken und Schwächen.
Welche Rolle spielt Wasser im Konflikt?
Das Dokument hinterfragt die kausale Rolle des Wassers im Konflikt. Es untersucht, ob Wasser der primäre Konfliktgrund oder eher ein Werkzeug zur Konfliktaustragung und Identitätsbildung ist.
Welche Schlüsselwörter beschreiben den Inhalt des Dokuments?
Schlüsselwörter sind: Wasserkonflikt, Zentralasien, Konfliktlösung, Mikro-Level-Ansätze, Makro-Level-Ansätze, Aral Sea Basin Program (ASBP), Transboundary Water Management in Central Asia Programme, Klimawandel, Energiesicherheit, regionale Stabilität, Identitätsbildung.
Was ist die Zielsetzung der Arbeit?
Die Arbeit untersucht die Wirksamkeit von Mikro- und Makro-Level-Ansätzen zur Konfliktlösung im Vergleich und bewertet das Potential dieser Ansätze zur dauerhaften Beendigung des Wasserkonflikts in Zentralasien. Es wird auch der Einfluss externer Akteure berücksichtigt.
Welche Forschungslücke schließt dieses Dokument?
Das Dokument schließt die Forschungslücke der empirischen Evaluation bestehender Lösungsansätze für den Wasserkonflikt in Zentralasien.
Wie wird die Region Zentralasien im Dokument beschrieben?
Das Dokument bietet einen Überblick über die ökonomischen und ökologischen Gegebenheiten Zentralasiens, inklusive der gemeinsamen Infrastruktur (Wasserressourcen, Energieversorgung, Handelswege) und des Konfliktpotentials zwischen den beteiligten Staaten.
Wie wird der Wasserkonflikt im Dokument klassifiziert?
Das Dokument führt eine Konfliktklassifizierung durch, um die Struktur und Dynamik des Wasserkonflikts besser zu verstehen und die Bedeutung der Wasserressourcen für die regionale Stabilität zu betonen.
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- Thorsten Wolters (Author), 2014, Lösungsansätze zum Wasserkonflikt in Zentralasien, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/316150